9 Otto Eckmann, Textumrahmung zum Gedicht nHelm-
wehu von Hans Bruckner, in Jahrgang I, 1895196
und (all,
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Brief Bodenhausens etwa stand zu lesen: "Sol-
ches Zeug wle Scheerbart, Croissant muß man mit
Feuer und Schwert vertilgen in den Dehmei-
schen Gedichten stehen ja haarsträubende Scheuß-
Iichkeiten, Geschmacklosigkeiten, TaktIosigkei-
ten. Überhaupt der Takt in der modernen Literatur!
Und dann wieder dieses infame Streiten an die
Gotteslästerung; das empört mich geradezu, ob-
wohl ich doch gewiß nicht fromm und Frömmling
und gläubig bin. Und dann berufen sich diese
Zwerge immer auf den Riesen Nietzsche; Nietz-
sche mlt seinem heiligen Ernst, der jedes von ihm
gesprochene Wort adelte und dieser Meister des
feinen Taktes, des vornehmen GeschmacksJ-ß
Obwohl man beim PAN vor Parteilichkeit warnte
(etwa Lichtwark), steht außer Zweifel, daß sich die
Redaktion nachdrücklich um Beiträge schon be-
kannter Künstler bemühte. Unfähigkeit und Hilflo-
sigkeit kamen noch hinzu: wich gebe mir redlich
Mühe zu begreifen und Standpunkt zu finden, aber
es wird mir sehr schweru, klagte Lichtwark in ei-
nem Brief an Bierbaum." wich muß vorsichtig
sein, weil ich vielleicht nie verstehen werde...u"
Und schließlich gestand er ein, daB er sich
n... über die jüngste Literatur des Urteils enthal-
ten müssen."
Bei den literarischen Beiträgen überwogen im
PAN Lyrik und lyrische Prosa. Den 270 lyrischen
Veröffentlichungen stehen nur ca. 60 in Prosaform
gegenüber. Neben etwa zehn dramatischen Skiz-
zen finden sich drei Flomanfraomente. Ursorünu-
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9
lich hatte man vor, sogenannte Themenhefte zu
gestalten: einem hervorragenden Meister der Lite-
ratur oder der bildenden Kunst wollte man ein
Heft widmen. Dies ist aber nur im nBöckiin-Heftrl
gelungen. Themenhefte über Dichterkreise oder
Schriftsteller kamen nicht zustande. Innerhalb der
Aufsätze sind allerdings Stefan George und Theo-
dor Fcntane behandelt worden. Siebzehn auslän-
dische Beiträge erschienen in Übersetzung, fünf
in Originalsprache. Bel nahezu allen Schriftstel-
lern der letzten Jahre vor der Jahrhundertwende
stand der PAN In bemerkenswert hohem Ansehen,
obwohl die Beitrage der darstellenden Kunst im-
mer mehr überwogen. So ist es kein Wunder, daß
der PAN für die Entwicklung der deutschen Buch-
kunst und des graphischen Jugendstils richtung-
weisend wurde. "Der PAN war erster Ausdruck des
Jugendstils, eines Stils, der die ekiektische, histo-
ristische Nachahmung und die Stilmaskeraden
des 19. Jahrhunderts abschloß und Neuland be-
trau"
In seinem wVerbissenen Credou hatte Arno Holz
dem PAN folgenden Nachruf geschrieben:
Pan,
eine zwar dazumal, ehemals und weiland
hinlänglich teuere und prächtigst stolze,
seitdem aber gründliche! verkrachte deutsche
Zeitschrift,
an der ich selbst einmal
mitgearbeitet
habe."
9 utto leckmann, lexrumranmung zum uedlcnl ltHßlm-
weh-r von Hans Bruckner, in Jahrgang I, 1895196
Anmerkungen 15 - 20
ß aller an Lichtwark vom 1c. Jull 1895.
1' aller an Eierbaum vorn 29, April 1395.
V Brief an Eierbaum vom 29. Juni 1895.
" Briel an Meier-Graele vorn 19. Juli 1595.
" KH. Salzmann, xPAN-r. Geschichte einer Zeitschrift. Op. CiL.
S, 203.
1" Arno Holz, Verbissenes Credo. Zit. nach: Salzmann, op. clt.,
s 9m