a offenbar zahlreiche Studien und am Ort
schehens ausgeführte Bilder wurden direkt
a verkauft. Er malte viel vor der Natur, zum
ch Begebenheiten wie die v-Straßenszene in
(Abb. 10) aus der unmittelbaren Erinnerung
olche, die er einfach erdachte (nWüsten-
ltryß.
: sich im Rahmen einer derartigen kleinen
zht und Materialsammlung nicht vermei-
ne Anzahl von Künstlernamen der Reihe
ufzuzählen.
Charlemont (1848-1906) arbeitete jahre-
n Atelier Makarts, ahmte diesen zuweilen
:kt nach und schuf in dieser Zeit reizvolle
tionsbilder. Seine kleinformatigen Genre-
, in der Art E. Meissoniers altmeisterlich
gemalt, hatten großen Erfolg. Der "Orien-
e Teppichhändleru (Abb. 8) ist dafür ein
is Beispiel. Näheren Kontakt bekam Charle-
wit dem Orient nicht. Ein oder zwei Reisen
eispiei Tunis 1888) verhalfen ihm allein zu
Ausweitung seiner Genrethemen. in der
in Collection in Philadelphia befindet sich
)ß9S Bild von seiner Hand, ein "Mohren-
ngn, das Henri Regnaults "Schneilgericht
den maurischen Königen von Granadau
i) nachempfunden sein könnte, das aber
lakart nahesteht.
am Nachlaß fanden sich viele orientalische
l, Kleidungsstücke und andere Gegenstän-
ser Stelle sei auf die Mode hingewiesen, die
Ende des Jahrhunderts verschiedene Maler
in ihre Stiilebenarrangements orientali-
(unstgewerbe aufzunehmen. Vor allem üb-
miiia Friedländer (1856-1928) und Hugo
nont (1850- 1939) diese Mode.
ler, der eher im Zusammenhang mit folklori-
in, zum Teil großformatigen Genreszenen
aterreich und Italien bekannt ist", trat im
iichischen Kunstverein 1852 mit im Jahr zu-
standenen Reisestudien aus Ägypten vor
blikum (u.a.: vZwei Mädchen auf dem Skia-
"kt in Siouth in Oberegyptem). Es war Alois
i (1826-1897), der sicher unter dem Ein-
les Werkes von Horace Vernet, das er in Pa-
rundert hatte, diese Reise begonnen hat.
Schaffer stellte fest, Schönns wiederholte
"nach dem Balkan und Orient, nach Italien
hätten aus ihm nnamentiich in coloristi-
Beziehung" einen ganz anderen Maler
6
5 Alphons Leopold Mielich, "Kalilengraber... OlIHolz,
37x50 cm. Niederösterreichisches Landesmuseum,
Wien, lnv. Nr. 1630 _v
6 Franz Xaver Kosler, "Beduinenschelchu. OllLeinwand,
58x40 cm. Unbekannter Besitz (72. Kunstauktion Do-
rotheum Wien, 7. -9. Februar 1929, Kai, Nr. 390)
7 Charles Wilda, irWascherinnen am Nil-i. OllLeinwand,
48x32 cm. Osterreichische Galerie, Wien. lnv. Nr.
6051
B Eduard Charlerrtont, "Teppichhändleru, 1879. OilHoiz,
27x40] cm. Osterreichische Galerie, Wien. lnv. Nr.
4565
Anmerkungen 15 -23 (Anm. 24-30 s. S. 25)
ß im Auftrag des Königshauses unternahm er eine lndlenreise
1B86lB8. '
e Künstlerhaus, Herbst-Ausstellung 1901, Nr. 27; Herbst-Aus-
stellung 1903, Nr. 386; Herbst-Ausstellung 1904, Nr. 156.
1' Gerberl Frcdl. Hans Makart. Salzburg 1974. KaL-Nr. 273-284.
i- Stuttgart, Staatsgalerie; Kassel, Staatliche Kunstsammlungen.
1' S. Anm. 17; KaL-Nr. 282, unbek. BßSltZ; KaL-Nr. 279, Galerie Ur-
bach, Wien; KaL-Nr. 277, nnbek. Besitz; KaL-Nr. 275. unbek. EB-
sitz.
z" S. Anm. 17; KaL-Nr. 274, 1945 verbranni.
" Österreichische Galerie. Ol auf Lw., 270x 449 cm. INV 5837. Als
Leihgabe in Scnloß Nlederleis, N0.
u Skizzenbuch in der Graph. Sammlung Albertlna, INV 25 O43; LiL:
Aussteliurrgskatalog, Hans Canon, Skizzen - Entwürie - Doku-
menie. 55. Wechselausst. der Österr. Galerie 1965.
11 Niederösterreichisches Landesmuseum, aui Lw., 89x
129 Cm, 1888; Li1.1 Ausstellungskatalog. Carl HUGO" Huber. Nie-
derösterreichs Tiermaler der Makartzeit. Nlederösterr. Landes-
museum 1955. Yext u. Werkverzeichnis vun R. Feuchimuller.
gemacht". Die von Schönn bevorzugten dunklen,
warmen, manchmal etwas verschwommenen Far-
ben veranlaßten Hevesi zur Feststellung, neine ge-
wisse Schwerfäiligkeitn hinderte Schönn "am letz-
ten Aufschwungn und er habe iimeist etwas Einge-
dicktes und Unfreiesu behaltenn. Viele Bilder
Schonns - auch die, welche am hellen Tag spie-
len - erscheinen in einem abendlich anmutenden
gelblich bis rötlichen Licht, das erst dann ganz
glaubhaft wird, wenn es sich tatsächlich um eine
Szene am Abend handelt: etwa eine kleine, sehr
reizvolle Nillandschaft in der Albertina". Das ab-
gebildete i-Türkische Kaffeehaus-i (Abb. 11) ist ein
schönes Beispiel dafür, daß Schönn in seinen
kleinformatigen Bildern trotz des etwas gekün-
stelten Lichts sehr lyrische Stimmungen erzeugen
konnte.
Auch er war kein Orientmaier im echten Sinn. Er
hat sein Themenrepertoire erweitert, ohne daß
sich die anderen Lichtverhältnisse und Farben we-
sentlich (wie Schaffer dies bemerkt hat) auf die
Malerei ausgewirkt hatten.
1871 absolvierte der im allgemeinen auf Alpen-
landschaften spezialisierte Maler Georg Geyer
(1823-1912) eine Ägyptenreise, wohl im Sog der
Pubilzltat, die die Eröffnung des Suezkanais (1869)
zusätzlich mit sich brachte. Am 18. Jänner 1903
fand im Wiener Auktionshaus Wawra eine Verstei-
gerung u.a. von 23 ägyptischen Ansichten Geyers
statt.
Wie man ihn und andere, die bloß einmal für kurze
Zeit im Orient waren und auf deren Werk sich der
Aufenthalt nicht weiter auswirkte, nicht als Orien-
talisten bezeichnen kann, so ist das auch nicht
der Fall mit ienen Künstlern, die als Begleiter von
hochgestellten Reisenden auftraten: Johann Ne-
pomuk Geiger (1805-1880), ein Historienmaler,
der sich auch mit Themen aus der jüngsten öster-
reichischen Geschichte auseinandersetzte", be-
gleltete im Jahr 1850 Erzherzog Ferdinand Max,
den späteren Maximilian von Mexiko, auf dessen
Orientreise. Boetticher" erwähnt drei Bilder, die
Geiger nach der Reise im Auftrag des Erzherzogs
gemalt hat und die nach Miramare gelangt sind:
nSkiavenmarkt in Smyrnan, "Festmahl bei Halil-
Pascha in Smyrnan und nHaiiI-Pascha holt zu
Schiff den Erzherzog Ferdinand Max zum Fest-
mahl ab", vaile drei sehr figurenreich und in Öl"
vermerkt Wurzbach".
Der Landschaftsmaler Karl Ludwig (Karoiy Lajos)
Libay (1814-1888), der auch für die Erzherzogs