19
16 - 18 Coiffuremode. Kuplerstiche, um 1790. OMAK,
K.l. 3332
19 F. Sicher: Modekupfer. Aus der nWiener Moden Zei-
tungw vom 4. September 1828. OMAK, K.l. 7931
20 Josef Wimmer: wCarmen Mantille aus Crepe de Chine
Garnitur Leinenbatist gestickt Rock Tüll 1912." Bunt-
stiftzeichnung für die Wiener Werkstätte. OMAK, Ar-
chiv der Wiener Werkstätte
Anmerkungen 2 - 24 (Anm. 2 a 11 s. Text S. 28, 29)
1 S. Freud: Die Traumdeutung. FrankturtlM-Hamcurg 1961,
S. 206i.
I Vgl. l. Wirth: Fellkleid als Attribut. In: Reallexikon zur Deutschen
Kunstgeschichte. Ed. vll. Manchen 1980, Sp. 1170tt.
l Vgl. z. B. S. Poti: The Hasidic Community. In: Dress, Adornment
end the Social Order, New York-Lundon-Sydney 1965, s. 1421i.
a A. L00 . emenmode. In: Sämtliche Schritten t. Wien-Manchen
1962, S. 152.
I Vgl. Ausst-kat. Waarom draag je kleeren? Den Haag 1979, ÄDD.
S. 2B.
r Vgl. 1. a. Gen. 3,1; 3,10; 3,21.
- Vgl. s. Freud, a.a.O.
1 E. Fuchs: Illustrierte Sittengeschichte vom Mittelalter bis zur
Gegenwart. au. 2, Die galante Zeit. München (1910), s. 15a.
" E. Heyck (Hrsg): Moderne Kultur. Stuttgart-Leipzig (1907), S. 186.
1' H. kbnig: Die Mode in der menschlichen Gesellschaft. Zurich
1955. S. 110.
A. Loos. a. a. 0.. S. 157.
. Lcos, a. a. 0., s. 158.
. Fuchs; Die Frau in der Karikatur. München 1906, S. 263.
. Fuchs, a.a.0. (Anm. 14), S. 264.
. Locs, a. a. 0.. S. 158.
. Fuchs, a.a.O. (Anm. 14), S. 271
. Fuchs, a.a.0. (Anm. 9), Bd. 1, Renaissance, München (1909),
164.
. Fuchs, a. a. o. (Anm. 14), s. 265.
11 . Konlg, a. a. 0., s. 185.
1' . Fuchs, a.a.0. (Anm. 14), s. 274.
H Vgl. dazu z. a. v. Baur: Klelderordnung in Bayern vcrn 14. bis zum
19.Jattrhurtdsr1. Mnncnen 1975.
v E. Fuchs, a.a.O. (Anm 9), au. 3, Das bürgerliche Zeitalter. Mun-
cnen (1912), s. 170.
1' R. König, a.a.0., S. 209.
12
n
u
ra
rr
11
tl
mmrrr mmbrrim)
" - 22'-
11.14
die nDamenuniformrr der wbesseren Kreise-r - Fal-
tenrock, Twinset und Perlenkette -, die zum Aus-
druck vornehmer Zurückhaltung, bewußten Under-
statements wurde. Außerdem gibt es einzelne, ge-
radezu attributhatt getragene Kleidungsstücke
oder Accessoires, meist von einem bekannten und
deshalb teuren Couturier für jeden sichtbar si-
gniert - z. B. das vHermestuchrr -, die den Träger
als Mitglied einer bestimmten ninQTOUprr auszeich-
nen. Zu so einer Gruppe zu gehören bedeutet
meist nicht, politisch mächtig zu sein, sondern
vielmehr als finanzkräftig und damit gesellschaft-
lich relevant zu gelten. in einem fast magisch an-
mutenden Vorgang scheint auch heute noch die
Imitation bestimmter Vorbilder in Kleidung und
Aufmachung - z. B. von Filmstars - deren Faszi-
nation auf einen selbst übergehen zu lassen: uEiFt
junges Mädchen, das eine Frisur a la Greta Garbo
trägt, wiegt sich bewußt oder unbewußt in der Illu-
sion, den gleichen Reiz auszuüben wie jener"
Man kann sich aber auch bewußt der Mode entzie-
hen und mit seiner Kleidung Widerstand gegen be-
stehende Verhältnisse zur Schau stellen, anderer-
seits als Außenseiter der Gesellschaft von dieser
Entwicklung ausgeschlossen sein, wie es auf ei-
nem Foto des 19. Jahrhunderts ein Zigeuner aus
Galizien demonstriert (Abb. 9). Während der Fran-
zösischen Revolution waren beispielsweise die
lange Männerhose, die nur der Bürger trug, und
das an der Antike orientierte Empirekleid Aus-
druck des Protestes gegen den Adel, der mit Knie-
CAVQAAEVH "
AIXÄ "blyllab-QE. kg
cJ-sxßnße. DECHINQ
faAPym-zr-tzr; ihgrw
rxiwt-w C-"alvryir G! T"
fTiCJ-(T
i} r 044-
20
hosen, Krinoline und Schnürmieder als Abzeichen
derer, die nicht körperlich arbeiten, bekleidet war.
Das Fteformkleid der Zeit um 1900 war daneben
ein vergleichsweise sanfter Protest gegen die un-
gesunde Frauenmode des späteren 19. Jahrhun-
derts und wies seinen Träger als fortschrittlich im
allgemeinen Sinne aus. In den 60er und 70er Jah-
ren des 20. Jahrhunderts bildeten die vHippiesu so
eine modische "Aussteigergruppetr. Ihre legere
und fantasievolle Kleidung diente allerdings spä-
ter als Anregung für die Haute Couture. Die Frei-
heit, sich durch Gewänder individuell selbst darzu-
stellen, ist heute größer geworden. Mit ihrer be-
wußt iiamodischenu Kleidung zeigen z. B. uGrOneu,
Feministinnen oder sog. "Orange-r (Anhänger des
Bagwan in Poona) ihre Verachtung der Statussym-
bole der sie umgebenden Gesellschaft.
Die in der ganzen Welt getragenen Blue Jeans hin-
gegen sind zu einem so selbstverständlichen Be-
standteil der täglichen Kleidung vor allem der Ju-
gend geworden, daß man sie weder in den Bereich
der Mode noch eigentlich in den der attributhaft
getragenen Kleidung einordnen kann, obwohl sie
letztere Funktion als Protestkleidung einmal hat-
ten und heute in gewissen Kreisen oder bei be-
stimmten Anlässen auch noch haben und modi-
schen Veränderungen durchaus unterworfen sind.
Sie wurden zum Inbegriff der legeren, vereinheitli-
chenden, Standesunterschiede negierenden Klei-
dung und sind heute vielleicht das einzige wirklich
ndemokratische Kleidungsstück".
31