KUNSTHAUS AM MUSEUM
CAROLAVANHAM
GEMÄLDE KUNSTVERSTEIGERUNGEN ANTIQUITÄTEN
DRUSUSGASSEl-iD-S KÖLN,'I'EL.258137 und 237541
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März, Juni und
Oktober.
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Sereuropäische Kunst
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KUNZ, Adam (Ludwig A.) - (Wien 1857- 1929 München)
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i-Stillebenc. Signien und datiert oben rechts 'L. Adam-Kunz, 192V
Öl! Leinwand, 78x 110 crn
in 93. Auktion, 22. Oktober 1982, Schätzpreis DM 5.000.-
3
lGoldene Zeitalters in Siena
Jsstellung irDie Gotik in Sienaii)
nach Florenz Hauptanziehungspunkt jedes Toskana-
ien,wurde im 14 Jahrhundert, dem Trecento. zur rigo-
in Stadt ltaliensri (Oertel) und ist es bis heute geblieben.
ch einer Wanderung durch enge Straßen. vorbei an der
rnen Prachtfassade des Domes. die Weite und zugleich
enheit des rriuschelldrmig sich senkenden r-Camporr -
er schönsten Platze Europas - mit dem zinnenbewehr-
raus aufnimmt, derwird noch im 20. Jahrhundert berührt
r fast märchenhaft anmutenden und faszinierenden
ihare dieser mittelalterlichen Stadt
le des 13 Jahrhunderts hatte hier eine einzigartige Blüte
iste ihren Anfang genommen. Giovanni Pisano, in direk-
einandersetzung mit der französischen Gotik, war der
er der Domlassade. seit 1297 baute man den Palazzo
o in rein gotischem Stil.
lenesischen Malerei vollzog sich der Übergang zur Gotik
gsam. Erste Berührungspunkte mit gotischem Stilemp-
"lreieres Raurrigefühl. Farbsensibilität, leiser Vertikalis-
iden wir bei Duccio di Buonin segna (nachweisbar ca.
s 1319), der aber zugleich die strenge Anmut und tiefe
siiat. die mehr spirituelle als realistische Bildauffassung
antinischen Kunst(in Italien rrmanieragrecarigenannhin
e Zeit hinübernahm.
lhrzehnt des Trecento setzte sich der gotische Stil in Sie-
g durch. Bahnbrecher war der aus Duccios Werkstatt
;egangene Simone Martini. Er verbindet Duccios Ver-
iis, das rationale Raumempfinden des großen Erneue-
atto mit gotischer Schünlinlgkeit, hofischer ldealitat und
ausgeprägten, zarten und sinnlichen Farbempfinden -
iisch ist für die sienesische Malerei. irn Gegensatz zur
nischen, die mehr die plastisch-räumlichen Werte
et.
eichzeitig und von gleichem künstlerischen Rang wie Si-
Aartini wirkten in Siena zwel weitere große Meister. die
Pletro und Arnbrogio Lorenzettl. Pietros Werk, in Berüh-
iit den gotischen Domskulpturen Giovenni Pisancis, ist
fenschaltlichern Geist, angespanntem Ausdruck und tie-
Stilwende an, die um die Jahrhundertmltte in ganz Europa zum
Durchbruch kam. gekennzeichnet von einer Erstarrung und
Straffung der Formen. Abkehr von der organischen zugunsten
einer kristallinisch-harten Kbrperauifassung in kühlen Farben.
Somit ergeben sich erstmals Berührungspunkte zwischen der
Kunst von Siena und Florenz. wobei die sienesische Malerei mit
ihrer hohen Farbkultur und der typischen Gefühlsinnigkeit mehr
dergebende Teil ist. DerZeitstilfordertverklarte religiöse Bilder
ohne plastisch-räumliche Problemstellungen, was eben der Ei-
genart Sienas entgegenkommt. So erreichte das künstlerische
Meister der
abtrünnigen
Engel
(Maestro degli
angeli rlbelli)"
Hi. Martin und
der Arme, um
1340. Paris!
Louvre
Durchschnittsniveau gerade in Siena in der 2. Hälfte des 14.
Jahrhunderts eine Höhe wie in keiner anderen Stadt Italiens,
und wir finden eine Fülle von Namen in der Nachfolge der drei
obengenannten großen Meister. deren dominanter Elnlluß bis
an dasJahrhundertende dauerte. denen sich aber nichts Gleich-
rangiges mehr an die Seite stellen ließ.
Am Beginn des 15, Jahrhunderts eröffneten in Siena Künstler
wie Jacopo della Ouercia und Sassetta die Wege zu den Errun-
genschaften der Florentiner Frührenaissance.
Diese glanzvolle Zeit Ist Hauptthema der Ausstellung rll Gotico
a Sienari in den Untergeschoßen des Palazzo Pubbllco, die bis
30. Oktober 1952 andauert. Veranstalter sind die Gemeinde mit
13. (Duccio) bis zur Mitte des 15, Jahrhunderts (Sassett
sammengestellt, die irsecoli d'oro" der lokalen Kunst.
Auf eine - zudem schwer realisierbare _ Dokumentatic
gotischerAichitektur, von monumentalen Skulpturen. Fre
zyklen und Altarwerken wurde verzichtet. Gezeigt werde
ne Tafelbilder, Miniaturen, Bucheinbände (die sog. ibiz
neii), Werke der Goldschmiedekunst. Als besonderes Veri
der Veranstalter ist die Tatsache hervorzuheben, daß sic
unter eine große Zahl von unbekannten oder gänzlich un
zierten Objekten befindet. wie z, B. die interessante Ne
deckung von vier Prophetenkoplen Simone Martinis. die
im Londoner Kunsthandel auftauchten und nun von der
Avignon erworben wurden. Ä Daneben stehen natürlic
rühmte Meisterwerken zum Beispiel die rrFranziskanerm
nari Ducciosturn1290).dietrotzihreswinzigen Formates-
17 crn s in ihrer feierlichen Haltung, dem noch byzant
strengen Blick und dem kostbaren Ornament des Hinte
des dem Betrachter wirkliche Andacht einzufldßen verme
kleine. aber innerlich monumentale hMBESläKK (thronend
donna mit Engeln und Heiligen) von Arribrogio Lorenzet
1335); die bekannte Vergil-Allegorie aus der Biblioteca A
siana in Mailand, eine kostbare Miniatur von Simone Mart
1340. einst im Besitz Fetrarcas; schlreßtich noch zu nenn
wunderschönes doppelseitiges Tafelbild aus dem Louvre
irMeister der abtrünnigen Engelri zugeschrieben, das auf
Seite eben den Sturz der Engel darstellt. auf der anderen
die Mantelteilung des hl. Martin und in der rneisterhaftr
schränkung derdarstellerischen Mittel auldas Essentielle
stillen, psychologisch ausgedeuteten Zueinander von der
ligen und dem Armen einen tiefen Eindruck hinterläßt (s.
Ein auffallend weiter Raum ist der Buchn-ialerei gewidml
in der mittelalterlichen Kunst einen so wichtigen Platz eini
und uns nur schwerzuganglich ist. Die Ausstellung in Sier
tet die seltene Gelegenheit, die kostbaren Manuskript
nächster Nahe zu betrachten. angefangen bei einem 12
tierten Antiphonar bis zu den raffinierten spatgotischen In
eines Andrea di Bartolo (um 1400) oderden späten Minlz
Sano di Pietros von 145011480. Absicht der Organisator:
es sogar, die Miniaturrrialerei zum Leitfaden der Ausstelli
erwahlen, ausgehendvon derTatsache, daß sie in Siena ei
sonders wichtige Rolle gespielt hatte. an der sich aur
Hauptmeister beteiligten (Beispiele von Simone Martini.
Lorenzetti. Liopo Vanni, Sassetta), aber auch weil die go