in der Kenntnis Petelscher Bildwerke samt deren
schen und italienischen Voraussetzungen. Diese
igut wie nicht oder nur in rein komposilionellen An-
wgen, beispielsweise inderChristusfigurder Ecce-
0-Gruppe des Ulmer Museums". in den eher ge-
i630 als gegen 1640 entstandenen Birnbaumholz-
Etfenbeinbildwerken zu spüren: dem Kruzitixus in
der Gruppe Salomes mit dem Henker in Augsburg
11a)" und der heute verlorenen Herkules-
Js-Gruppe aus Kassel, die iiD.H.B. 16351: (Abb. 12)
ichnet warr. Sie alle stehen nach dem knorpelig-
wigen Stil der 1628 datierten Berliner Federzeich-
nahe, die nDauidt Heschler Bildhauwer Jungi be-
inet ist? Heschler war damals siebzehn Jahre alt,
bar noch nicht Meister und vielleicht auch noch
Geselle, aufderwanderschaft. - Die Gruppe von
scheint, wie schon von Philippovich feststellte. so-
Bronzen Giovanni Bolognas und seines Kreises -
ibgebildet die themengleiche des Art Institute Chi-
(Abb. 13)53 - als auch süddeutsche Kompositio-
iom Typus der - allerdings etwas später entstan-
n (7) - Holzgruppe des British Museum,
on". vorauszusetzen, die ich dem sogen. Meister
Sebastiansmartyrien zuschreiben möchte? Die
ildung von der räumlich ausgreifenden Komposi-
des ltaloflamen zur muskulösen Kompaktheit
hlers ist deutlich. - Wenn David Heschler, so ein
ahtiger Vorschlag Alfred Schädlers, schon zu Be-
1er 1630er Jahre mitdem Werk Georg Petels in Be-
ing kamß, müßten die frühesten Bildwerke in Holz,
iligiösen Themas in Ulm bzw. Augsburg, schon um
(30 oder bald danach, könnten die übrigen Holzfi-
t(Köln, Kopenhagen. London) noch vor 1640 und
omplex der figurenreichen. relietierten Ellenbein-
Se (Abb. 7, 11) und der kleinen Gruppen (Abb. 8)
hließlich der Münchener Prunkschale (Abb. 9, 9a)
falls früher, bald nach 1640. entstanden sein, in
"iem Jahr David Heschler Bürger der Stadt Ulm
es,
sich ein kleines, mit bräunlicherTinte und Rötel ge-
netes, grau laviertes Blatt des Chronos mit einem
10
Kind im Kupferstichkabinett des Wallraf-Richartz-Mu-
seums. Köln,dieAufschrift,Signatur('?)rrin RomalDau-
idt heschelerlAlias Compasri unddie Worte uCon il Tem-
poii (oben) trägtw, ist ihre Beweiskraft für eine exaktere
Bestimmung des curriculum vitae und die Schaffens-
phasen David Heschlers eingeschränkt (Abb. 14). Der
nicht näher bestimmbare iiAliasi-Name Compas und
die Ortsangabe Rom deuten auf die Sitte der dort wäh-
rend kürzereroder längererZeiträumeden landsmann-
schaftlichen Künstler-Kongregationen Angehdrenden,
sich mit einem Alias nennen zu lassen." Doch ist, wie
so oft, der Name Heschler - noch - nicht in der Bru-
derschaft der deutschen oder niederländischen Künst-
ler nachweisbar." - Theoretisch könnte das Blatt
auch von David Heschlers Sohn gleichen Namens sein,
der 1641i42, wohl in Zürich während eines Jahresauf-
enthaltes seines Vaters geboren, am 22. August 1669
als der nEhrenhaffte und kunstreiche Junge Geselle,
David Hescheier, geweßter Bildhauer. 4rv(( in Ulm be-
graben wurde." Von ihm kennen wir bisher kein Werk
der Groß- oder Kleinplastik. Er hätte in der Zeit seiner
Wanderschaft in Rom gewesen sein können. - Gegen
die mögliche Autorschaft des sonst gänzlich unbekann-
ten, 1579 getauften Onkels oder Großvaters David
Heschlers d.Ä., des 1603 in Memmingen erwähnten
David". spricht eindeutig die stilistisch entwickeltere
Auffassung der Zeichnung, deren Kindergestalt bei-
spielsweise die lnventionen Francois Duguesnoys vor-
auszusetzen scheint. - Nach Wahl des Themas und
dem Stil im Figürlichen könnteiedoch auch unser David
Heschler d.Ä. selbst als Zeichner in Frage kommen.
Geht man von der meist üblichen ZeitderWanderschatt
als Bildhauergeselle aus und vergleicht man die in ihrer
nKnorrigkeitii stilistisch und zeitlich abweichende Berli-
ner Zeichnung des Herkules mit Keule und Lorbeer-
kranzvon 162B-wBildhauwerJungk! -, könnte David
Heschler nach diesem Datum und vor 1635, also als
Achtzehn- bis Zweiundzwanzigjähriger, relativ alt, nach
Flom "zur Mutter und Schul der Künsteti (von Sandrart)
gezogen sein. Vergleicht man den Figuren- und Ge-
sichtstypus des Chronos, die etwas eckig-unbeholfen
wirkende Verkürzung und Konturierung von Körper und
Gliedmaßen, besonders die schiefe Kopfhaltung u.a.
mitden Götterfiguren derMünchenerPlatte(Abb.9. 9a),
dem Gefäßzylinder ebenda(Abb. 7) und mit den Hauptfi-
guren der Holzgruppen in Ulm bzw. Augsburg. demChri-
stus bzw. dem Henker, mochte man vorerst die iiZu-
schreibunga an David Heschler d.Ä. akzeptieren. -
27