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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 178 und 179)

Liebermann, Straße in Mailand, dreifarbiger Licht- 
k, in Jahrgang IV, 1898, bei Seite 143 
 
lZITtirtn, nPÄNil. GESCÜIICNQ einer ZeltSChfifl. In: JOSI Her- 
I lHrsgl, JUQSFIÜSUI, Darmstadt 1971 l: Wege der For- 
tg, au. cxi. s. 17a.) 
s Meier-Graele, Entwicklungsgeschichte der modernen 
t. Vergleichende Betrachtung der bildenden Kunst aIs Bei- 
zu einer neuen Asthetik, Stuttgart 19m, 2. ea, s. 70a. 
zSalzmann, nPÄNrr. Geschichte einer Zeitschrift, Op. CiL, 
s. 184. 
zServaes, PAN, i. Jg. 11895). S 63744. 
gttqlägk, Die Entwicklung des PAN, 0D. CiL, S. 173. 
fürchtungen, die Motive der Geldgeber seien wohl 
kaum "Förderung der Ziele des PÄNu, waren somit 
nachdrücklich bestätigt. "Man begriff gar bald, 
claß man dies und jenes nicht sagen dürfe. Und 
merkwürdigerweise war dies immer gerade das, 
was den Autoren am meisten am Herzen lag, was 
ihre subjectivstes Pathos ausmachte. Da saß man 
nun in der Zwickmühle: man wollte Revolution, 
und man erbat sich die Erlaubnis dazu von einem 
hohen Ministerium... Gewiß glaubte man etwas 
außerordentlich Diplomatisches zu tun, daß man 
ein langes Capitel aus einer Selbstbiographie des 
alten Fontane brachte. Damit wollte man ängstli- 
che Gemüter beschwichtigen. Der alte Fontane 
soll aber den Kopf geschüttelt und gesagt haben, 
er gehöre doch gar nicht dazu-i" 
Etwa 300 Mitglieder waren bis zum 15. März 1895 
geworben. Da auch so ziemlich das nötige Geld 
nachgewiesen werden konnte, erschien im April 
die erste Nummer des PAN. Ein prächtiges und 
glanzvolles Fest war die Folge. Aber auch wäh- 
rend der folgenden Jahre stieg die Mitglieder- und 
Abonnentenzahl nicht Ober 600; sie allein bürgte 
für das materielle Fundament. Etwa die Halfte der 
Gesamtauflage - sie betrug im ersten Jahrgang 
an die 1500 Exemplare, später pendelte sie sich 
zwischen 1200 und 1300 Exemplaren ein - ist erst 
nach dem Eingehen und schließlich auch Be- 
rühmtwerden des PAN verkauft worden. 
Der PAN sah in wLa Revue Blancheu und nThe Stu- 
diou Vorbilder; also Hebung der nationalen Kunst. 
Er beschränkte sich jedoch von vornherein auf ei- 
nen kleinen, sehr exklusiven Leserkreis. Lichtwark 
bemerkte dazu: l-Volkstümlichkeit steht nie am 
Anfang sondern stets am Ende der Entwicklung, 
denn alle Kultur beginnt aristokratisch. Und ihr Ni- 
veau wird nicht gehoben wie das eines Teiches, in 
den man viel Wasser einströmen läßt. Das Wesen 
der Bildung ist Qualität, nicht Masseur" 
Die Verflechtung von Kunst und Großkapital ist 
symptomatisch für den PAN geworden. Ursprüng- 
lich kamen die Ideen für ihn wohl von Menschen, 
die nicht ausgesprochen in die Zwänge der Gesell- 
schaft eingespannt waren. Das gehobene Bürger- 
tum kaufte aber mit seinem Kapital diese Ideen 
auf und formte sie zum großen Teil nach eigenen 
Vorstellungen und zu eigenem Nutzen. Als sich 
dann nach einiger Zeit die erste Redaktion abge- 
wirtschaftet hatte, folgten auf Bierbaum für den 
Bereich Literatur Cäsar Flaischlen und auf Meier- 
Graefe für den Bereich Kunst Richard Graul. Sie 
erstrebten nachdrücklich eine "Bildung-t der Le- 
serschaft und Schaffung einer nationalen Kunst 
unter Ausklammerung des Auslandes mit nahezu 
ausschließlicher Blickrichtung auf Deutschland. 
„Wir müssen unser Publikum für das gesunde 
Deutsche in Literatur und Kunst erziehemi" 
Im PAN gab es keine ausgesprochene Bevorzu- 
gung einer bestimmten literarischen Strömung 
der Zeit um 1900; die Verschiedenartigkeit vieler 
ausgeprägter Persönlichkeiten mit all ihren so di- 
vergierenden An- und Rücksichten ließ das nicht 
zu. Dennoch kam es zu Vorlieben, und so beein- 
flußten ausgesprochen subjektive Kriterien gele- 
gentlich die Aufnahme von Beiträgen. Aus "mora- 
lisch-konventionellenu Bedenken heraus stand 
beispielsweise die 2. Redaktion einer Reihe von 
Schriftstellern skeptisch gegenüber. In einem 
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