3 SalzburgehemaligerFischmarkibrunnen,FigurdesWilden
Marines, um 1620
4 Marmorrellefauf derWestseite des Klausentors in Salzburg
mit Stadtwappen und Wildrnannern (1612)
5 Salzburg, Residenz, Brunnenbecken mit Steinbocken vom
Herkulesbrunneri, zwischen 1612 und 1619
6 Detail des Felsenberges im Salzburger Residenzbrunnen
Anmerkungen lB - 2B (Anm 29 A 34 s S 20!
" l_a Motte Fouque weist in den Ellnnßrungen aut soind gr-rridn lur saiz
ourg bedeutsarneQuelle selbst hin ldazu allgemein der Aiirkel wndineii
in kindlers Liieraiur rexikonMunchen l9l4 Bd a2 S 971i ll E. St
das HLIDEY de nyrnpnis, sylphis. pygrnaeis et salarnandris er de caeieris
sprritibus-r des Paracelsus. des naturgrublerischen Mannes einer Zelt.
die lnSallburgsgeblrglger Flußlandschali noch ein neidn von rilaiingdi
slern erkennen konnte Zur allgemeinen gelSllgtrn siriiaiiaii urn
l524l25 WQllgangStelnllZ Salzburg zur Zeildd. Paiaci .
celsus Werk und Wirkung. l-s r Kurt Goldarnrner ziini so 18b , hrsg v
Sepp Dornandl, Wien l975 Beispiele lUl Naiuige-isrergiaiioen iri Salz
burg Franz Valentln Zlllner, Die Untcrsberg Sagen, in MGSLK. Jg
l850l6l La Motte Fouque. vorphlsctren Ahnimgeli und pylhago-
relscnen Traurnen zugeneigiii, wie er selbst schieiol, träumte sich mit
Undinen zu einer naturmystlschen Paracelsus-Zeit zuruck Deren vita-
ler siriri allerdings hing nlCht deni Schauerschönerl. ins Phariiasiege-
lilde Entschwuhdenen nach. sondern wollte die unmittelbaren,
ursprungllChen Natureleniente in der schoplirng Gottes ergrilridcn
Zum Nachwirken der Elernentargeistervorstollurig in der Rdriiaiiiik
Kurt Goldamrrier, Paracelsus in der deutschen Romantik, Wicn lElRG
Doch zeigt SlCh gerade in dieser rdrnantlstrien wiihivriiwaridrseiiiiii,
wie sehr die Wirksamkeit sagenhall-poolischcr Metaphern des Natur-
dämonischen rn der BllQQOYlSClICH Signatur von Kuricilschoplungen zu
völlig polaren wWlrkllchkellenlr luhren kann, in denen die gewandelte
Weltsicnt sich anschaulich ausdruckt SCnOn die harsche Gegenubcr-
stellurig, mit der Paracelsusirn iPrologusi sein ILlberÜE nyrriphisii ein
leitet. wurde den Fiornantikern in iniern riaurn vom Mittelalter zu ernsr
thematischen verscnwisrerung Paracelsus wili die Betrachtung des
Naturwesenlllchen von iidei Welt und Art" scheiden i-suligei lSl es die
Nymphen Zu beschreiben, als die Ürdcn Zu beschreiben seliger ist es.
den Ursprung der Friesen zu beschreiben denn div Hotluchl i- Ganz
eXplllll Will Paracelsus nicht iieollch von llObllEnUn Dingen schreiben.
sondern von den wuberrialurllchen" Erscheinungen iii der Schcplung.
die des Wohlredens I'lICl'll bedurlen (Theuphiaslus Paracelsus Werke.
rirsg.v WIll-ErlCll Feuckert Bd 3. Basel-Stuttgart 1961i, S 464 ll
i! Heule steht der rwiide-Mann-Brunncn- vor dcrn Furiwangiei Park
gegenubei dem Festspielhaus, wohin er 1937 iransleireil wurde Vor-
rierrseil ißr2isianderin der l-ldlsialigasseridcniianeioeider ehemali-
gen Sonirnerreilscnule lvgi OKT Bd i3. Stadtplan von Hellwei l9l3
undS 225l , Hans Tietzeßalzburger BrunnerLWien l9t4 S 51 Bav-
lziara Kuischera, Alte und neue Brunnen in Salzburg Salzburg V38!)
S ZZSB-WIeAnm l -S r55l uridS l57l Seinenursprungiichen
Platz am Fischmarkt in der Nahe der Salzacn bezeugt die Siadlansichi
Philipp Harplts von 1643 (abgebildet bel Fuhirriariri - WIE Anm a i
Tf, idraisiruriesie Ansicht des BrtIrlnCnS ÜIC oaiieiung der Figur lSl urn
162D anlusetlerl
2D von einem entsprechend i-wildrnannrschdnr Charakter lSl beispiels-
weise die stimmungsvolle Ansicht des Fiederik vari Valckenborch. der
vom Inneren Stein aus 1595 die Flußianoscriart Salzburgs wie ern wald-
verwobenes Naturstuck schildert (Fuhrmarin - wie Anm B - S 295,
Abo iol Deren iinomaniilnr zeichnet die geheimnisvollen Kratte einer
Landschaft ohne senrirnenlalitai nach - wiidleule genoren dem
EerelCh des fruchtbaren Vegetationszaubers an wie uorigensder Flsch
auch Eine Therrlenausbrellung speziell zu den schwor laßbaren, Vlülz
deullgen Aspekten dieser peisoriilizisiren Naturmachte am Randbe-
reich der Menscherrwelt bietet der Katalog eirierAussieiiiirig irri Metro-
Dolitan Museum New York 1980l8l hThe Wild Man, Medrßval Myth and
Symbolismii, bearbeitet von Timoihy Husoand und Gloria Gilrviore-
Hause
2' Die Umgebung des Brunnens um l7Q2 schildert Lorenz Hubner.
Beschreibung der hochturstlich I erzbischdiiichen Hauot ; und Resi-
derizstadt Salzburg, Salzburg W92, Bd l, S l39 l
11 Vgl die wissenschalisgeschicnriich unubertroflenen Ausluhrurigen
von Ernst Kris, Der Stil iirusiloueir. in JD d Kunsthlstor Sammlungen
inWlen, N F, l. l926, vor allem S l997 205
7' Zum Klausentorvgl OKT Ed l3. S 239, Hubnerlwie Anrrl 21], S 13!
l , bei Fuiirrnann (wie Anm s) vor aliern rl 3 rnil Ansicht von lSEiS, aui
der bereits die SXlreVVlE Slllllelurlg des isos abgebrannten Vßrgartgßr
baues zwischen Weiter Flußbiegung und Felsriegel als strateglsch
genutzte Enge rur den Siadizugang deutlich wird Die siadlabgewandle
Westseite leigt am T01 die massive oidhurig tlülllger Arcnirekiiir-
stärke gequaderie loskanische Halosaulen unter ausladenden Gesim-
sen mitlriglyphenkorisolen oie lnseririii widniei das rdi der SlChErnell
(securitatii. Die lugenorige reiche Fielleltalel zeigt unter dem Wappen
des Erzmschois das der Stadt
14 UmsomehrdartmaridieserCharakferistlkvnrderengen Torklausetbei
derdamalsperrrranenthedrohlichen allgemeinen Reicnsiageigewaiiig
sein. die zwischen Feiswanden und salzachliuien die sladr sichern
sollte unerdies war elne Sicherung des Gemeinwesens nicht aui den
energischen Zugrilt bei Feindesschlangen beschränkt. lur Sallburg
genoile die Wassern-Schlangen daszersioreiisch eindringende Hoch-
wasser. zu den vornehniiichen Ndlen zum Schlangensyrnbol vgl Guy
deTervzrent.AtlrlhutselSyrnboles iJansrAii Prorane Geht 1958. i-Sei
pentinHarrs Egli. Das SCTIIBHQGHSYMDOLFICIDUIQI a l982 Vgl auch
die emblematisch ambivalenten sinhdeurungen DE! Henkel-Schone.
Emblernaia. Stuttgart l967
15 Johann Bernhard Flsttler von Erlach. Entwurf! km8! Historischen
ArchllectuLWien 172i. 2 BucrLTl 1A Vgl dazu EUChUiE oben zitierte
damit uoereinsiirnniende Meinung Naurnanns noch Ende 09518 Jahr-
hunderts lWlE Arirn 14) Das Steinerne Theater, zwischen 1613 und
16t9ausgeDaut, isl talsachlicn iedodh ein aller Steinbruch Aiois Kies-
linger, Die nutzbaren Gesteine SElZburgS. Salzburg-Stuttgart W64.
S, ii4i
1' Zlt nach Text Stelnhausers iri OKT Bd l l. S 175 Näheres zur Buhne
des Felsenlneaters vgl Artul Kutscher Vom Salzburger Barocklheaier
zu den Salzburger Festspielen. Dusseldort 1939. S 34 - 37 Kutscher
betOntaucn den Reiz desGegensatzes. die rikorrtrollierbare Theaterma-
schinerieiidei riunbeherrschleh, wildgewachserien Natur entgegenw-
stelleni.
1' Vgl Ludwig Welli, Grat Kasparvori Hohenerris, lrinsbruck l 963, S l27.
mit Schilderung des Festverlaufes S l76- lBO Zu den Saizourger
Festlichkeiten speziell Wollgang StClrlllI, Ehrenßlürlßlt, Foslgertlste
undTriOnll, in' Barockrri Salzburg, FSl Hans Sedlrriayr. Salzburg 19H
Zu den stilbilderrden Florenliner Festaurzugen A M Nagler, Theatre
Festivals ot rne Medici New l-laven London 1964
1' Bei denselben Feidrlienkeiieii wurde auch aiir einem Wagen ein Modell
der HellbrurtrlerÄrrlagegelelgl,WUlllllel drldErHlrl die rsoliiniiirdhi. die
Tugendder Errislgkeit, als eine der oegruiideiiiiiieii lieiiuiuiiiis Der soni-
iizieri wurde Vgl so lwie Aiirn r). s 12?
terstand der Sonne paradox zusammeritreten. ' Von
ähnlich elegant formulierterWidersprüchlichkeitzeugt
es, wenn die den Brunnen flankierenden Marmor-Stein-
böcke, in ihrer Erdnatur Felsentiere schlechthin. unter
dem Wasserspiegel zu fischleibigen Meeresbocken
irverschwirnmenii, Umgekehrt aber durchwächst das
Horn der Bockmaske den Marmorrarid des Brunnen-
beckens, so daß wortwörtlich der iiStein-Bockli vorge-
stelltwird. ein Zwitterwesen. wodie Kunst mit der Natur
ScherztrelbuAbb 5). Unterdem scharfen Wasserstrahl
ausden Tiermäulerh quellen iiförmlichlr der glatte Brun-
nenmarmor und die Steinvase darunter hochgespannt
auf. Dadurch tritt ein besonderes Kalkül oaradoxer Ele-
rrientarwirkung hervor. wie im Kontrast dazu die ange-
strengte Schlagbewegung des Herakles vor dem amor-
phen Tullgestein der Grottenwand uhgelost "Slelrlerrilt
verharrt, während das vor Wasser pralle Marmor-
becken voller angespannt-vitaler Qualität istf
Nicht wenig von diesen Eigenheiten ist vier Dezerinieri
später am Residenzbruhnen weitergeführt worden und
dort in eine großartlge Synthese eingegangen. S0 steht
dleserlrel räumliche Brunnen auch in dieser Hinsicht in
6
konsequenter Achse mit dem verschatteten G
grund des Herkulesbrunnerls im Residenzhorii
großen romrschen Brunnen dieser Zeit soll de
denzbrunnen elne öffentliche Zierde sein, die
schof Guidobald Graf Thun zwischen 1656 uni
errichten ließ. Guidobald, ein hochambitionier
rockfürst, war gleichermaßen Liebhaber von Bi
wie des Ruhmes. Daher Wlll der Brunnen als v
abundanterAusdruckfürstlichgesteigerteriimui
trau verstanden sein", zumal Guidobald nicht r
iiornamentum urbisrr im Auge hatte, sondern al
Komrrioditai der Wasserversorgung. Er beabsir
nach Plänen des HollandersAndre Vanderwaltzl
surrg des Brunnens und der Bürger die besond-
nen Quellen des irFürstehbrunnerisrr am Untersl
erschließen." Das ist gerade bei dieser Br
Schöpfung entscheidend, weil dadurch das Thei
Kunst und Natur dem Inhalt und der Forrri nach
programmatisch vorgetragen werden sollte, d:
aus die elementar korizeritrierteste Form der sal
schenWeltlandschafterwuchs DielnschrifLdie
bald an der Untersberger Quellableitung in li.