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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 186 und 187)

wz Seelig 
iner Architekturzeichnungen 
loburg 
kungen 1 - 22 (Anm. 23 - 28 s. S. 25) 
Wiener Biedermeier lnCoburg. in. alte und moderne Kunst Jg. 26. 
.Nr 178I79,S.2 - lO.dlein demArtlkelenthaltenanAngabanwer- 
n folgenden nicht eigens nachgewiesen. ii Die inzwischen unter- 
nene Durchsicht der im Österreichischen Staatsarchiv Wien, Abt. 
-. Hgir und Staatsarchiv. befindlichen einschlägigen Dokumente 
lskanzlei. Sachslscha Häuser, Sachsen-Coburg-Saalfeld bzw 
d. Fasz. 4 1 alt 5) erbrachte für unsere Fragen keine weiteren Er- 
lSSe. Doch 1st zumindest hervorzuheben, daß die Bestallung eines 
rger Geschaitslragers In Wien schon vor dem Wiener Kongreß im 
l8l2erfolgte(fdl. 3062 Johann ErnslGruner machte Klemans Weni 
'af Metternich am 2. April 1x12 Mitteilung von der Entsendung des 
imen Legationsrales VinZenZ Rltterv. Blumenburg i nicht V. Blu- 
ierg, wie bei Saelig 1881 .5 2), mitdem ausdrücklichen Ziel der in- 
xlerung der Beziehungen zwischen Wien und Coburg; tatsächlich 
)te in jenem Jahr schon der erste größere Kunstankeur das Cobur- 
ofes in Wien. Später. am 20. Oktober 1820. bedankte sich Ernst l. 
lettarnich persönlich iur die Ubersendung der Geschenke (fol 
r). zu denen auch die Probe eines LinZer Teppichs zahlte (Seelig 
S 2)". Zu den Lieferungen der Linzer Tepplchfabrlk nach Coburg 
jetzt Georg Wacha. Linzer Teppiche in Schlössern und Palästen. 
yerosterrelch 1982, H. 3, S. 21 i26. 
Q1981 (wieAnm. 1) s 5-9. 
ert Brunner und Verl I Coburg Sßhloß Ehrenburg. Amtlicher Füh- 
luncrlen 1982 
rdßlügige Unterstützung danke ich Herrn Dr. Ftainer Hambrecrlt 
lerrn ErichObarender(StaatsarchivCoburgydardie Neuinverltarl- 
wg vornahm. sowie Herrn Dr. Jurgen Erdmann (Landssbibllothak 
rg), der die von Herrn Eberhard Schmidt gefertigten Neueutnah- 
der Plane freundlicherweise zur Verfügung stellte. 
ir finden sich im Staatsarchiv Coburg spätere Zeichnungen Wie- 
Jcrlilekturen. wie des vor 1822 von Ludwig von Ftemy erbauten 
iauses im BurggartenßtACo. Plansammlung Großformat. Mappe 
ahe Renate Wagner-Rieger: vom Klassizismus bls zur Secesslon. 
1973 I Geschichte derStadt Wien Neue Reihe Bd. Vli. 3. S. 106 
usstellungskatalog Klassizismus il'i Wien. Architektur und Plastik. 
1978. S. 1 18 i 120, Nr. 148 11.) und des1B43 i 1847 nach Entwür- 
)n Karl Schleps errlcriteten Palais Coburg (siehe Seelig 1981,wle 
1, S. 2, Anm. 18) 
sarchiv Coburg (SrA Co). Ptansamrnlung. Großformat. Mappe 109. 
lättBr Sind signiert IP. Schutze Ingenieur Hauptmann Oppenheim 
r. 
d Bachmann: Herzog Ernst l. und der Coburger Landtag 1821 bis 
Coburg 1973 ( : Coburger Heimatkunde und Landesgeschichle 
I ll. Heft 23). S. 53. Zu dem frühen lntaresse an der Oppenhelmer 
lrlnenklrcha siehe Anton Ph. Brück Um die Restauration dar Ka- 
lenkirohe in Oppenhefm. In Archiv für hessische Geschichte und 
Urriskunde NF a2. 1914 (: Festschrift iur Friedrich Knopp). 
3 ff. 
Krieg: Erbprinz Ernst von Sacrlsen-Ooburg-Saalfeld im preußi- 
lLager1ßO6I07 in Ausoencoburg-gothaischen Landen Heimat- 
lr Heft 1. 19035 42 - 44. Zufrühen Darstellungen der Marlenburg 
letzt Maciel Kllarskt Schinkel und Marienburg (Malbork) Schin- 
rbe lm Wandel derdenkmalpflegerlscnenAnschauungen. In: Zeit- 
t des Deutschen Vereins lür Kunstwlssenschaft 35, 1981. 
- 117. 
Annette Schirer MA. sage ich für freundliche Hilfe allen Dank. 
laneder Hofburgkapelle sind nicht als solcheerkannt. sondern un- 
er Oppenheimar Katharinenkirche eingeordnet. 
z1Veri.: Die restaurierten Publikumsraume der Landesbibllothek 
rg und re künstlerische Ausstattung In: Landesbihliothek Co- 
[hrsg v. Jürgen Erdmann). Coburg 1982, S S2. 
xenburg - speziell unter derrlAspekt pseudomlttelalterlichsn Rit- 
lsens i siehe zuletzt Günter Hartmanw Die Ruine im Land- 
tsgarten. Worms 1981 l I GruneHeihe Quellen und Forschungen 
artenkunstii), S. 3101i. 
wderszu der am 12. Oktober 1814 in Laxenburgveranstalleten Fal- 
gd. an der zahlreiche Souveräne teilnahmen. siehe u. a. Auguste 
e de La Garde: Gemälde des Wiener Kongresses 1814 - 1815. 
hen1912,Bd.1,S 183 -186.undSusannaDavid'LaxenburgSei- 
lturelle Funktion. Diss. p ' ien 1963, MasCn-Ms. S. 107 N. 
Zykan LaXenburg Wien-München 1969. s. 4a. zu dem iri Coburg 
tlichen Exemplar siehe Ehrfrled Baumgärteli Die Almanache, Ka- 
rundTaschenbucherll 750 i 1860) der LandesbiblloihekCoburg 
zaden 1970 (I Kataloge der Landesblbtlothek Coburg VI). S. 98, 
72 
uerideri beiderKasselerLowanburg angelegtonTurnferplatl.des- 
ülzerne Tribune Heinrich Christoph Jussow im Jahr 1800 entwarf 
Holtmayer: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbszlrk 
äi. Bd IV Kreis Cassel-Land. Marburg 19lllTextbd. S 354,Atlas 
53.2; HansVogel Ausslellungskatalog Helnrlchßhrlsioph Jussovv 
- 1825. Baumeister in Kassel und Wllhelmshohe. Kassel 195859. 
Nr. 61) 
zlich zu den Angaben bei Seelig 1981 (wie Anm. 1) S. 4. Anm. 40 
tur das 181 7 auf der Ftosenau veranstaltete Tumler auch die Be- 
ibung im Nachlaß Karl Alexander Heldsloffs (Nürnberg. Germa- 
as Natlonalmuseum. Archiv fur Bildende Kunst. Fasz. S). 
ihr nur auf der Turniersäule, sondern auch aufdem Turnierplatzan 
eite dar kaiserlichen Luge und in der Franzensburg selbst. 
sammenhang mildert türdieRusenau wiefürdie Ehrenburg vorge- 
ien Ritterstatueri sind auch die Nachzaichnungen nach den urn 
von Sebastian Gdtl geschaffenen Skulpturen Ludwigs V. und 
ichs V. am Dicken Turm des Heidelberger Schlosses lu sehen 
m, Plansammlung. Großformat. Mappe 91). 
n mehrmonatiger Schließung der Bibliothek der Akademie der bli- 
in Künste in Wien war es mir nicht möglich, den dort befindlichen 
nd der Laxenburg-Enfvrurfszeichriuhgan von Vater und Sohn 
Jäger zum Vergleich durehzuseheri- vgl. Ausstollungskalalog 
Jäger Vater (1 74a - 1809)! Franz Jäger Sohn (1781 - 1838) Ar- 
tturzeichnungen und Aquarelle (hrsg. v. Slegfriad Fralberg) Wien 
t: 19. Ausstellung wAus den Sammlungen der Akademie-Biblio- 
l 
uell lromie es sich hier um den Bautlbergeher Georg Felbinger 
rln (Zykan 1969. wie Anm 14, S. 53) 
I 1969 (wie Anm. 14) s. 40. nehme Wagner-Rieger: Die Bauge- 
rlle der Franzensburg In Laxenburg. In: Ausst. Kat. Romantische 
ialarai in Laxenburg. Wien 1962 (: 54 Wechselausstallunq der 
ralchlschan Galerie zu den Wiener Festwochan). S. 13. 
die von Johann HLIDD bezeichnete Lilhoaranhie der Franzensburo 
 
In der ersten Hälfte das 19. Jahrhunderts. speziell aber 
im zweiten Jahrzehnt warderCoburger Hof in der Folge 
des Wiener Kongresses nicht nur politisch, sondern 
auch künstlerisch stark nach Wien hin orientiert, wie 
sich vor allem an umfangreichen Mobellieferungen 
zeigt." Doch fanden darüber hinaus neben dem goti- 
schen Stephansdom auch die neugotischen Architek- 
turen Wiens und seiner Umgebung aus dem späten 
18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert in Coburg 
lebhaftes Interesse. da man dort schon ab 1806 bzw. 
1810 für das Landschloßchen Rosenauz wie für die 
Stadtresidenz Ehrenburg: durchgreifende Umbaupro- 
iekte in gotislerendem Stil in Angriff nahm, die einemehr 
odermindersystematischeErfassung möglicherVorbil- 
dererforderlich machten. Stützten sichdie hiervorzwei 
Jahren vorgetragenen Äußerungen über den exempla- 
rischen Charakter der Wiener Bauten lediglich auf 
archivallsche Quellen. so wurden nun - nach der 1981 
unternommenen Neuinventarisierung der Plansamm- 
lung des Staatsarchivs Coburd-dreiserienmitZeich- 
nungen des Stephansdomes und der Hofburgkapelle in 
Wien wie der Franzensburg und des Parks in Laxenburg 
bekannt, die wohl 181 511 G imAuftrag Ernsts I. von Sach- 
sen-Coburg-Saalfeld entstanden? Die Blätter ordnen 
sich in einen umfassenden Bestand architektonischer 
Zeichnungen ein. die der Coburger Herzog - gleich- 
sam als Mustersammlung für die 1815I16 bereits be- 
gonnenen. aber in der Detailausführung noch nicht defi- 
nitivfixierten Bauvorhaben -anlegen ließ. Sozahlen zu 
demselben Komplex u.a. auch sorgfältige Darstellun- 
gen der Katharinenkirche in Oppenheims- 1814. im 
Jahr der Bauaufnahme, trat Ernst I. den Gouverneurs- 
posten der nah gelegenen Festung Mainz an'-undder 
Marienburg. die der Fürst wahrscheinlich selbst wäh- 
rend seines Ostpreußenautenthaltes im preußischen 
Lager 1806107 gesehen hatte? Fernerfinden sich in den 
Mappen zahlreiche Einzelformen speziell gotischer 
Maßwerkfenster aus verschiedenen Kirchen. auf die 
Annette Schirer in ihrer Erlanger Dissertation über die 
Planungsgeschichte der Coburger Ehrenburg - im 
Rahmen neugotischerArchitektur - ausführlicher ein- 
gehen wird? 
In unserem Zusammenhang sind allein die sich auf La- 
xenburg und die Wiener Hofburgkapellembeziehenden 
Blätter von speziellem Interesse (während die auf iso- 
lierte Motive beschränkten Zeichnungen des Stephans- 
domes. die eine eher sorglose Ausführung erkennen 
lassen. hier nicht berücksichtigt werden). Enueist sich 
doch an den Darstellungen der hohe Rang. den die um 
1800 von Wiener Architekten unternommenen Neu- 
oderumbauten gotischen StilsausderSichteinesdeul- 
schon Fürsten besaßen. der zur gleichen Zeit auch 
überragende Architekten wie Karl Friedrich Schinkel 
und Alexander Heideloff hinzuzog." Der Laxenburger 
Komplex warzugleich maßstabsetzendes Vorbild eines 
nahe der Haupt- und Residenzstadt gelegenen Land- 
Schlosses. dessen durch Architekturen, Monumente und 
Gartenanlagen konstltuiertes Ambiente die scheinbare 
Rückwendung zu einer in höfischen Spielen und Ritter- 
turnieren sich erfüllenden Welt des Mittelalters exem- 
plarisch vor Augen führte." Ganz nach dem Beispiel La- 
xenburgs. das Ernst I. während des Wiener Kongresses 
gewiß persönlich kennengelernt hatte"unddasihmviel- 
leicht auch schon aus der Beschreibung im iiTaschen- 
buch für Freunde schöner vaterländischer Gegendenir 
von 1805 bekannt war".wurde inderbeiCoburg gelege- 
nen Rosenau ein Turnierplatzw-wanngleich ohnear- 
chitektonische Fassung - geschaffen, der zumindest 
für kurze Jahre die Stätte sommerlicher Aufzüge war." 
Auch hatte Ernst i. auf der Flosenau einen in Form eines 
gotischen Baldachins gehaltenen Brunnen mit derSta- 
tue eines Ritters vorgesehen; Flitterfiguren - wie sie 
sich allenthalben in Laxenburg fanden"- sollten zu- 
A-.. Ar- r:,.......,4.. .1..- n--....-..n..l.iztd-l......- --ii.x. 
saule sowie der Franzensburg selbst. Stets hanc 
sich um säuberlich ausgeführte, wenngleich im 
nicht immer zuverlässige Aufrißzeichnungen ein: 
Bauten und Bauteile." Die Authenzltät der zu 
1G: Frw signierten Blättermwird durch die Unter: 
des Laxenburger Schloßhauptmanns Michael Rie 
stätigt. der die Konzeption derGesamtanlage ma 
lich bestimmte." 
Unter den Zeichnungen besitzt besonderes lnte 
die Wiedergabe des vormaligen ivHaupt Thor nebs 
Capitulations Balkon in der Franzensburgir: Vor o 
richtung des sog. Vereinigungsbaus diente das im 
westflügel zwischen Speisesaal und Zofenzimmei 
gene (und heute zugemauerte) Tor als Zugang ZUI 
der FranzensburgfUulius Maximilian Schottky so 
1821: n. .. nun steht man vor dem stark mit Eis: 
schlagenan Burgthore selbst, aufwelchem zweyg 
nischte Ritter mächtig aufgemahlt.... (die) 
Kommenden das landesherrliche Wappen entg 
haltend." Starke Einfühlung in die fiktive Situatic 
scheinbar von ritterlichem Leben und Kampf erf 
Burg spricht aus der 1805 verfaßten Schilderur 
seph Georg Widemanns: wVon der Gallerie füh 
schmales Pfürlchen auf einen Erker. Trauer herrs 
der Burg. wenn er geöffnet wird: es ist 
Kapitulationsbalkom" - Aus dem Inneren dar 
zensburg sind nur zwei Motive ausgewählt: zum 
die von einer gotisierenden Blendarchitektur über 
ne Alkovenwand des Schlafzimmers, zum anders 
von aufwendig geschnitztem und vergoldetem 
werk eingefaßte Schatzkammer, die sich ursprül 
imAchteckraum östlich des Ersten Empfangssaal 
fand und um 1830 - damit iider Durchgang in der 
en Tract (d.h. den Vereinigungsbau) bewerkste 
werden konnte - in die frühere Waffenkammer 
lich des Zweiten Empfangssaals versetztwurde. S1 
ky beschreibt sie 1821 als "einen rundum mit 
schönsten gotischen Schnitzwerk leicht und zi 
verkleideten Thurm, durch einen im GeistderVorzi 
arbeiteten Kronleuchter gehörig beleuchtet. der 
magisches Licht in sieben große die Wand decl 
Glasschränke fallen läßt. aus denen reiche Kunst: 
ze vom rothen Hintergrund dem Beschauer entg 
sehenll. Der ä iour gearbeitete Dekor der Schal: 
mer.deraufderOoburgerZeichnung-im Unters 
zu der später entstandenen Lithographie Jt 
Bergszs - nur summarisch wiedergegeben ist. m. 
einmöglichesVorbilddleformaleErscheinungdes 
nach Coburg gelangten Lüsters (siehe S. 28) ang 
haben. 
In unmittelbarem Zusammenhang mit der wLaxe 
ger Gotikw steht die 1802 von Joseph Proksoh dur 
führte Umgestaltung der Wiener Hofburgkapslle 
Ernst l. zweifellos während seines Wiener Aufen 
gesehen hatte, Nach der Rückkehr nach Coburg c 
te er mehrfach auf die Übersendung von Planen di 
pelle. an denen ihm offenkundig sehr gelegen wa 
besondere wünschte er dringlich Zeichnungen d 
täre und anderen Ausstattungsstücke. Doch gebi 
drei im Staatsarchiv Coburg befindlichen Blätter. l 
Gegensatz zu den Laxenburger Zeichnungen au 
einzelnen sehr präzis sind, jeweils die gesamte K: 
- in einem Grundrlß sowie einem Quer- und e 
Längsschnitt - wieder. Auf dem Längsschnitt l 
oberste Empore noch in der ursprünglichen Er: 
nung mitzurückspringendem Mittelteilwiedergeg 
erst 1862163 nahm man wegen des Einbaus elnerr 
Orgel die Erweiterung in der heutigen Form vor." 
tigere Fragen verbinden sich mit der Querschnitt: 
nung, die den Hochaltar in einem bislang nicht be 
ten Planungs- oder Ausführungszustand zeigt. l 
dem Stipes mit dem von anbetenden Engeln vere 
Tabernakel-wieessich nachwievorinderHofbL 
._..ii._ "-4... -.L._i_. ..i-i. Zi- 2-1...- ruht.-. 4-.
	        
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