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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 196 und 197)

14 Mopp (Max Oppenhexmer). IISGIDSIÜIIÜHISM. ÖllLeinwand. 
Wien, Historisches Museum der Stadt Wien (lnv. Nr. 60.148) 
ier Mopp grill darüber hinaus noch ein altes Problem 
eder aul und begann - in einem in der Holburg in 
ien vom Staat zur Verfügung gestellten, zu einem Ate- 
r umgewandelten Saal am Heldenplatz - die zweite 
issungseinesOrchesterbildes.diesmalwieeinTripty- 
ion auf Sperrholzplatten, in der Gesamtgröße wie 
astvoncazweimaivierMetern. Eswurdezwarandiea 
-m Ort nicht beendet, doch konnte es sein Bruder Fritz 
chriltsteller Heydenau) in die Schweiz nachsenden. 
lH wo es Mopp nach New York mitnahm und dort auch 
iltendete. Nach Mopps Tod ging das Gemälde inöster- 
ichischen Staatsbesilz über, um an repräsentativer 
eile in New York im Österreichischen Kulturinstitut 
irgeboten zu werden. Die erste Fassung kehrte Jahre 
iäter nach Wien zurück. Ohne diese erste Fassung zu 
ipieren, meisterte Moppauch in derzweiten Komposi- 
in die Licht- und Spiegelungsprobleme auf den instru- 
entenkörpern, variierte die Stellungen der Hände. 
hmuggelte in die Porträts der Musizierenden neben 
mzertmeister Rose, Cellist Buxbaum, Baßgeiger 
:hreinzer. Hornist Stiegler auch Köpfe von Freunden. 
eine eigene, ganz persönliche Art des Pinselslrichs, 
tine individuelle Gestaltung der Bildelemente - hier 
irsucht er sie neuerlich zu steigern und schweißt die 
tile zu einem großen Ganzen zusammen. zu noch 
etterer, konzentrierterer Form, bei noch größerem 
id dennoch ausgewogenern Reichtum der Farben. 
e Jahre nach 1938 waren trotz Bewältigung der 
:hwierigkeitendestaglichen Lebens. bei aller Bedürfß 
slosigkeit Mopps. langsam überschattet von den Aus- 
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wirkungen eines Herzleidens, durch die Unruhe und 
schließlich aulgezwungene Umstellung nach der Über- 
siedlung in die Vereinigten Staaten. In New York mietete 
erein Alelier(1 West 67th Street an der Ecke des großen 
Central-Parks). ganz ähnlich undwie eine Erinnerung an 
seine Wiener Atelierwohnung am Modenapark, und 
paßte sich als innerlich überzeugter Großstadtmensch 
rasch an. Seine Tätigkeit wird wie in den vorhergeganß 
genen Wiener Jahren ungleichmäßig, je nach Notwenr 
digkeit viel hinauswerlend oder schwach dahinplät- 
schernd gewesen sein, aber nicht unmäßig. Aufträge 
lür Porträts dürtle er reichlich gehabt haben, seltener 
lreilich von Persönlichkeiten. die ihn wirklich lesselten. 
nun aber mehr Damen und Kinder. Daneben malte er, 
der Beliebtheit und dem Geschmack der Umgebung lol- 
gend. Blumenstücke, lyrischerals früher, blasser in den 
Farben, unpersönlicher weil modischer. nahe der Art 
Kees van Dongens. Einige davon haben aus dem Nach- 
laß nach Europa zurückgelunden. Er arbeitete auch an 
Plakaten, lür Geiger. Dirigenten. Konzertagenturen. 
denen er Geigenbilder leicht hinwerlen konnte. Man- 
ches wurde reproduziert, etwa Buchumschläge, Wer- 
beblättertür Schach und ihre Meister; so entstand auch 
das Porträt Emanuel Laskers. des greisen Exweltmei- 
sters des königlichen Spiels. Mopp selbst wird dieses 
Spiel auch in klimatisierter Klubheimatrnosphäre weiß 
tergepflegi haben, so wenig auch das Klima dem des 
geliebten, nicht verschmerzten Wiener Cates ähnelte. 
Die Hitze New Yorks iällte diesen zähen Menschen im 
69. Lebensjahr; er starb am 19. Mai 1954,
	        
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