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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 196 und 197)

tuelles KunstgeschehenlÖsterreich 
nüssen. Daß die Salzburger Schickeria andere Werke als 
die von Andre Thomkins oder von Wolf Vosteil goutiert. ist 
ß nichts Neues. Aber daß nun wichtige Leute Fassadenmo- 
smen tatsächlicher Avantgarde vorziehen. stimmt nach- 
lich. 
burg - Traklhaus 
.ulturabteiIungdesAmtesder Saizburger Landesregierung 
izum Besuch einer Ausstellung mit Werken der iKunstler- 
nigung Kärntenk eingeladen. Das breite Spektrum des Stil- 
lismus in der heutigen sogenannten osterreichischen 
tszene undauch deren ständigwechseinde Quaiilätwurde 
an Bildern. druckgraphisch Arbeiten und Skulpturen sicht- 
-lans Bischoffshausen. Hans Staudacher, Herbert Unter- 
er, Heinz Aichernig, Horst Rinofner, Johanna Sadounig, 
ard Mikitsch, Peter Laminger, Albin Ortner, Bernd Papou- 
Erich Pucher. Hans Obersteiner, Adolf Schmölzer. Rudolf 
719i, Herta Hofer und Henry Müllerwaren mit charakteristi- 
n Arbeiten vertreten, wobei mir die von Papousek und 
wotzerbesonderserwähnenswerterscheinen.(9. - 27.10. 
). 
burg l Kunsthof Weihergut - Johannes und Char- 
- Seidl 
iife und andere Archetypenk gab es hier zu sehen Bevor- 
zs Material bei den Objekten ist hohl aufgebauter, hartge- 
nter und glasierter Ton. der mit Beton oder mit poliertem 
stahl kombiniertwird e ein an sich durchaus reizvoliesVer- 
in. das aber auch die Gefahr mancher Manierismen in sich 
.(f, - 30. 9. 1984) - (Abb. 13) Franz Wagner 
burg I Galerie Welz 4 Anton Thiel 
ide ohne Hinterland -Thiel rückt einen Ort ins Bild, der in 
-n formaler Neuerung symbolische Bedeutung in bezug auf 
.rt der Darstellung gewann. Landstrich und Wasserflache 
an gleichzeitig auf Herkommen und Neuland. in Picassos 
ldeflde" von 1920 spricht ein ent-stellter Körper für ein ent- 
es Bewußtsetn w nur mehr seine Zehenspitze berührt die 
. Revolutionärer Anspruch aber ist Thiel fremd und damit 
der Zwiespalt, der 1920 die dritte Figur doch wieder füllig 
em Boden liegen ließ. Das Bewußtsein um geistige Formen 
bleibt, Es verdichtet sich in einer bildnerischen Sprache, 
1 Sparsamkeit der Mittel Kontrastwirkungen hervorbringt, 
ie Irritation über etwas, das nah ist und doch nichtgreifbar, 
iuger) führt. (5. - 30. 9. 1984) 7 (Abb. 14) 
Simon Wagner 
ariberg 
ris I Galerie Haemmerle - Franz Kalhan 
1953 in Weitem (Vorarlberg) geborene und an der Linzer 
tschuleausgebildeteGraphikertühlt sich besondersstark 
er Natur verbunden. Das geht auch aus allen seinen sehr 
alistischen aber durchaus gekonnten Zeichnungen her- 
19.5. - 24 6. 1984)_(Abb. 15) 
bruck l Galerie im Taxispalais - Odilon Redon 
i - 1916 
lätter des 172 Nummern umfassenden lilhographischen 
es waren hier eindrucksvoll vereint. Die symbolistischen 
tellungen in Hell und Dunkel mit ihren ausdrucksstarken 
:htern sind meist lllustrationenoder Gedenkblatter zu lite- 
:hen Vorwürfen. Abgesehen von den uns heute oft thema- 
überzogen erscheinenden Gestaltungen wurde die Mei- 
chaft in den Details erkennbar. in den fein nuancierten 
urigen, inden reinen Linienführungen. in manchen Darstel- 
zn konnte mandeutlichden Vorläuferdes Jugendstilswahr- 
ien. (a. 1. - 19. e. 1984) - (Abb. 1a) 
teck I Galerie Elefant - Gotthard Bonell 
urden ausschließlich Zeichnungen des 1953 in Truden 
irol) geborenen und an verschiedenen norditalienischen 
emien ausgebildeten Künstlers gezeigt. Seine sehr aus- 
itthaften Blätter scheinen noch eine weitere. nicht von der 
rie entschliisselbare Dimension zu haben. (25. 5. - 29.6. 
) - (Abb. 17) 
Jühei I Galerie Ferdinand Maier - Nino Malfatti 
ztti, 1940 in Innsbruck geboren. ist heute international 
nnt. Meist durch seine Graphik und seinen Witz geschätzt, 
te er hier mit wuchtig gesetzten Pinselstrichen in seinen 
:tern beweisen. daß er nicht nur ein Könner. sondern auch 
ngagierter Mensch ist. (17 B. - 20. 9. 1984)-(Abb. 18) 
irosterreich 
I Stadtmuseum Nordico - 1985 kommt bestimmt 
e Künstler versuchen unter diesem Titel (der von Glass 
tommen wurde) der Faszination der Jahreszahl 1984 zu 
immen undgleichzeitig aufzuzeigen. daß wir immerwieder 
zinenden Kräften ausgeliefert sind, daß immer wieder ein 
r hinter uns her ist. daß wir unbeholfen im Rollstuhl sitzend 
ieSicht verloren haben, daß das Schaukelpferd der Jugend 
drt ist, während der stählerne Koloß einer Lokomotive, der 
Zeit weiterbraust. Es sind in ihrem Stil und in ihrer Auflas- 
rechtunterschiedliche Maler.Grafikerund Fotografemdie 
iussteiien: PeterCarer, KrzysztofGlass,Nara und Reinhold 
han. Hannes Mlenek. Karl Sandner, Herwig Seeböck. 
Charlotte Strobele. Robert Zahornicky und Ernst Zdrahal. 
(16. - 29. 8. 19B4)- (Abb. 19) 
Wels I Galerie der Stadt - Erich Buchegger und Erich 
Lütkenhaus 
Der Linzer Buchegger (1924). von vielen Ausstellungen 
bekannt, Ordinarius an der Hochschule lür künstlerische 
Gestaltung. besticht durch seine geometrischen, von einer 
schier durchscheinenden Klarheit geprägten Bilder. Lütken- 
haus (1924) aus der Bundesrepublik Deutschland leitet das 
Aluchromieseminar im WlFl Linz. Seine Proben gaben einen 
Einblick in das Spannungsfeld der Technik und die Anwen- 
dungsmöglichkeiten, (8. B. bis 1. 7. 1984). 
Kulturzentrum Burg Wels - Hartwig Schöberl 
Der 1954 geborene Weiser ist Diplomgrafiker. Hier zeigte er 
Aquarelle. Siesindkeineohjektiven Landschaftsbiider. sondern 
Empfindungen und Gedanken in Form von Landschaften - 
nichtDarsteiiungenvonoptisohen Eindrücken also. Geheimnis- 
volle Nebelschwaden. Wolken in verschiedenen Formen, die 
Natur in ihrer ständigen Bewegung, geheimnisvoll und uner- 
gründlich. (18. 5. - 10.6. 1985) 
St. LorenuMondsee - Kunst im Höribachhot 84 
Unterdieser Devisewu rdeeineAussteliungsseriegestarlet, die 
in den Sommermonaten die vielen Fremden ansprechen soll 
(Vom 25. S. - 8. 7. waren Arbeiten von Hans Mairhover-Irrsee, 
Ivom 13. 7. - 5. 8. Plastiken von Walter Kainz. Marion Kiliano- 
witsch. Hans Heis, Franz Hochreiter, Othmar Agnes. Franz 
.Krammer und Gottfried Pichler zu sehen. Malerei. Graphik. 
{Keramik und Puppen von Bernhard Braumann, Herwig Bayerl, 
Brigitta Bayerl-Merkatz, Monika E. Mayrhofer und Agneta 
.Almeida wurden vom 10. 8. - 2. 9. geboten, und vom 7. 9 bis 
.30. 9, 1984 waren wieder plastische Arbeiten von Koloman 
Mayrhofer. Josef Rossmann. Markus Tremi, Josef Limberger, 
Meinrad Mayrhofar und Thomas Wiederkehr ausgestellt. 
Kärnten 
Villach I Galerie an der Stadtmauer - Peter Huemer 
Der Maler (1952) zählt zu jenen Künstlern. deren Arbeiten 
gewissermaßen als Seismcgraphen unserer Umwelt und unse- 
rer Gesellschaft gewertet werden können. Seine grafischen 
Variationsblätterwerden von ihm farbig überarbeitet und strah- 
len gewissermaßen Notiertes abbiidhaft aus. (19. 7. - 3. B. 
1984) 
Boni Öeh 
Der in Raduvljica wohnhafte Künstler nimmt in seiner sloweni- 
schen Heimat eine sehr beachtliche Stellung ein. Seine Arbei- 
ten, hier vor allem die grafischen Gestaltungen. sind der bedeu- 
tenden Laibacher Schule verbunden Er stellte aber auch sehr 
sehenswerte Malerei in Villach aus. (9. - 24, 8, 1984) 
Franz Joseph Aitenburg 
Ein sehr eigenwilliger und profilierter Keramiker bot hier seine 
Schöpfungen an. Es gibt bei ihm mit großer Bewußtheit undSou- 
veränität konzipierte Behältnisse, Konstruktionen und immer 
wiederArchitekturen. Er entdeckt neue Möglichkeiten zur Aus- 
lotung und Ausfolgerung von bereits vorliegenden Ergebnissen 
und Kombinationen. Ein wichtiger Beitrag zur Orientierung über 
die Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Material (5. - 22. 9. 
1984) 
Rathaus I Paracelsussaal - Alte Ansichtskarten 1897 
bis 1955 
Es waren nur ausgesuchte Exemplare der umfangreichen 
Sammlung Franz Schiestel. Viele alle und wertvolle Exemplare. 
Dabei beschränkte man sich auf Darstellungen aus Villach und 
der Umgebung, auf Grußkarten zu den Feiertagen. Raritäten 
und Darstellungen aus dem Ersten Weltkrieg und dem Abwehr- 
kampf. auch humoristische Motive waren zu sehen. (28. 7. bis 
1 1. B. 1984) 
Galerie im Kongreßhaus - Herbert Hoptenwieser 
Hopfenwieser, Jg. 1925, bevorzugt die Ölmalerei. Hier kann er 
die großen. noch meist von der Zivilisation unberührten Land- 
schaften mit ihren dramatischen Schönheiten darstellen. Er 
konzipiert aus der Naturbetrachtung und versucht im Atelier 
danndasWesendesGeschautenzuerfassen.(7. - 24.9.1984) 
Emil von Gerliczy 
Gerliczywurde 1871 aufSchloß Woifsbühlbei Laibach geboren. 
Er war maßgebend amAufbruch des Expressionismusbeteiligt. 
In Dresden wohnhaft. hatte er rege Verbindungen mit Nolde. 
Heckel und den Brückemalern. Von besonderer Qualität sind 
die Grafiken des 1924 leider zu früh Verstorbenen. (30. 6. bis 
20. 7. 1994) -(Abb. 20) 
Niederösterreich 
Pöchiarn I Oskar-Kokoschka-Dokumentation - Unbe- 
kanntes von OK 
in der heurigen Sommeraussteliung wurden sämtliche Zeich- 
nungen und Aquarelle des Meisters, die sich im Besitz der Gale- 
rie Würthie befinden. erstmals gezeigt, Die Galerie erwarb 
schon 1920 Arbeiten des Künstlers. Das Vertrauensverhältnis 
zwischen ihr und der Familie Kokoschkaa machte es möglich, 
Aquarelle und Zeichnungen auch in den schweren Kriegs- und 
Nachkriegszeiten für Österreich zu erhalten. Den Hauptteil bil- 
deten 25 Blatter. die in einem Zeitraum von etwa einem halben 
Jahrhundert entstanden sind. Die Thematik reicht vom Exlibris 
bis zu Blumenbildern aus den fünfziger Jahren. Portratzeich- 
nungen derzwanziger Jahre stehen neben Trudlbildern der Wie- 
ner Zeit und einer temperamentvollen Aktzeichnung aus Prag. 
(30,5. - 16.9.1984) 
St. Pölten - NÖ. Dokum entationszentrum für moderne 
Kunst - Monika Hubmann 
Die Künstlerin kommt von der Hochschule für angewandte 
Kunst. Sie beschäftigte sich zunachstmit Fotoexperimenten. in 
letzter Zeit aber immer mehr mit Malerei und Grafik. In beiden 
Disziplinen sind ihre Arbeiten durch eine spontane Umsetzung 
undeineformale Bindung gekennzeichnet. Siegeht mitgroßem 
Einliihlungsvermogen den Lichtwirkungen in der Landschaft 
nach und verdichtet die Atmosphäre zu einem fast symboli- 
schen lnhall. (8. - 30. 9. f9B4)-(Abb. 21) 
Wiener Neustadt I Karmelilerkirche i Franz Jansky 
Der 1922 in St, Pölten Geborene ist ein exzellenter Grafiker. 
Obmann der XVCRON. zeigte er seine Holzschnitte auf vielen 
internationalen Ausstellungen Hier waren sehr ausdrucks- 
starke Schnitte zu sehen, die, was sehr erfreulich ist, von den 
üblichen bäuerlichen oder in der Bergnachfolge entstehenden 
Arbeiten anderer Holzschneider total abweichen. lkonenhafte 
Statik und Reihung wechselt mit fantasievollen freien Formen. 
GuteAquarelle(Akt!). Bleistiftzeichnungen undTuschearbeiten 
beweisen. daß Jansky viel zu wenig beachtet wird. (10. 8. bis 
16. s. 1934) - (Abb. 22) 
Litschau I Sparkasse - Christine Helmstedt. Rupert 
Beninger, Ingrid Brandsletter 
Die Aquarelle der Helmsledt hatten viel Atmosphäre. mit locke- 
ren Strichen und hingehauchten Faroverdichtungen gelingt es 
ihr oft, das Wesentliche der Landschaft des oberen Waldvier- 
tels zu Papier zu bringen. Ingrid Brandstetter, Melcher-Schüle- 
rin, hatte ebenfalls Aquarelle von Landschaften, aber auch Stil- 
ieben und Puppen als Motive. Besonders bei den Stilieben 
konnte man ihr starkes Gefühl für den Aufbau, aber auch das 
feine Gespür für die Farbmoduiation erkennen. Beninger, ein 
Laie der gerne schnitzt, paßte nicht in den Rahmen. (8. 7. bis 
12. a. 1984) - (Abb. 2a) 
Buchberg am Kamp I Schloß - Exakte Tendenzen 
ln dem großen alten Schloß finden Ausstellungen, Symposien 
und Raumgestaltungen statt. An Bildern wurden heuer die 
monochromen Arbeiten der Hildegard Joos gezeigt, Die Serie 
ist 1964166 entstanden und laßt erkennen, wie die Malerin von 
einem freien Umgang mit der Farbe zu einer geometrischen 
Struktur übergeht. Sie setzt sich exemplarisch mit den Proble- 
men der Formwerdung aus den Mitteln der Farbe auseinander. 
Die Raumgestaltung wurde heuer von dem Schweizer Chri- 
stoph Rihs, der Deutschen Margaret Raspe und dem Österrei- 
cher Roland Goeschl in Angriff genommen. Am Überzeugend- 
sten ist nachwievorder im Vorjahrvon der Ungarin Dora Maurer 
gestaltete Raum. Vorn 3. bis 5. August trafen eine Anzahl inter- 
nationaler Künstler zum gemeinsamen Gesprach und zur Klä- 
rung anstehender Fragen aufdem Schloß zusammen. (24. 6. bis 
5. 8. 1984) 
Niederösterreichische Handelskammer Wien - Fritz 
Laderer 
Der 1927 geborene Tuilner zeigte Aquarelle und Tuschearbei- 
ten. Sehr flüssig und naß in naß gemalt. werden die Farben zu 
Kontrastenverdichtet. VieIZufatliges wird mit dem feinen Pinsel 
gelenkt. Ein Niederschlag von Erlebtem und Empfundenem, viel 
Stimmung. Sanfte Landschaften. die fern aller harten Wirklich- 
keit sind. (12. s. - s. 10. 19a4) 
Niederösterreichisches Landesmuseum Wien - 
Marianne Maderna 
Unter dem Motto ivSkuIptur und Zeichen-i sind Gruppierungen 
von plastischen und graphischen Arbeiten gegenübergestellt. 
Die Tuschezeichen haben stark hieroglyphischen Charakter. 
Die Plastiken verkörpern Bewegungsmotive. die mit den Zei- 
chen, beide Elemente sind ausschnitthaft, in Verbindung 
gebracht werden können. Hier ist viel Gedankliches im Spiel. 
Besonders schon die Eisenpiastik nZukommender-i, die sicher 
auch ohne den Konnex bestehen kann. (S 9. - 7. 10. 1984)- 
(Abb. 24) 
Burgenland 
Eisenstadt I Haus der Begegnung - Walter Reitmayer 
Der Maler und Graphiker (1927), er studierte in München und 
Wien, bot Zeichnungen, Objekte und Objektbiider unter dem 
Titel iiLyrische Geometrie-i. Von Kreis und Quadrat ausgehend. 
will er neuartige Bild- und Raumszenen schaffen. Klare und 
exakte Durchführungen aller Arbeiten strahlen Ruhe und 
Sicherheit aus. Der Künstler meint: iiWie der Titel zu meiner 
Arbeit  zu erkennen gibt - versuche ich die gemeinsame 
Darstellung von Intellekt und Gefühl durch die objektiven Sym- 
bole der Geometrie bzw. durch das spontane Seherlebnisßi 
(7. 9. - 31, 10. 1984) Alois Vogel
	        
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