aitender. 1964. Holz, H iEl2,5 crn München. Bayerische
sgemaidesammlurigen
inder Mann. i965. Bronze. H 128,5 cm
baren noch sichtbar ist. Er sieht die Gestalt und stellt sie dar irn
Sinne einerÄußerung Albrecht Durers: iwDenn wahrhaftig steckt
die Kunst in der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sieß
Der Mensch bleibt als Gebild aus den Händen des Bildhauers
dennoch ein Phänomen; es gibt keine endgültige Formel. Immer
nur einTeilaspektwird erfaßl. Das Ganze kann es nichtsein. Nur
das Formgebild muß vollkommen sein.
Form ist Verzicht,Verzichtaulvieles um derStruklurwillen. Das
gilt vor allem für das Holzgebild Abb. 3, das einfach "Figurk
heißt. Eine solche Figur steckt auch im Menschen, in der Natur,
im Kosmos oder ist irgendwo zu Hause. wenngleich sieder Men-
schengestalt nahe steht; nicht allein in ihren dynamischen Tei-
len ist sie Organismus.
Reine Formen: sie sorgen von selbst tur den lnhalt. der sich in
der iFigurii (Abb. 3) als Widerschein des Menschen äußert. Es
sind körperliche Gesetze. die er liir sich entdeckt. Sie schalten
ein Ordnungsleld neuer Art. Darin ist der Bildner lrei, denn es ist
seine Deutung der Gestalt, die er hinstellt. So sehr die Figuren
aus der Bewußtheit des Bildhauers entstanden sind, so haben
sie doch etwas von einem Kristall an sich, der mit Regelmäßig-
keit und Gesetzmäßigkeit zu einem Ganzen anschießt. Wie man
solch ein Gebild auch benennt und was es auch meint, es
braucht keinen bestirnmteren Namen als iFigurii An diesem
Punkt angelangt, entziehen sich die Figuren der Phantasie des
Betrachters, diese eine (Abb. 3) noch stärker als die beiden an-
deren. Es kann nichts hinzugelugt noch hinzugedacht werden.
Welchem Phänomen im Werk Anton Hillers man den Vorzug
auch geben will: Streben des Bildhauers war. die organische
und die eigengesetzliche Form in eins zu binden.
An den Wegkreuzungen entstanden im Werk Anton Hillers
Aquarelle und Blerstillzeichnungen. aut denen Striche gebün-
delt oder zu Gebilden verdichtet sind, zwischen denen Faden
hin und her gehen (Abb 4). Er braucht diese Flecken nicht ei-
gens mit einer Konturlinie zu umziehen, um ihnen die Festigkeit
zu geben. die ihm stets ein Anliegen ist. Sieht man näher zu. so
sind auch hier Körperakzenta nach vorne genommen. Der ana-
tomische0rt derGebildeist inderZeichnung nichtrnaßgebend.
Und die verbindenden Faden? Sie zeigen nicht bloß den Umriß
der Gestalt an, sie sind zugleich Energiestrbme zu den dichten
"Flecken" in einem gemeinsamen Kraltteld.
In einer Ausstellung, im Lenbachhaus in München 1973, war in
der Mitte des Raumes die wGroße Liegerideii (Abb. 5, Holz) aut-
gebaut. eine weibliche Figur. einem Altartisch gleich. umgeben
von ivHeiIigen Zeichen" aus Bronze, Holz und Gips.
Es warten noch viele Gebilde im Menschen und in der Welt. die
noch nicht entdeckt sind
3 Figur, 1972. Holz, H 98 crn
4 Zeichnung vorn 25 5. 1971. Bleistili
5 vGroße Liegende-i, l973. HOIZ, L225 Crri u andere Figuren iric
Ausstellung im Lenbachhaus in Munchen. 1973