Kreative Prozesse wurden entweder durch
inlagen nachgebildet oder van diesen weit-
d bestimmt. Kreativität wurde hier unter
rationalistischen, durchgehend in operati-
:hritten quantifizierbaren Aspekt vollzogen.
der Arbeit der Gruppe „ars intermedia"
asehen, hatte Otto Beckmann solche auta-
erte Kunstprozesse in „Alte und moderne
', Heft 93 aus dem Jahr 1967 und Heft
'69, beschrieben.) Und noch in einem ent-
enden Maße von einem anderen Stand-
aus begann nach 1950 das Erfassen und
chen des Phänomens „Kreativität": näm-
om Standpunkt der exakten Wissenschaf-
ler naturwissenschaftlich orientierten Psy-
gie, der Kybernetik und hier besonders der
irnetischen Anthropologie".
ehend von der von Karl Steinbuch in seinem
,Automat und Mensch - Auf dem Wege zu
kybernetischen Anthropologie" als grund-
d dargestellten These: „Was wir an gei-
Funktionen beobachten, ist Aufnahme,
beitung, Speicherung und Abgabe von In-
tionen. Auf keinen Fall scheint es erwie-
chologische Untersuchungen zu dem Thema zu
fördern und zu finanzieren" (R. Lautsch, Studie
zur Kreativität, Diss., Universität Wien, 1971).
Schon bald nach dem intensivierten Forschungs-
beginn gab es eine umfangreiche Literatur und
zahlreiche Kreativitötstheorien. Rudolf Lautsch
hat in seiner zitierten psychologischen Disser-
tation „Studie zur Kreativität" einen umfassen-
den und aktuellen Überblick über den Stand
der Kreativitätsforschung gegeben. Seine zu-
sammenfassende Definition der Kreativität wird
hier als Grundlage für die weiteren Ausführun-
gen zu dem Problem der maschinellen Nachbil-
dung kreativer Prozesse zitiert: „Kreativität ist
das geistige Potential, basierend auf bestimm-
ten intellektuellen Fähigkeiten und Persönlich-
keitsvariablen, einer Person - wobei das krea-
tive Potential, wenn auch in höchst unterschied-
lichem Ausprägungsgrad, ieder Person gegeben
ist -, das es erlaubt, Denkergebnisse beliebiger
Art hervorzubringen, die im wesentlichen neu
sind. Kreativität kann die Bildung neuer Systeme
und Kombinationen aus bekannter, vorher un-
bezogener Information implizieren sowie die
Automat
(Digitaler, programm-
gesteuerter)
Sdialtclernent
Ar:
Anzahl
Größe
Einige 10'
Dioden, Transistoren,
Femtkerne usw.
10" . . . 10" cm"
Mensch
(Zentral-Nervensystem,
ZNS)
Neuronen
etwa 1,540"
10'" . . . ID's cma
Speicher
Vorgang
10'...10ibit
101...10"s
Kapazität
Zugriffszeit
Meist Hysteresis ferro-
magnetisd-ier Stoffe
Vermutlidi meist
Veränderung in Synapsen
(z) 10' . . . 10" bit
104 . . . 10" S
Ein- und Ausgabe
Art
Kapazität
Fernsdmreibgeräte,
Lochkartengeräte usw.
10' . . . 10' bitls
etwa. 105 Rezeptoren
Muskeln, Drüsen
unbewußt: ca. 10' bitls
bewußt: max. 10' bitls
in im} tive
Übergeordnete
Ideen weit
Komposiltions-
Gbßnt
Sehaflens -
fethi-tik
manuelle
Ausfgimmg
Hund
Äuslese,
Koh hat):
V Werk
Szßvdrfensmoriell
der auch nur wahrscheinlich zu sein, daß
klärung geistiger Funktionen Voraussetzun-
yemacht werden müssen, welche über die
c hinausgehen", soII hier die Frage nach
töglichkeit - und dann vor allen Dingen
nach dem gesellschaftlichen Sinn - der
zhinellen l: artitiziellen) Kreativität" auf-
ifen werden. Die Auseinandersetzung mit
' - auch die Möglichkeiten der Computer-
entscheidend mitbestimmenden - Frage
eine kurze Auseinandersetzung mit dem
amen Kreativität voraus. In der klassischen,
wissenschaftlich orientierten Psychologie
zwar die Intelligenz, kaum aber zunächst
reativität im Blickpunkt der Forschung. Vor
nicht 20 Jahren konnte sich dann vor allen
In in der amerikanischen psychologischen
iung das Phänomen Kreativität aus einer
geordneten Betrachtungsweise lösen. Aus-
id von den Arbeiten von J. P. Guilford, ent-
Ite sich im englischsprachigen Raum eine
ive Kreativitätsfnrsrhunn Ilnrl in PinPr fiir
Übertragung bekannter Beziehungen auf neue
Situationen und die Bildung neuer Zusammen-
hänge. Kreativität ist ein Prozeß, der in einem
neuen Produkt - das künstlerisch, literarisch und
wissenschaftlich Form annehmen oder durch
führungstechnischer oder methodologischer Art
sein kann - endet, das von einer Gruppe zu
irgendeinem Zeitpunkt als nützlich, dauerhaft
und befriedigend angesehen wird." Vor allen
Dingen betont Lautsch auch, daß sich in der
neueren Entwicklung die Kreativität aus der
Dominanz der Intelligenz gelöst hat: „Logisches
Denken wird bei diesen Ansätzen nicht mehr so
stark bewertet, die Bedeutung des originellen,
selbständigen und von der Norm abweichenden
Denkens wird besonders hervorgehoben."
„Maschinelle Intelligenz" -
"Artilizielle Kreativität"
In der Kreativitätsforschung unterscheidet man
zwischen der Analyse
1 rlnr Irruntivnn Pr-renn
3
2 Vergleich einiger Kenngrößen von Automat
und Mensch (aus K. Steinbuch, Automat und
Mensch)
3 Schaffensmodell. Für die Erstellung des Konzepts
für den Kunstcomputer a. i. 70 wurde als
Arbeitshypothese die Modellvorstellung der
mehrschichten Struktur des Schaftensprozesses
angenommen, die, angefangen von den Wurv
zeln in der übergeordneten Ideenwelt und im
Unterbewußtsein des Künstlers, über die bereits
besser durchschaubare Kampositionsebene und
Schaftenstechnik zur manuellen Ausführung des
Kunstwerks führt (siehe Schema). Wichtiger Be-
standteil dieser Arbeitshypothese sind dabei die
Modellvorstellung der Rückkopplung, die wäh-
rend des Schattensprozesses eine Kontrolle,
Auslese und neue Impulse schafft, und die
Modellvorstellung der „intuitiven Impulse", die
direkt in den Schaftensprazeß eingreifen