iard Wimmer-Wisgrill, "Abendkleidu, 1920-1925.
iführung "Wiener Werkstättek. Wien, Osterreichi-
es Museum fur angewandte Kunst l Textilsamm-
17 Zwei Kreationen der
"Wiener Werkstätten:
Josef Hoffmann, "Sei-
denrobe mit Kimono
armelnti, 1914 (links);
Wien, Historisches
Museum der Stadt
Wien. - Dagobert Pe-
che oder Maria Likarz,
i-Kimono-t, 1920,
(rechts). Wien, Oster-
reichisches Museum
für angewandte Kunst
l Textllsammlung
17
stadt Wien, dem Bild der zündenden Strauß-
Walzer, der gemütlichen Kaffeehausatmosphäre
und der fast schon ins Märchenhafte verklärten
Pracht des Habsburgerreiches entspricht. Nichts
verdeutlichte dies mehr als die Ausstattung der
Oper wThe Student Princeii, einer Neuinszenierung
der New York State Opera für 1980, für die - be-
sonders eklatant - die Uniformen der Ausstel-
lung ganz frei kopiert wurden.
"Fashions on the Hapsburg Era: Austria-Hungaryu
erreichte anscheinend mühelos, was Diana Vree-
land im Sinne hatte, was sie mit selektiver Nobles-
se zur Vollendung führte. Stelle Blum, Kuratorin
des Costume Institutes am Metropolitan Museum,
New York, definierte diese Intentionen der Organi-
satorin in ihrem Vorwort zur Metropolitan Mu-
seum-Publikalion "The Imperial Style - Fashions
of the Hapsburg Erau so: iiMan hoffe, die verklun-
gene Pracht und den Charme der austro-hungari-
schen Epoche heraufzubeschwören und die Phan-
tasie des Publikums anzuregen." Nun, diese De-
monstration kam der allgemeinen Nostalgiewelle
so sehr entgegen, daß sie tatsächlich "Mode zu
machen imstande war", Diana Vreeland hat damit
bewiesen, daß in unserer Zeit des Flüchtigen und
des Wegwerfkonsums eine Rückkehr zu glänzen-
den Vorbildern möglich ist und daß man wieder
verstärkt Wert auf Schönheit, liebevolles Detail
und feinste Ausführung im Hinblick auf Qualität
legt. So konnte man mit der Mode des Habsbur-
gerreiches nicht nur den Abglanz einer hochkulti-
vierten Zeit in die Gegenwart herüberbringen, son-
dern regte Modeschöpfer zu rieuen Kreationen an
und konnte das Qualitätsempfinden des Publi-
kums im Hinblick auf vergangene ästhetische Kri-
terien neu einstellen.
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