;sung vermerkt für die letzte Zeit von Stechers Linzer
ifenthalt Unregelmäßigkeiten im gesundheitlichen
efinden des Künstlers. Diese scheinen der Anlaß
wesen zu sein, daßder Künstler um seine Entlassung
s der Ordensgemeinschalt ansuchte. Am 26. Mai
143 übersiedelte er in das lnnsbrucker Kolleg, wo er
edereifrigtätigwar. Dort erreichte ihn die Bewilligung
ines Gesuches. Am Dreikönigstag 1 844 verließ erden
den, um unter den leichteren Bedingungen privaten
tags zu leben. Er blieb weiterhin dem Orden eng ver-
nden und malte in dieser Zeit die beiden leider durch
imben zerstörten prachtvollen Medaillons für den
iorraum der lnnsbrucker Jesuitenkirche. In diesem
hr entstanden auch die beiden in der Ausstellung
zeigten herrlichen Altarbilder für die Kirche des hei-
etlichen Nauders und das ebenfalls gezeigte meister-
he Porträt des blinden Onkels (Abb.). in der Folgezeit
tstanden eine Reihe kleinformatiger Bilder religiöser
d sittenbildlicher Thematik. In ihnen versuchte der
instler weitere Kreise anzusprechen, war er doch als
ivatmann auch ökonomisch ganz auf sich gestellt. Zu
n beiden bedeutendsten Werken dieser Jahre gehört
s schöne Seitenaltarbild wSt. lsidor im Geben der Kir-
e zu Tobadill bei Landeck des Jahres 1846. In diesem
hr dürfte Stecher auch nach Nordamerika gegangen
in, um dort im Zuge der rasch aufblühenden Jesuiten-
ssion erbaute Kirchen mit dem nötigen Bildschmuck
versehen. Seine bedeutendste Schöpfung in Über-
e waren die prächtigen Bilder lür die St-Philomena-
'che inCincinnatLdie leiderbeleinem Brand imJahre
22 völlig zerstört wurde. Die einzigen noch erhalte-
n Arbeiten scheinen die Fresken von Conewago-
iapel in Pennsylvania zu sein und ein stark beschädig-
Kreuzwegzyklus. der sich noch vor zwanzig Jahren
dortigen Depot befand.
Jahre 1851 kehrte Stecher wieder in die Heimat
zurück. wo inzwischen seine Mutter gestorben war.
Laut einer Notiz im Klosterarchiv der PP. Serviten lebte
der Künstler bei ihnen als nPfründnerrr. wohl zumindest
so lange. als er an dem großen Fresko der Außenwand
der Servitenkirche. einer Darstellung der Kreuzab-
nahme. malte. Das Fresko wurde bereits 1903 seines
schlechten Erhaltungszustandeswegen in Mosaiktech-
nik übertragen. Auch dieses Mosaik ist zerstört. Es fiel
einem Bombardement 1945 zum Opfer. Die Ölskizze zu
diesem Fresko. die Stecher den Patres als Modell vor-
legte. existiert noch im Besitz des Klosters. Als Kurio-
sum sei erwähnt. daß es aui der Rückseite folgende
rechtunfrommeAufschritt trägt: vHatfürimmerimChor
zu bleiben, widrigenlalls räche sich die Mutter Gottes
selbst am Dieb. Kirchenräuber oder Brandlegem Der
das Bild so sehr schätzende Pater setzte seinen Namen
darunter und das Datum des Tages. an dem er dies
schrieb. den 1. Juni 1865. Doch auch in Innsbruck
waren während Stechers Abwesenheit - wenn auch in
geringerem Umfang - neue revolutionäre Ideen zum
Durchbruchgekommen.AlserimJahre 1852 einigeBil-
der ausstellte, wurden sie von der Tagespresse geflis-
sentlich übergangen. Der empörte Künstler präsen-
tierte sie dann selbst in einem Aufsatz im Tiroler Boten
DiesemAufsatzverdankenwirdieeinzigeunserhaltene
Äußerung des Künstlers über sein Werk und damit
zugleich einen authentischen Einblick in seine Vorstel-
Iungswelt.
EinigedermeisterlichenindiesenJahren entstandenen
Zeichnungen waren ebenfalls in der Ausstellung zu
sehen. Die Thematik dieser seiner letzten Lebenszeit
kreiste unaufhörlich um die letzten Dinge Sünde -
Weltgericht - Erlösung. Das ergreifendste Beispiel
dieses inneren Ftingens ist das erschütternde Blatt "Die
sieben Todsündenii (Abb. l). ln ihm erreicht Stechers
künstlerische lnterpretation ig natianischerGewissens-
bildung ihren intensivsten Ausdruck. In seiner
unheimlichen Lebendigkeit und sachlichen Pragi
ist es eine aulrütlelndeAllegorie aufdie Lasterhaltii
des Menschen und das Fegefeuer seiner Not. M
cherweise ist es inspiriert durch Stechers Kent
eines in der Albertina. Wien. bewahrten Blattes vli
Hölleu des italienischen Künstlers Federico Zucc
(um 1540 -1eoe).
Die letzte große Arbeit ist eine ebenfalls für die SSF
gemalte Darstellung des HI. Grabes. Sie fand wor
den Osterzerembnien des Jahres 1852 oder 1853
erste Verwendung. Heute findet sie an anderm Ort
Kirche in Reith bei Seefeld, noch alljährlich Ver
dung.
Am 19 August 1853 starb Stecheriwie das Totenl
vermerkt - an Lungensucht im Heim seiner Schwr
Flosalie. verehelichte Freisseisen. am Unteren S
platz Nr. 136, dem heutigen Fürruter-Haus. we
Tage mehr als neununddreißig Jahre alt. Sein bli
Onkel war kaum zwei Monate vor ihm verstorben
der sechsundsiebzigjährige Vater überlebte se
bedeutenden Sohn nur um wenige Tage. Unter
reicher Beteiligung der Bevölkerung wurde er
21.August 1853 urn vier Uhr nachmittags beerdigt
Friedhof. aui dem er bestattet wurde. ist längst a1
lassen und ein Teil der Stadt geworden. Er befand
im Bereich des heutigen Adolf-Pichler-Platzes
Aufgrund der zahlreichen und bedeutenden Afbi
des Künstlers in Linz gab das dortige Kulturamt
Monographie über Franz Stecher heraus. in dem
Werke des Künstlers katalogisiert und kunstgesch
lich bearbeitet sind. Im Laufe der Jahre wurden we
Arbeiten bekannt. die in den Kunstiahrbüchern
Stadt Linz 1969 und 1974175 publiziert wurden.
bekannte Gesamtwerk beläuft sich nun auf 172 A
ten. Während der letzten Wochen wurden in Tirol