MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 178 und 179)

 
1 Osterr. Museum lür angewandte Kunst 
 
9,10 
11 
irandola Nr. a"; Holzpaste; schwarz und 
dfarben gsfaßt. .1. Danhauser, um 
11114. Sammlung Hahnreich-Ludwig 
twurlszeichnung zu wLuster Nr.ssrr1 
1er. lavlert. .1. Darlhauser. um 11110115. 
lAK, lnv. Nr.1 Kl. 12911, LXIVHGBS 
lmmiger Luster; Holz, Holzpaste; gold- 
ben gereist; nachträglich elektriftzlert. .1. 
nhauser, um 1910115. Wien. Privatbe- 
twurfszeichnung zu r-Luster Nr. 30a; Fe- 
-, laviart. J. Denhauser, um l810l15. 
lAK, lnv. Nr.1 Kl8971, LXIVHGSG 
efan Decker, Spiagelsaal in Schloß 
wbnbrunn. Gouache. Wien 1a2a. Tne 
lropolitan Museum of Art. New York 
.542) 
twurlszeichnung zu "Glaslampe Nr, 74-; 
1er, laviert. J. Danhauser. um 1a2u. 
IAK, Inv. Nr.: Kl. 5911, LXVI, 11s4 
ammiger Argant-Lusler: Blech, granit- 
oen: Bronze, vergoldet. Zylinder- u. Ku- 
aufsälze modern. .1. Darlhauser, um 
10 Bundesmobilienverwaltung, Wien, 
129512 
twurfszeichnung zu r-Lustar Nr.163-; 
1er, laviert. .1. Danhauser, um 11115120 
IAK, lnv, Nr.: K1 11971, LXlVl175B. 
tmmiger Luster; Holz, Holzpaste; gold- 
aerr gereizt; nachtraglich elektrlflziert J. 
1hauser7. um 1315x211. Wien. Privatba- 
 
rkungen 176 
rnal des Luxus und der Moden. 3. Bd.. Weimar 17GB. S. 235 H. 
s. Stefan E. v.; Darstellung das Fabriks- und Gewerbswesens im 
irreichischen Kaisarstaate. 2. B 2. TI.. Wien 1823. S. 7041. 
lig. Lorenz; Wiener Biederm in Coburg. In: alte und m0- 
19 Kunst; Nr. 178. Wien 1981. S. 2 N. 
disch-Greetz, Franz; Furniture. In: Ausstellungskatalog 
enna In the age Df Schuhen-r, London 1979, S. 371. 
s: a a 0, S. 147 
atsarchiv Coburg: Akt LA Al 28b IG EV. Nr 3 
 
 
 
aus den sogenannten Pasten, wovon es eine große 
Anzahl in den verschiedensten Zusammensetzun- 
gen gab. Drei dieser Pasten wurden besonders häu- 
fig verwendet: Kreidepaste. Aschenpaste und Holz- 
paste. Danhauser verarbeitete. soweit dies bekannt 
ist. vor allem die Holzpaste; w. . . denn nicht nur hat 
Josef Danhauser in Wien schon seit längerer Zeit die 
schönsten Einrichtungsstücke, Luster, Candela- 
bers, Bilder etc. aus dergleichen Holzpasten verfer- 
tiget. .15 Die Holzpaste, ewelche einen Gegen- 
stand der Holzgießerey ausmacht. besteht aus fein 
gesiebten Sägespänen, welche mit Leimwasser zu 
einem Teige geknetet. und in die mit Ohl bestriche- 
nen hölzernen, gypsernen oder Schwefelformen 
eingedrückt werden. worin die Masse erhärten 
muß-cs 
Es waren also nicht Möbel, die am Beginn der Dan- 
hausefschen Möbelfabrik standen. sondern plasti- 
sche Accessoires zur Innenraumgestaltung und 
kleinteilige Möbelverzierungen, die ein jeder Tisch- 
ler zum modischen Aufputz seiner Erzeugnisse be- 
nötigte. Erst mit der Verleihung der Landesfabriks- 
befugnis "auf die Verfertigung aller Gattungen Mö- 
belt- im Jahre 1814 konnte das Unternehmen expan- 
dieren und zum ersten bekannten Inneneinrich- 
tungshaus Österreichs werden. 
Bei der Suche nach erhaltenen Beleuchtungskör- 
pern der Danhausefschen Fabrik war es möglich. 
unter Zuhilfenahme von Entwurfszeichnungen ei- 
nige Objekte in diese Produktion einzuordnen. Da- 
bei konnte festgestellt werden. daß Entwürfe, denen 
man jede Ausführbarkeit absprechen würde. sehr 
wohl realisiert wurden. Zu dieser Gruppe gehören 
vor allem ein 7flammiger Luster wAmor auf Schwa- 
nengefährtu (Modell Nr. 104) (Abb. 1, 2) und ein 
Sflammiger r-Schlangenlusterw (Modell Nr. 65) 
(Abb. 7. B). Beide sind zum Teil aus Holz und Holz- 
paste gefertigt; wobei die Lusterarme aus mit Holz- 
paste umgebenen Drähten bestehen. Ähnlich ver- 
hält es sich bei dem Lustermodell Nr. 30 (Abb. 9). 
von dessen Ausführung für den Coburger sowie 
Wiener Hof man weiß. In einer Rechnung vorn 
22. Juli 1816 werden 2 Stück dieses Modells nach 
Coburg verrechnet? Desgleichen findet man diesen 
Luster auf einer zeitgenössischen Gouache. den 
Spiegelsaal von Schloß Schönbrunn darstellend 
(Abb. 10). Das bisher einzige mir bekannte Stück 
Danhauserscher Produktion mit Firmenetikett der 
Zeit vor 1814 ist eineGirandole (Abb. 6, 4). Sie ist wie 
die vorher besprochenen Modelle aus Holzpaste 
gegossen. teilweise schwarz patiniart und mit Gold- 
bronze gefaßt. Das Firmenetikett gibt Modellnum- 
mer sowie Preis an. Ein Umstand. der uns hilft. die 
Danhausersche Musterzeichnung-Sammlung des 
Österreichischen Museums zu vervollständigen, da 
Modell Nr.4 aus diesem Zusammenhang fehlt. Die 
gleiche Produktionstechnik zeigt ein Korbluster mit 
Blätterkranz und Parisfigur (Abb. 14). Er kann nicht 
direkt mit der Danhauserschen Fabrik in Verbin- 
dung gebracht werden. zeigt aber Motive, wie sie bei 
Danhauser-Modellen verwendet wurden. So ist die 
korbförmige Grundform beim Lustermodell Nr. 163 
(Abb. 13) wiederzufinden. Auch die in der Luster- 
mitte angebrachte Figur auf zylindrischem Posta- 
ment kehrt bei einigen Modellen wieder. Da nicht 
alle Musterzeichnungen der Lusterproduktion er- 
halten sind. muß der eindeutige Beweis nach der 
Herkunft offenbleiben. Die eGlaslampe Nr. 7a 
(Abb. 11. 12) ist als einziger der hier behandelten 
Luster r-argantisch" zu beleuchten; das heißt. mit- 
tels Öl, welches auseinem höherals derBrennerge- 
Iegenen Behälter über einen runden. hohlen Docht 
verbrannt wird. Das Material des Lusters ist der ar- 
gantischen Beleuchtungsart entsprechend Metall. 
Typisch ist dabei die Oberflächenbehandlung des 
im Mittelschaft gelegenen Ölbehälters. der granitar- 
tig gesprenkelt ist. Die Tatsache, daß es sich bei die- 
sem Lusterum kein Holz- bzw. Holzpastenerzeugnis 
handelt. sowie die große Ähnlichkeit mit der Ent- 
wurfszeichnung r-Glaslampe Nr. 7a (trotz einiger 
Abweichungen) weisen in die Zeit nach 1814. Einer 
Zeit. in der bereits die Erweiterung des Unterneh- 
mens zum lnneneinrichtungshaus erfolgt war und 
somit auch Metallarbeiter zur Verfügung standen.
	        
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