eidenlampas lancieri und mii Lahnsilberiaden broschiert,
nlien. um 1400
okalell lanciert und mii Metailahnfaden broschiert.
1.Haas G Söhne. Wien, um 1873
Herstellungsbedingungen entsprechend, zumindest in
den nicht sichtbaren Partien reduziert oder durch billi-
geres ersetzt.
Bei den Vorbildern handeltes sich um komplizierte, aus-
geklügelte Muster, die das der Weberei technisch zu-
grunde liegende Rastersystem überspielen. Oberfläch-
lich gesehen könnte ihre Vorbildhaftigkeit im Semper-
sehen Sinnedeshalb widersprüchlich erscheinen, denn
die unter dem Einfluß seiner vmaterialistischeni: Ideen
entstandenen Gewebe sollten eigentlich Rücksichtneh-
men auf diese Voraussetzungen bzw. aus ihnen heraus
entwickelt werden. Vor dem Hintergrund der vorausge-
henden und auch parallel weiterlauienden, weitverbrei-
teten Vorliebe der Zeit für naturalistische Pflanzen und
für Muster, bei denen vwir fürchten, über den gnädigen
Mops zu stolpern oder in schattierte Löcher zu
ialienk." relativiert sich der Widerspruch; denn dem-
gegenüber sind die spätmittelalterlichen Vorbilder tat-
sachlich vstilisiertii und berücksichtigen durchaus den
Flächencharakter des Gewebes,
Die neue Künstlergeneration derZeit um und nach 1900
fordert, nur vermeintlich innovativ, ebenfalls der Fläche
adäquate, mit einem bald zum Schlagwort werdenden
Terminus iimaterialgerechteir Muster. Die Übereinstim-
mung der neuen mitden von Semperkreierten Begriffen
ist bezeichnend: Aus der vFlächenverzierungu des
19. Jahrhunderts wird z. B. 1901 Kolo Mosers fiFlachen-
schmuckßVAuchweiterhinsindesbestimmte, materiel-
le Voraussetzungen eines Musters - in diesem Fall die
Zweidimensionalitätder Fläche und ihrdamitverbunde-
ner speziiischerCharakter-, die als Ausgangs- und zu-
gleich ZielpunktdekorativerFormen gelten. Neu ist, daß
die Textilien jetzt nicht mehr - wie bei Semper - das
Primäre sind." Aus heutiger Sicht, die zwischen dem
Semperschen und einem parallelen vallgemeinenii Hi-
storismus, zumindest auf dem Gebiet der angewandten
Kunst, unterscheidet, erscheint die iimaterialistischeu
Theorie Sempers als die eines Voriäulers, ja eines Weg-
bereiters der Ideen des neuen Jahrhunderts.
Auch das Museum am Stubenring veränderte in dieser
Zeit seine ursprüngliche Funktion auf charakteristische
Weise. Hier wurde zwar weiterhin Vorbildlichkeit de-
monstriert, jetzt aber nicht mehr durch das Zeigen be-
stimmter, historischer Vorbilder und vorbildlich kopier-
ter zeitgenössischer Produkte, sondern durch das Aus-
stellen und Sammeln modernen Kunsthandwerks, um
die neuen, avantgardistischen Formen als Vorbild dar-
zustellen.