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dem Titel Oggettivita Metalisica in Italia tra Ie due
Guerre waren Arbeiten von 24 Malern der Zwi-
schenkriegszeit zu sehen. Qualitativ stark unter-
schiedlich und auch verschiedenen Stilrichtungen
angehörend, dokumentieren die Bilder doch jene
Zeitspanne. Vom späten Jugendstil des Gerardo
Dottori, der uns heute mit seinem falschen Pathos
nur mehr ein Lächeln abnötigt, über die Neue
Sachlichkeit, einen Monumentalismus bis zum
Realismus eines Cagnaccio di San Pietro waren
die verschiedensten Gestaltungsweisen vertreten.
Die metaphysische Komponente wurde einem be-
sonders bei Massimo Camplgli, Carlo Carra, Feli-
ce Casorati und Maric Braglio bewuBt, von Gior-
gio de Chirico waren für seine Arbeitsweise unty-
pische Werke vertreten. Ubaldo Oppis und Achille
Funis spiegelten die Richtung der italienischen
Malerei des Faschismus wider.
Sehr erfreulich ist es nun, daß bei einem so rei-
chen und unterschiedlichen Angebot der Galerien
die österreichischen Künstler meist mit einer Aus-
wahl vertreten waren und sind, die sich durchaus
mit anderer internationaler Beteiligung messen
kann, was sicher wieder auf die sachkundige Aus-
wahl von Walter Zettl zurückzuführen ist, denn
diese in den römischen Galerien laufenden Aus-
stellungen österreichischer Künstler werden in
enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Kulturinstitut in Rom organisiert.
An Einzelausstellungen hat etwa die Galerie Far-
nese Robert ZeppeI-Sperl. die Galerie Trilalco den
Zeichner Sigi Schenk und den Maler Georg Eisler,
die Galerie La Medusa Ernst Fuchs, das Studio S
- Arte ccntemporanea symbolische Fotografien
von Andreas A. Raab gezeigt. im Palazzo Barberini
wurde die große Wanderausstellung Friedens-
reich Huhdertwasser beherbergt.
Schon 1969 wurde vom Kulturinstitut die erste
Ausstellung von Künstlern eines österreichischen
Bundeslandes vermittelt. Niederösterreichische
Maler und Bildhauer der i-Gruppe 641- präsentier-
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ten - leider in diesem Fall etwas unvollständig
und einseitig - das Kunstschatfen einer Region.
1977 folgte eine von 10 Künstlern aus Oberöster-
reich beschickte Exposition. Vertreten waren
Ernst Baliuf, Erich Buchegger, Fritz Fröhlich,
Hans Hoffmann-Ybbs, Hans W. Jascha, Peter Ku-
bcvski, Hans Plank, Fritz Störk, Waltrud und Ar-
thur Vieböck sowie Helmut Zobel. Die Zusammen-
stellung lag in Händen von Prof. Lydia Rauch und
dem Verein zur Förderung zeitgenössischer Kunst
(CDB), Linz. Ein von E. Buchegger gestalteter Ka-
talog mit einem Vorwort von Dr. Otto Wutzl beglei-
tete die Schau.
1979 kamen 10 Burgenlander, der Kulturverein
Neumarkt an der Raab war ln Österreich in diesem
Fall aktiv. Die Künstler waren Martha Jungwirth,
Elfriede Ettl, Rudolf Kedl, Feri Zotter, Franz Vass,
Hermann Serient, Peter Pongratz, Johannes Wan-
ke, Eduard Sauerzopf und Rudolf Klaudus. Alfred
Schmeller schrieb ein launiges Geleit im gut bebil-
derten Katalog.
1980 folgten 10 Künstler aus Kärnten. Diesmal wa-
ren Hans Bischofthausen, Giselbert Hoke, Corne-
lius Kolig, Maria Lassnig, Valentin Oman, Arnult
Rainer, Sepp Schmölzer, Hans Staudacher, Wolf-
gang Waikensteiner und Reiner S. Wukounig die
österreichischen Vertreter. Auch hier gab es einen
bebilderten Katalog mit einer Einführung und Vor-
stellung der Künstler durch Karl Newole. Als näch-
ste BundesIänder-Ausstellung sind für 1981 Salz-
burger und für 1982 Tiroler Künstler in Vorberei-
tung. Es ist zu hoffen. daB die Qualität weiterhin in
dieser Art wächst. Die Galerie La Pigna gibt je-
weils wichtigen und guten Rahmen zu dlesen
überblicken.
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