folgreichenk ereilt, des vom Markt (damals, 1970l71)
verhatschelten Künstlers, auf den nun auch elnflußrei-
che, vermutlich aber nicht sonderlich kunstverständige
Leute aufmerksam wurden, die in seinen Bildern so et-
waswieeinepolitisch-ideologische Botschafterkennen
wollten - jedenfalls verlor Frohner seine Unschuld.
Wirklich angreifen konnte man sich selbst vor seinen
iiengagiertestenri Bildern nur noch in selteneren Fällen
lassen.
Natürlichspürte Frohnerdasselbst.Wenn mansichsei-
nespätere EntwicklungvorAugen hältJälltdermitunter
krampfhaft wirkende Versuch auf. sich wieder zurück-
zuretten in die Anfänge, den alten lmpetus wiederzuer-
langen. Seine Beschattigung mit ldolen und Damonen
läßt deutlich das Bemühen um ein Rückgewinneri des-
sen erkennemwaswenigerden Soziologen oder ideolo-
gen,sondern eberideninteressiertdemdielnhalteerst
bedeutungsvoll und wichtig erscheinen können, wenn
sie sich mit der Art ihrer Formulierung decken; der die
Botschaft lieber aus dem Malsud herauskristallisiert,
als sich von ihrer aufdringlichen Offenlegung erschla-
gen zu lassen.
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Da Frohnerschon viele Lektionen erlernt hat undseitei-
nigenJahrenvon Gönnern nichtmehrsostarkverwöhnt
zu werden scheint, wirderauch seine eigentlichen Stär-
ken wieder erkennen, die in einer unspektakulären Dra-
matik liegen; sie stellt sich ein, wenn der künstlerische
mit dem sogenannten sozialen Auftrag deckungsgleich
wird. Die hier gezeigte Bildauswahl wird verdeutlichen,
was damit gemeint ist, wenn zum Beispiel Abb. 19 und
Abb. 20mitdem vergtichenwird,wassolchen bemühten
Darstellungen vorangegangen ist oder auch folgte.
Wollte man diesen Künstlerveinordnenk, so müßte man
eineArt weites Koordinatennetzziehen, das von Rainer
zu Hrdlicka, von Rauschenberg zu Spoerri, vom frühen
Otto Mühl zu Allan Jones reicht, womit Frohners aulge-
weckte Zeitgenossenschaft und Zeitbezogenheit nicht
wenigerverdeutlichtwirdalsdaseigeneWerk, überdas
- ein Zeichen für die ungewöhnlich interessierte Auf-
nahme, dieesgefuriden hat-zwischen1969und1980,
also vier Jahre vor dem tünfzigsten Geburtstag des
Künstlers. nicht weniger als fünf Buchpublikationen,
darunter zwei von monographischem Charakter, er-
schienen sind.
19 Adolf Frohner, nBlffdUllgefW, 1972. GraphltlPapier. tOOx
70 cm Horn, Pnvatsammlung
20 AdolfFrohner, "Naturarnortau, 1977 AcryLCoilagelLeinen.
233 x 140 cm
21 Adoll Frohner, uDie Wirbelsaulenfloteri. 1980181 Tempera,
Öl, Graphit, PapiercollagelHolzplatte, 172 x 200 cm. Wien,
Credilanstalt-Bankverein
22 AdollFrohrier,iildolit,19B2 ÖlIHolzplatte, 89 x 63 cm
23 Jean Dubuffet, wDer Blinder: 1959. Plastik
24 AllanJones, Drawing relatedtoAlien Jones sculpture.1969.
Water colour on cartridge, 28" x 20"
25 Adolf Frohner, "Sitzende Figurn. 1960. Kohle, 40 x 30 cm
26 Adolf Frohner, nach, 1981. Holz, Leinen, Ölfarbe. H 45 cm
27 Adoii Frohner, "Monument t'ur Alberto Giacomettiii, um
1978. Holz, Leinen, Pergament, Seegras, Graphit, Ölfarbe,
Kitt, Papiermache. Hohe 200 cm v_
28 Robert Flauschenberg, tiOVEfdflVQ". 1963. Ol. Siebdruck!
Leinwand, 213 x 152 cm
29 Adolf Frohner in seinem Atelier mit iildolenii, Skulpturen,
1982
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