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in HONOREM nsst mit: H ANHU. _ X,
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tut gewesen sein. wie sie damals in den grandio-
"itichserien Piranesis als eigener Bildwert vorge-
wurde (Vedute diRoma1748; Le Magnificenze di
1175i; Le Antichitä romane 1756). Mit Recht sieht
Zadors - wenn auch mit allzu ausschließlicher
iung v für den Waitzener Triumphbogen die ent-
dende Anregung in den iiAntichita romaneii Pira-
. deren Titelblatt einen antiken Triumphbogen
Diese Anregung ist insbesondere ideeli-program-
lcher Natur gewesen, während die ganze Formu-
ig des Triumphtcres deutlich auf die französische
tion des Barockklassizismus in der Reguiarität
leis d.Ä, weist." Vor allem aber erkennt A. Za'dor,
Ianevaies Art eine "zwischen Gestern und Morgen
lebende Auffassungii ist.' Tatsächlich ist die
tierische Eigenart Canevales in Waitzen nur so
uat zu charakterisieren.
:hieden ist hervorzuheben, daß Canevale in Wait-
ius örtlichen und zeitlichen Gründen keinesfalls in
ter Abhängigkeit von den später hervortretenden
äsentanten des itRevolutionskiassizismusit steht."
lehr hat er damals virulente Ideen in eigener Um-
ing verarbeitet. Die Verbindung bzw. Ähnlichkeit
itrukturen des riRevolutionsklassizismusri wirken
2h zunächst derart frappierend, daß man sich ent-
iungsgeschichtlich kaum konsequent bewußt
1te.dali und worin Canevaies Stiieigenart eine Pa-
entwickiung zu dem in Frankreich anhebenden
nbruch darstellt. Diese mehr die irrevolutionäreii
rirkung als die Vorgegebenheiten sondierende Be-
itung hatfreilich ihrenGrund darin. daßman beider
nierten Sichtung des iiRevoiutionsklassizismusir
iliem die iiZertrürrlmerung des barocken Verban-
im Auge hatte." Mehr am Rande nahm man wahr,
- unter Berufung auf die Antike - entscheidende
idieser Revolution erst im Prozeß einer strukturel-
ien Entbindung durch besonders festgefügt-unumstöß-
licheArchitektureiementeund-prinzipienzujenerabso-
luten Freisetzung gelangen konnten, deren umwäizen-
de Eigen-Mächtigkeit dann zu unerhorter Formenauto-
nomie erwuchs. Gewisse Grundansätze enthielt para-
doxerweise bereits der französische Barockkiassizis-
rnus strenger Prägung rnit seinem Prinzipiengiauben an
dieewiggültige BestimmbarkeitabsoiuterSchonheit im
Ordnungsgefüge; es ist sozusagen eine allumfassende
prästabiiisierte Harmonie. die in und mit der Einfachheit
der Formen waitet - ein ideal abstrakt-rationaler Ge-
setzmaßigkeit,dasfreiiichdasvollkommenenieinauto-
nomer Verfügbarkeit. sondern nur als Ableitungen aus
einem absoluten Prinzip in hierarchischer Strukturie-
rung begriff.
Die Summe einer derartig rational-normativen Ästhetik
reprasentiertder iiCoursd'Architectureii Francois Blon-
deis d. Ä. (1675176), vmehr eine Dogmatik als eine Prak-
tik des Bauensiim, Biondei, seit 1671 Direktor derAca-
demie d'Architecture, will darin mit mathematischer
Exaktheit durch Absoiutsetzung der Proportionen von
annähernd reinen Formen jene Schönheit gewinnen.
die die wesentliche. sozusagen die iiinnere Größen zum
Ausdruck bringt. Anstelle der iifantaisies du baroqueil
trachtet er danach, durch die Formreduktion der iitra-
mes geometriques . .. d'enfermer Fimagination dans
ies iimites fixees par la raison mathematiquell". Umso
mehr setzt dies die mögliche Beslimmbarkeit des End-
Güitigen zu unmittelbarer Wirkung voraus. Fundament
dieser Ästhetik war das itErmessenil römisch-antiker
GrößeaisMaßstabeinerabsolut-regulären Einfachheit.
Doch bei Sprengung der immanenten hierarchischen
Strukturbindungen konnte eine Verselbstandigung der
Teile eintreten. deren Verfügbarkeit iiUnermeßlichesti
zeitigte. Anstelle der maßverpflichteten Ratio setzte ein
Teil der Enkelgeneration Blondeis d.Ä. (zu der sowohl
2 VaclWaitzemUngarn). Kathedrale. begonnen 1 760,gewt
1772. Erste Vorplanungen von Franz Anton Pilgram unter
schof Karl Esterhazy, endgültige Piangestallung von lsidi
Canevaie unter Kardinal Mlgazzi
3 Ansicht der Kathedrale von Vac. Titelkupfer zum l
schichtswerk nAit und Neu Waitzenir von Johann Roka(17
mit erweiterter Attikainschrift
4 Portraitkupfer Kardinal Migazzis mit Ansicht von St. Pete
Rorrl und der Kathedrale in Waitzen (nach dem Stich Abb
Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Anmerkungen 8 ff. - 13lAnm 5 - Es. S. 15)
ruht letztlich aul einer konsequenten Fortentwickiung sbezilisch t
zosischer Architekturgedanken. wie sie seit dem ausgehenden 17
bis zur Mittedes te Jh. auch die spater nevoiutionarek Form des r
sizismusrriitvcrbereiteterr VolsichlabwägerldiuhrlR wagner-Rii
im Autsatz iiDie Anfange klassizistischer Architektur in wienii (M1
Gestvergl Kunsllorschurlglnwten, 1:1 Jg.,Sept lesmaus-dat
Schöpter dieses Bauesl : Kathedrale in waitzen) ein Mann war
in enger verbindung mitdem architektonischen Geschehen in Fr
reich stand und daruber hinaus auch mit den neu sich abzeichner
ldeen selbständig schbplertsch zu arbeiten vermochte - Das zu
lende liegt wohl in Annaherung dieser Einstulung zu der Anna za
(wie Anm s, s 152). wonach Canevales aauten in wartzen r-eher
Vorahnung denn bewußlen Anschluß an die lranzosische Hevbluti
architektur bedeuten, haben 1a auch die bedeutendsten Vertreter
ser Gruppe. wie eouiiee. Peyre, LGGGHX usw erst um und nach '
diesenwegbetreten Dies, beweist ,dieliele Verwurzelung di
Bauaullassung im architektonischen schalten dieser Periode ii
' verstandlichenireise gerade durch Emil Kaufmanns bedeute
scharl abgrenzende Darstellung dieses Stils als antibarockern Ph
men: riVon Ledoux bis Le Corbusler. Ursprung und Entwicklung de
tonomen Architektufr (wien 193a, Zitat S so). zwar bemerkt r
rnann bei Leduux den Wandel von der iiheteronomenii. klassi
barocken Gesamtlorm zur antlbarocken Autonomie der Forrrlerl
wurl zu iiRetour de chasser. S 15 l ). aber er klart nicht den inn
Slrukturwarldei in dieser Revolution, die ia Insbesondere asrhetir
Dimensionen hat. Später ist bei der Planredaktion LEGOUJC zur s.
von Chaux aul den ursprunglichen barocken GQSBFNKOHVIEX vei
senworden. Doch wirddas Phancnien des Revolutiorrsklassizism
erster Linie vondertreilich entscheidend neuen eausymbblik neri
pretiert, wobei diese einem steril gewordenen. akademisch erstai
earockklassrzisrnus gegenübergestellt wird, was zwar die Erkta
grundsätzlich vereinfacht. aber beispielsweise bei lsidore Canr
kaum greilt vgl. allgemein dazu, mit der ergiebigen Zielsetzung
Molivtraditien des Revoiutionsklassizisrrius auch historisch aulz
gen, die Problemstellung der Arbeit von werneroechsiin i-Pyran
et Spheres- (in: Gazette des aeauii-Arle, Eo 77. 1971) mit ausli
cher Literaturangabe und zusammentassendem rEtat decuestioi
einigen Passagen der hPropyläen kunstgeschichtei- (Hrsg. Hi
Keiler. Die Kunst des 1a Jahrhunderts, Berlin l971)wird auldie ir
Jahrhundert erneuerte llVEffli-lülilgöw wertschatzung der THEO!!!
den ldeaiproportionen im lrarizdsischen Earockklassizisrnus h
wiesen (Artikel von Michel Galiet. s lsa lt.) und das zwiespältige
biem der Eerulung aul die wahre Antike bei den uriterschiedtii
Richtungen angedeutet Die verschiedenartigen weserrsasbekts
schen barock-rekonstruierenden Ansatzen und deren Ubernahrr
sbaterr 1d Jh werden analysiert im Kapitel hCVllfTläilSChe Archite
inder Neuaullagevon Hans Sedirnayrs iiJ E Fischervon Erlachiiy
119m, s. 223-225 (unter Hinweis aut oechslins Fnrschurlgsel
nisse).
"l Albert Erich Brlrlckmanrl. Die Baukunst des 17 und ta Jahrhuni
in den romanischen Landern (Handbuch der Kunstwisserischafti.
lin 19155229. Dort sind aul S 2277238dlE theoretischen Grun
ze der Proponionsasthetik in der Architektur des lranzdsischei
rcckklassizisrnus immer noch am oragnantesten und - abges
von einigen zeitbedingten Wertungen - beiscietriart zusarrimr
laßt Gerade sie geben einen Begrill davon, wie ihr asthetischer l
rnatisrnus in der Generation der Revolutionsarchilekteri - gerad
ter moralischen ldeaigedanken - mutieren konnte und sich aus
alten stilgeloge verabsolutierre. Die Proborlionsthebrien dresei
bei Brinckmarin S 286-290
1' Louis Hautecoeur (wie Anm e). Bd, 2. s 518
11 Die terminologische Schwierigkeit der stileinordnungen bzw.
zelchnungendes Klassizismus urn l77o konstatiert RenaleGoebl
rern Aulsatz iiArchitekturii im Aussteiiungskataiog iiKlassizism
wierri, Historisches Museum Wien 197a Daher wird auch cane
slellung (s. 37 f.) nicht revolutibnsarchitektonisch plakatiert, sor
innerhatbder neuen ethischen Kategorien des Klassizismus gesr
in dledieäisthetischen Kategorien derlrsnzosischen Kiasslkausli
l! vgl. Stopfei (wie Anm 2). S. 55
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