Wohlstand und kulturelle Blüte der Barockzeit entfalte-
ten sich in den habsburgischen Landen erst mit der
Ostorientierung der Politik Kaiser Karls Vl., die mit den
beiden Türkenkriegen schließlich zu einem siegreichen
EndelührtenSchon im Jahre 1711 hattederKaiserein
Patent HZLIT Einricht, Beförder- und Vermehrung des
Commerciiiierlassendasallen Prolessionisten und Un-
ternehmern für die Gründung von neuen Betrieben und
Manufakturen besondere Privilegien und Freiheiten
versprach. Der Kaiser folgte hierin den merkantilisti-
schen Tendenzen, von denen man erhoffte, daß sie die
iiWiederbringung einer gesegneten Nahrung und Ge-
werbsrr im Lande herbeiführen würden."
Trotz kriegerischer Zeitläufe florierten in der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in allen habsburgischen
Landen der Handel und das Gewerbe in einem bisher
unbekannten Ausmaße Vor allem die Haupt- und Resi-
denzstadt Wien profitierte hiervon; denn für die zahlrei-
chen Paläste, die sich ietzt der Flegierungs- und Kriegs-
adel errichten ließen, waren nicht nur Bauarbeiten not-
wendig, sondern vor allem die lnnenausstatter, die De-
korateure, die Tischler, die Schmiede und Schlosser,
dieSilber-und Goldschmiede,die Paramenten-undSer-
densticker, die Porzellanerzeuger und Glashersteller.
DerneueWohlstand,dersichjetztbreitmachte,kam be-
sonders den in Böhmen, Mähren und Schlesien ange-
siedelten Glashütten zugute, deren Erzeugnisse ange-
sehen waren und die bisher bevorzugten veneziani-
schen Produkte vorn Marktverdrängten. Diese Glashüt-
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Die Schlacht von Belgrad,
Prinz Eugen und
die Glasschneidekunst
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