Mit der extremen Diagonalen, die von der unteren rechten
Bildecke in die obere linke zl l oder aber umgekehrt ver-
laufen kann, baut der Ukiyaee-Meisler Oftmals extreme
Kompositionen auf, die den ausscllnitthaften Bildraum ver-
mitteln. Diese Besonderheit der iapanisdlen Malerei ist
var allem von Hokusai und Hiroshige gehandhabt worden,
sie übte auf die europäischen Maler und Graphiker der
2. Hälfte des 19. Jahrhunderts einen bestimmten Einiluß
aus. Den Künstlern fällt auf, daß der iapanische Tiefen-
VüUm, der unter diesen Geslaltungsmitteln stellt, eine eigen-
tümliche, gleitende Abfolge erhält, dramatisdl zugespitzt
werden kann. Je nach den Erfordernissen entwidtell der
Ukiya-e-Meister Unterteilungen und Sonderformen, um die
diagonale Bewegung reidlhaltig zu gliedern. Widltig für
die diagonalen Prinzipien der aurapöisdien und auch der
iapanisctien Maler sind der steile Blickwinkel und die
Niedersicht. Tiefenflucht und Aufsicht werden zur gleidien
Zeit suggeriert, ein Vorgang, der da. Raumgrenzen dul-
lösen kann. Es ist ienes Raumkantinuum, das geschaffen
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wird, um dem Betrachter ohne festgelegten Standort den
Eindrud: des Mitgleitens oder Sdlwebens zu vermitteln.
Auch Paul Signac ltal in vielen Kompositionen die gestaf-
felten und versetzten Segelboote auf dem Meer als tietenr
räumliche Diagonale gegliedert. Die Verkleinerung der
Obiekte nach dem iapanischen Prinzip wurde van ihm ba-
vorzugt, ebenso die hellen Farbgründg mit silhauettieren-
den Segeln, die Ando Hirasllige anschaulich und reichhaltig
vermittelt halte (Abb. 23, 14).
Die iapanischen Färberschablanen (Katclgami)
und die europäische Schwarzweißgraphik um 1900
(Abb. 25, 26) - (S. 53)
Die Förbersdlablanen (siehe auch S. 12) der Meiii-Perioda
(l868-l9l2) zeichnen sich durdl besondere Prägrianz im Slzhnitl
aus und entnehmen die Ornumenttarmeri dem gesamten Na-
turbereich. Die tloralen Muster waren in der Mehrzahl und
wurden als im Rapport verlaufende Themen gruppiert. Das
System der Färberschablanen ist untersdiiedlidi variierbar,
Vom geamelrisdlen Ornament bis hin zur veristisdle
Wiedergabe des Gestalthaften ist alles in der l
larm enthalten. Die Ausmaße der Fürberschab
Zumeist ein Rechtedi, das schmaler oder breiter
werden kann. Die Schneidelechnik wurde im l
Entwicklung weiterhin verbessert, so daß das gesi
Ornament mit ziselierenden Einzelformen durch:
Dieser grazile Rdppdrl wurde zumeist von Grol
len unterbrochen, und zwar asymmetrisch oder sy
in Gegenstellung oder aber in einer symmetrischen
Auch Verflächigungan Vün Großornamanten war:
Färberschablane durchaus üblich. Konkrete Flär
rung, wobei der Schadlbreltgrund du angewani
stehen extrem landschaltlidlen Darstellun en, die
Beziehungen haben, gegenüber. Krdni e Glll
schwimmende Karpfen, im Wasser stehende lris
gewählte Themen.
Ein Zentrum ist das Bambusmotiv, das in zahlreid
tionen wiederkehrt, oft als Gitterwerk, das besand