17 Heinz Leinfellner. Porträt
iiOlgaii, 1950. Bronze.
Hohe 24 cm
18 Heinz Leintellner, Portrat
"Olga". 1958 Terrakolta,
Hohe 23 crn
19 Heinz Leinlellner. Busie
"R980", 1959 Ziegel
terra, Hohe 46 cm
19
Die "BGEUICS" Leinfellners (Abb 11) 'ist überschmal
geformt, scharfgezeichnetund mitweitnach vornekra-
gendem Piolil. Als Gegengewicht ladt nach hinten der
Ftoßschwanz aus. Die Kopfe Giacomettis sind nicht nur
schmal (Abb. 12), sondern ausgemergelt, von allen Sei?
ten ausgehohltÜ" Die Oberfläche wird im Leinlellner-
Kopf wesentlich malerischer behandelt als bisher Die
Haut gewinntan optischerDicke, ist nichtmehrsoglatt
gespannt. Auch die Haare bekommen ein gewisses
stotlliches Eigenleben. Bei Giacornetti ist die gesamte
Oberfläche transparent. Die flimmernd-atmosphari-
sche Behandlung schafft unmittelbare Beziehung zu
dem die Plastik umgebenden Luftraum Ein grundsätzli-
cher Unterschied zwischen Leintellner und Giacometti
besteht jedoch im Aufbau des Schadelvolumens. Bei
Leinfellner ist die Grundform kräftig, haptisch, durch
den Schadetbau vorgegeben. Das ist auchbei der "Bea-
triceii trotz Verschleierung durch die Außenhaut deut-
lich zu sehen. Bei Giacometli ist der Aufbau unkonkret.
Die extreme Aullösung verschleiert nicht nur den Knoe
chenkern, sondern läßt ihn vollig verschwinden
Die setbe Stufe verkorpeit Leinleilners Portrat llMta"
(Abb 13) aus dem Jahr 1953." Auch hier wird versucht.
durch die malerische Oberflächenbehandlung die Teke
tonik des Koptaufbaus zu verschleiern II
bestimmtiedoch unübersehbardie Gesamtwiikur
Plastik.
Deutlich wird bis jetzt trotz der verschiedensten
mungen in Leintellners Oeuvre, daßdie Maske, da
gerissene, ausgehohlte Gesicht, diametral s
iiPflHZipiEH des plastischen Gestaltens-i widerspr
Sowohl der Torso ats auch die Gesichtsrnaske sir
Bereiche, in denen iidas Korperliche keinen s
ren, eindeutig begrenzten Bestandii hat Umso
erstaunt es, im Werk des deklarierten Vollplas
Leintellnerdas Portrat M. B. aus den lruhen SOerJ.
zu finden. Ahnlich wie beim Portrat C. Hardtli l'
Kopf aufgerissen, nur der Gesichtsbereich bleibt
kenälinlich bestehen Allerdings nicht in geschlo
naturalistischer Form wie im Fruhweik iiSlowenin
Augen sind vielmehr durchlochert, der Blick de
schauers trillt aut keinen Widerstand Leinfellne
setzt die Dargestellte durch die Transparenz
Gesichtes in eine andere, begriffliche Sphare. Ge
ist nichtdie Person an sich. sondern die Personiiil
einer ldee' Totem, Fetisch oderwie auch immer rr
nennen möchte. Rerniniszenzen an die Kunst ali
scher Völker tauchen aut (Abb 14)