I Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich
ren
aphische Sammlung Albertina - Kurt Moldovan
718 - 1977) Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphi-
n
ildovan. eine stadtbekannte Erscheinung, dessen Arbeiten
i allen Richtungen. Cliquen. Vereinigungen und wSchulenii
' Nachkriegszeit geschätzt und anerkannt wurden. hat zu
azeiten zwar immer wieder da und dort. in dieser und jener
lerie in kleinerenAusstellungenTeileseinesWerkesgezeigt.
2h erst hier und erst so lange nach seinem Tode wurdeeine
ilassende Schau geboten. Der nach der Entstehungszeit ge-
tgte Überblick zeigte. daß der Künstler nach einer recht kur-
i konstruktivistischen Phase seine ihm eigene Ausdrucks-
iglichkeit fand. Schon der Radierzyklus der die Kriegsein-
icke verarbeitete. 1951 .zeigteden bewegten Duktusdersich
ner mehr auf das Wesentliche konzentriert. Die Bedrohung
s Menschen. des Menschlichen, wird immer stärker. 1952
rimendielnsektenwesen.derCortesZyklussetztdasAulzei-
1 menschlicher Bestialitäten in den sechziger Jahren fort. In
len Städtebildem Moldovans verlebendigen sich die
twungvollen Linien zu Ungeheuern, die die Menschen ver-
tlingen. Eine Reihe sehr graphisch orientierter Aquarelle
gten einen anderen. leichteren und beschwingteren Moldo-
1. In Summa ein Anruf zu einer existentiellen Humanitas.
f. 5. - 26. 6. 1983)-(Abb. 1)
cession - Ratio und Emotion
ter diesem Titel stellten Gäste aus der Darmstädter Sezes-
n Malerei. Graphik und Plastikaus. DesThema war unterdem
tmotiv iwKopf und Bauchii zusammengefaßt. Frelllch wurde
'n Betrachter bei vielen der ausgestellten Werke der Zusam-
inhang_mit dem genannten Thema nicht bewußt. Andere Ar-
ten wlederwiesen eindeutig auteinen der genannten Körper-
e. dasverbindende UndfehIle.Abgesehen davon waren aber
le gute Arbeiten der Sezessionisten und ihrer Gäste zu se-
1. Die Plastik war figural reich vertreten. Lutz Brockhaus.
ildemar Grzimek. Christian Höpfner und Kurt Sandweg ka-
lH hier wohl dem verbindenden i-Und- am Nächsten. Es gab
er auch gute Portraitkbpfe und Leibestorsi, wobei DECCE Ho-
iii. ein Terrakottarelief von Eberhard Linke. das sofort an den
schundenen Menschen der KZs unseres Jahrhunderts den-
i läßt. besonders hervorgehoben sei. Es gab aber auch voll-
Timen abstrakte Fügungen. wie etwa jene von Hans Stein-
inner oder jene von Klaus Staud oder Helmut Brinkmann.
nlich verhält es sich auch mit den Bildern. Bert Duerkop. Fri-
in Frenzel. Guido Jendritzko. Walter Mass. Jean Schuler. ja
;arJorg Hartig sind unmittelbar aufdasThema eingegangen.
neben fanden die in nobler Malkultur an Cezanne geschulten
der Carl Gunsohmanns. die minuziösen Ausschnitte Horst
an Kalinowskis. dieexpressiven Gebärden Karl Oppelmanns.
ist Wild mitzeicherihaften Hinweisen zu Art brut undGerhard
nd zu geometrischen Abstraktionen (wie wir sie hierzulande
Braun und Merwart hatten). Eine besondere Würdigung in-
'halb der Schau landen die JubilareTheo Bechtler mit seinen
iurinen aus Bronze. Georg Jakob Best mit seiner absoluten
ilerei. beide 80. Heinz Hemrich mit seinen Acrylglas-Poly-
erharz-Plastiken. Lothar Quinte mit seinen Farbakzenten aul
inochromen und Sigrid Kopfermann mit ihren expressiven
rbkompositionen. alle drei 1923 geboren. Sehr beachtlich
ren auch die Beispiele derjungen Künstler. Auch hier fanden
ähnliche Wegebeschrittenwie sie ihreZeitgenossen bei uns
ten. Ein sehr gut gemachter Katalog mit vielen Abbildungen.
7. - 31.7.1963)
nge Szene Wien
z jungen Künstler die hier ausstellten arbeiten zwar zur Zeit
Wien. kommen aber aus den verschiedensten Bundeslän-
rn. Auch in ihrer Arbeitsweise sind sie sehr unterschiedlich.
i überzeugendsten sind einige Bilder. sojene von G. Baldasii.
Ortag. T. Reinhold. C. Kaletsch und E. Klocker. Dagegen ha-
ri es die Plastiker schwer. R Weisgrab präsentierte figuren-
nliche Gebilde aus Altmaterial. E. Wurm zeigte eine Figur in
wegung aus bemaltem Holz; von ihm mdchte man gerne
rhr sehen. Die verschiedenen Objekte im Raum sindzwarfan-
iievoll. aber eher dürftig. Eine Ausstellung die alleJahre in der
ener Secession stattfinden soll und somit einen Überblick
1 der nachrückenden Künstlergeneration geben wird. (9. B.
1. 9. 1983) - (Abb. 10) Alois Vogel
zue Galerie Wien - Gerhardt Moswitzer und Fried-
zh Plahl
ir steirische Plastikerzeigte eine große Auswahl seinerArbei-
i. Eswaren sowohl jene an dasiiKönigsspielxanklingenden Fi-
ren. die aus gröberen, rauheren Materialien gefügt sind. zu
hen. als auch jene außerordentlich glatten und oft in kasten-
igen Rahrriungen eingeschlossenen Metalikörper ausge-
illi. Immer wieder ist Moswitzers dichtes und sauberes Arbei-
i festzustellen.
n Friedrich Plahl sah man Ölbilder und Zeichnungen. Feine
rbgebungen in ausgewogenen Abstufungen schalten Raum.
ichen in variierten Wertigkeiten geben fern jedes lllusionis-
rses ein Gefühl der Gegenständlichkeit und Körperlichkeit.
i. 5. - 30. 6. 1983) - (Abb. 2. 3)
l
Galerie Ariadne - Mappe für Ferdinand
Eine seltene Solidaritatsaktion junger Künstler für ihren Galeri-
sten. 12 jener Maler die durch viele sie fördernden Aktivitäten
der Galerie einen Namen im In- undAusland bekommen haben.
die auch zum Teil heute aufgrund dieses Bekanntheitsgrades in
vielen anderen Galerien ausstellen. taten sich zusammen und
schufen 10 Mappen mitje 120riginalgraphiken. Vom Reinerlos
der verkauften Werke sollte der in finanzielle Schwierigkeiten
gekommenen Galeriegeholfen werden. Die Kitnstlerwaren: An-
ziner. Bohatsch. Damisch. Kaden. Kandl. Klinkan. Mosbacher.
Fleinhold. Scheidl. Schmalix. Werknerund Zechner. Wir berich-
teten immer wieder an dieser Stelle von ihren Ausstellungen in
der Galerie und konnten uns auch bei den Beiträgen zu diesen
Mappenwerken von der Qualität ihrer Arbeiten überzeugen.
(20. 4. - 1. 6. 1983)
Juan Navarro Baldeweg
Es handeltsich um einen 1939 in Santandergeborenen Spanier.
der z. Zt. als Professor an der Escuela Tecnica Superior de Ar-
quitectura in Madrid unterrichtet. Es sind sehr gehaltvolle. mit
heftigen Pinselstrichen gemalte Acrylbilder. die hier geboten
wurden. Hell und Dunkel liegt eng beisammen. Kürzelnafte Zei-
chen geben Signale. Immer wieder werden uns Eindrücke be-
wußt. werden wir von einem temperamentvollen. ja explosiven
Farbakl überrascht. Dämonische Masken begegnen uns und
erschrecken mit einer aus der Bildfläche auf uns stürzenden Be-
wegung. (8. - 25. 6. 1983)-(Abb. 4)
Galerie Würthle - Walter Schmögner
Es waren nur neuere Arbeiten. Man konnte deutlich eine Hin-
wendung zu Herzmanovsky-Orlandofeststellen. Leidervermiß-
te man hieraber dessen hintergründigen Humor und dessen vi-
brlerende Erotik. Hier ist alles viel gewollter und gequälter. Ein-
zlg die Zeichnungen zu dem Buch i-Konrad Vogels Neues Tier-
leben fürs deutsche Helm: sind wirklich geglückt, zeigen
Schmögners Stärke und beweisen. daß er ein echter Illustrator
ist. (9.6. - 15. 7. 1983)-(Abb. 5)
Galerie Basilisk - Adi Holzer
im Zentrum der Ausstellung stand der Zyklus wCarnevale di Ve-
nezia- 33 Siebdrucke in einem Format von 50 x 65 cm. Holzer
ist gefaßter und konzentrierter geworden. Sicher sind ihm seine
etwasschtacksigen Linien treu. doch hierverdichten siesichoft
zu trauriger Hilflosigkeit. zu einem Geschlinge um den Reigen
des Unterganges. gleich Rettungsringen. auf die tausend Au-
gen hoffnungsvoll gerichtet sind. Die reinen Graphiken lassen
dort. wo er nur mit dem Strich und sparsam arbeitet. am besten
dieSicherheit seinesGestaltens erkennen. Bei den in seinen für
ihn typischen Farben gehaltenen Blättern fällt auf. daß zu den
hellen Farben des Himmels und des Meeres die düsteren Ge-
stalten beängstigend kontrastieren. (7. 6. - 10. 7. 1983) -
(Abb. G)
Kleine Galerie - Walter Angerer
Der 1940 in Wels, Oberösterreich. geborene Künstler studierte
nach Abschluß der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt
Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er
zeigte Naturstudlen und Skizzen zu Bild- und Skutpturideen aus
den letzten zwanzig Jahren. Einfache Dinge. Stilleben und viele
Aktzeichnungen in immer neuen Ansätzen. wobei ein strenges
Maß eingehalten und zu keinen Floskeln geflüchtet wird. (7. bis
2B. G. 1983) - (Abb. 7)
Galerie aufderStubenbastei 73. Flomerquellen Kunst-
wettbewerb
Bei dem heurigen Wettbewerb schickten 643 Autoren über
1.500 Arbeiten der verschiedensten Techniken ein. Siebenein-
halb Stunden wählte die Jury (P. Baum. Frau L. Boeckl. W. Hil-
ger. H. Praetterhoffer und K. Sotriffer) die Preisträger aus. Der
1. Preis wurde sehr zu recht Gotthard Muhr zugesprochen.
2. Preis ErnstSkricka. 3. Preis Roman Scheidl. Esfolgten Ankäu-
fe derArbeiten von: W. Böhm. J. Jascha. G. Damisch. S. Luger.
G. Salner. E. Len. T. Fink. W. Bösch. J. Kienesberger. A. Riedl.
H. Schreiber. G. Egger. K. Ströhle. K. H. Bloyer. D. Brehm.
C.Feichtinger.H.C.Degn.K.Hikade.l.Dick.A.Lapczuk.P.Kog-
ler. H. Haslauer. F. Danielis. M. Esterl. J. Wisniewski. B. Müller-
Dennhol. K. Klopf. H. G. Leitner. R. Kabas. B. Bernatzik.
H. M. Woertl. E. Friedrich. H. Glaser. Genau wie die Techniken
waren auch die stilistischen Ausdrucksweisen der sicher von
Oualitätgeprägten,ausgewähltenBlättersehrverschieden.Ein
gewisserHengzueinererzählerischenAbfolgekonntebei meh-
rerenArbeitenlestgestelltwerden.AuchdasVordringenderFo-
tografie ist lestzuhalten. Bemerkenswert ist sicher auch. deß
kein einziges realistisches. fotorealistisches oder ähnliches
Blattangekauftwurde,wiesichja überhauptdieganzeAuswahl
von der Zusammenstellung der Jury abhängig zeigte. (17. 5. bis
11.6. 1983) - (Abb. 8)
Galerie Zentrum i Ulrike T. Tomasch
Mit der 1949 geborenen Wienerin hat die Galerie einen Grill in
eine andere Stilrichtung als jene von ihr bis jetzt hauptsächlich
vertretene getan. den sie sicher nicht zu bereuen hat. Die in zar-
ten. aber doch leuchtenden Farben gemalten Mischtechniken.
unter den bezeichnenden Titel nSchichtungem gestellt. lassen
uns an Erinnerungsprotokolle denken. Persönlich erlebtes.
Landschaftliches. Gewutttes und noch manch anderes
auf diesen Bildern zusammen. Die Strukturen sind klar i.
sichtig. Es gibt da und dort zeichenhafte Einschlüsse. o
lineare Einbrüche in llächenhafte Patterungen. Man ka
nächsten Arbeiten der jungen Künstlerin mit Teilnahme
gensehen. (26. 5. - 1B. 6. 1983) - (Abb. 9)
Salzburg
SalzburglLandessammlungen Rupertinum -
Lehmann (1905 - 1973)
Das zentrale Ereignis dieses Ausstellungssommers in d
reich der zeitgenössischen Kunst war. zehn Jahre nai
Tod des Künstlers. eine erste umfassende Präsentation
Werkes. angeregt undbegleitet durch eine im Verlag den
Welz erschienene vorzügliche Monographie von Proless
Kaindl-Honig. nDiese Keramiken sind einmalig in Europa
pan.dem Landderhüchsten KulturderTöpferkunst. würi
mann zum i-Meisterkeramikerii erhoben werden. Dies-
zählt in Japan viel mehr als etwa der Doctor nonoris cau
war Oskar Kokoschka. der im August 1953 bei einem nai
chen Werkstättenbesuch auf der Festung Hohensalzbi
seinen Schülern mit solchen Worten Lehmann rühmti
Lehmannwolltesichwedermitseinem keramischen We
mit seinerebenso qualitatvollen Malerei als ein Künstler
ditionellen Sinne verstanden wissen. Er stand der iikun
Kunstii des Zen undfernüstlichen Weisheitslehren um vir
her als jenem rationellen Denken. das sich mit dem Ve
nutzen von Kunst verbinden läßt. Der schwere. der v
fremder Lebensweg. den Lehmann gegangen ist. er hi
selbstverständlich. aufden i-Bekanntheitsgradii ausgew
ist aus seinem Werk. in dem vieles. geistig gesehen. von
Monumentalität ist.jene iiinnere Biographien abzulesen
no Lehmanns Schaffen so unverwechselbar macht. (3
18. 9. 1983)
Salzburger Kunsthof Weihergut - Junge öster
sche Keramik
Diesorglättig zusammengestellte Schauwar mehr als bl
Ergänzung zurAusstellung im Ffupertinum. Denn es war
die iidritte Generation-i der österreichischen Keramik:
1945 vorzustellen. Bei der einen Gruppe dieser Leute ka
mit Recht. wie Günther Praschak in einem kurzen Kata
wort meint. von Töpfern sprechen. denen das Gefäß noi
ten Anliegen ist. bei der anderen von keramischen Ges
die mehr oder minder glücklich das Material Ton als Vel
rer Gedanken verwenden. Versteht man. was im Zeitalts
rer Sprachverbiegung ja kaum mehr der Fall ist. Trac
wahren Sinne des Wortes von iiweiter-gehenii. dann kai
mit Praschak nur hoffen. daß allediese Künstler dem Zau
iigeformten Erden immer mehr erliegen. daß damit eine
ten Gestaltungsmittel ohnejede nostalgische Welle ein i
sprechendes echtes Weiterleben zukommen wird. (4
17. 9. 1983) - (Abb. 11)
SalzburglGalerie über dem Cate Mozart - Tei
(1904 - 1968)
Die ausgestellten Bühnenbild- und Kostümentwürfe (t
SammlungvonGustiWolbsindfürdiegroßenHäuserWii
lürdieSalzburgerFestspielegeschaffenwordensindvc
auf die Darsteller bezogen und nicht auf jene pseudomi
sichselbstüberschatzendeTheatertechnik.iwdievergißt
der große Darstellersie letzten Endes gar nicht brauchti
TeoOttoselbst1958 schrieb. (21.7. - 10.9.1983)-(l
Franz t
Tirol
lnnsbrucklLandesmuseum Ferdinandeum - '
Taler in Ungarn
im Zeughaus Kaiser Maximilians l. wurden anläßlich der
rischen Kutturwoche Tirol 1983i vom ungarischen Natic
seum Budapest über 50 Exponate. hauptsächlich Münz
zeigt. Eswurde mitden Objekten jener 150 Jahregedach
nen Ungarns Schicksal von der türkischen Besatzung be
war. Die Vitrinen enthielten aber neben den schon ger
Zahlungsmitteln. von einem Goldgulden König Matthias
Dukaten. Kreuzern. Talern. Denaren und Obulusen Lei
auch eine großeAnzahl guter Medaillen. die anläßlich ein
gerischen Ereignisses (womöglich eines Sieges) aufgele
den. Sie zeigten oft interessante Veduten der umkämpfte
te und Festungen. Auch einige exquisite Waffen warer
hen. Kupferstiche. Radierungen und Reproduktioner
scher Miniaturen gaben einen Einblick in die Zeitläufe. (l
9. 7. 1983)
Der Geigenbauer Jakob Stainer und seine Zeit
129 Objekte. darunter als Leihgaben kostbare Streict
mente. die neben Amati und Siradrvari heute noch zu de
vollsten der barocken Geigenbaukunst zählen. Es wuri
auch die Umwelt Stainers. die große Blüte von Theater t
sik am lnnsbrucker Hol unter Erzherzog Ferdinand Karl.
Karl von Lothringen und Kaiser Leopold i. mit den beri
Opernaultührungen dokumentiert Allein die Bühnenbi
letzteren zeigten schon die Blüte der lnnsbrucker Ho
(1.7. - 2.10.1983)