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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVIII (1973 / Heft 130 und 131)

 
 
  
  
  
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"l Reidisadlerhumpen, Böhmen, 1573. Grünliches Glas mit 
Gold- und farbiger Emailrnalerei. lnschrill: „Das hailig 
Römisch reich mit sampl seinen gelidern 1573". Auf der 
Rückseite Darstellung der ehernen Schlange, Sammlung 
Helfried Krug (siehe Buchbesprechung S. 75). 
2 Reichsadlerhumpen, Böhmen, dal. 1605. Grünliches Glas 
mit Gold- und farbiger Emailmalerei. Inschrift: „Das 
haiiig Römisch reich mit sampt seinen gllidern". Auf der 
Rüdrseile Dcirslellung der ehernen Schlange. 
3 PaB las mit Emailmalerei, deutsch, um 1600. 
4 Kur ürslenhumpen, Böhmen 159i. Grünlidies Glas mit 
farbiger Emailmalerei. 
5 Apastelhumpen, Böhmen, um 160D. Grünlidies Glas mil 
farbiger Emailmalerei. 
6 Lebensalterhumpen, Böhmen, um 1600. Grünliches Glas 
mit farbiger Emailmalerei. 
(Die Obiekte 2-5 slammen aus dem Osterreichischen Museum 
für angewandte Kunst, Wien.) 
bunten Emailfarben. Beliebt waren die Humpen, auf 
denen „Das Heilige Römische Reich mitsamt seinen 
Gliedern", das ldealbild der deutschen Reichsein- 
heil in der Gestalt des doppelköpfigen Adlers mit 
den Quaternionenwappen auf seinen Schwingen, 
dargeslellt ist, Zu diesem Typus des Reichsadler- 
humpens, dessen Ursprung in den böhmischen 
Hüllen zu suchen isl und „dessen Kraft und Gewalt 
so groß und mächtig ist, daß sie wohl auch den 
allerstörksten Herculem oder Sauff-Riller dürfte ein 
Bein stellen", gesellten sich iene, die mit der 
kaiserlichen Maiesfät und den Kurfürsten (Kur- 
lürstenhumpen], milden zwölf Aposteln (Aposlel- 
humpen), milden Lebensaltern und mit dem Besitzer- 
wappen geschmückt waren. Gelage mit solchen 
Trinkgefäßen waren sicher gleichzeitig auch Bier- 
und Weinfesle. Daß sie zu wahren Trinkschlachten 
ausarten konnten, bezeugt eine Inschrift auf der 
Riegersburg in der Steiermark: „Anno 1635 den 
6. April hat sich das Sauff angehebt und ale lag 
ein rausch gegeben bis auf den 26. dtto." 
Diese einfachen, zumeist zylindrischen Trinkgefäß- 
formen aus den deutschen und böhmischen Wald- 
glashütten, von denen es zahlreiche Beispiele im 
Usterreichischen Museum für angewandte Kunst, im 
Kunsthislorischen Museum und in den Landes- 
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