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alter Anwendung, und Spanien machte auch späterhin von ihm in den Azulejos
den stärksten Gebrauch (Innenausstattung der Alhambra, XIV. Jahrhundert).
Beide Verfahren kamen zur Anwendung - das eigentliche Mosaik aus
kleinen, geradlinig begrenzten Stücken, alicatados genannt, und bei größeren
quadratischen Platten
die Schnittechnik, das
heißt Mosaiken mit
toten Rändern und
dem Rapport des Mu-
sters (cuerda seca).
Die Nähe derI-Iei-
mat unseres Künstlers
zu Spanien könnte als
Erklärung für diese
Art einer Flächenver-
kleidung in Salzburg
genügen. Hier lagen
aber bereits Arbeiten
vor, die ihn geleitet
haben mögen oder
zum mindesten die An-
regung boten, in Spa-
nien Ges ehenes bei der
Innenausschmückung
der Gabrielskapelle zu
verwerten und damit
eine neue keramische
Industrie für Salzburg
ins Leben zu rufen. Es
blieb nicht beim Bei-
spiel. In den Garten-
grotten des Schlosses
Hellbrunn, das sich
Erzbischof Marx Sit-
tich von Hohenems,
der Nachfolger Wolf
Dietrichs, im Jahre
1615, dem vierten sei-
ner Regierung, „ad successorum suique levamen animi" erbauen ließ, finden
wir die gleiche Verwendung glasierter Mosaikfliesen und in analoger Farben-
anordnung wie im Mausoleum Wolf Dietrichs. In der Kronengrotte des
Hellbrunner Gartens sind es hauptsächlich Wandfüllungen, die mit der
Fliesenverkleidung der Apsis in der Gabrielskapelle übereinstimmen. Nun
kennen wir auch die Werkstatt, in welcher die Herstellung aller dieser
Abb. 4. Stuckplafond mit Malereien in Fresko. Neubau in Salzburg. Elia
Castello zugeschrieben