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dem Prinzen in einem feierlichen Gottesdienst im
)l'Tl zu Raab übergeben'
e diese Ereignisse hatten nach dern Sieg bei Belgrad
ien Stimmungsgrad erreicht, der nicht mehr zu über-
zten war. Alle Schichten der Bevölkerung wurden
zrvon ergriffen, Ihren legendären Ausdruck fand
hließlich die Schlacht in dem berühmten Reiterlied
n "Prinz Eugenius, der edle Rittermri, dessen Text
imlich genau mit dem Kampfverlauf übereinstimmt?
ese Schlacht war nun auch für einen Glasschneider
r Anlaß, Einzelheiten daraus in die Wandung eines
ichterpokals einzuschneiden, Dieser Pokal befindet
:h in Wiener Privatbesitz und wurde uns anläßlich der
iiern zum Türkenjahr 1683 bekannt und zur Bearbei-
"IQ überlassen.
er Glaspokal gehört in die Gruppe der Trichterpokale.
ssen unterer Teil der Kuppa kegelförmig ausgeweitet
d mit zehn länglichen und halbkreistörmigen Facet-
1 versehen ist. Seine Gesamthöhe beträgt 20,8 cm,
r Trichterdurchmesser 9 crn, der der Fußscheibe
38cm. DerSchatt(Stiel)isteckigfacettiert undmitder
ippa durch einen eckigen Ring verbunden. Für eine
dlich-ornamentale Schnittdekoration des Pokals
anden die 8 cm hohe Wandung der Kuppa sowie die
heibenförrnige Platte des Fußes zur Verfügung. War
zDekorierung der Fußplatte mit kaiserlichen Waffen
d türkischen Trophäen auf der Oberseite ohne Pro-
zme,somachtediederKuppawandungeinigeÜberIe-
ngen notwendig, die über das handwerklich-tech-
sche hinaus in den künstlerischen Gestaltungsbe-
ich gehören. Ohne Zweifel handelt es sich bei diesem
lkal, dessen Grundform schon keine einfache Lösung
rstellt, um eine Auftragsarbeit, die das große Ereig-
s. die Heldentatdes Prinzen, in einer informativen und
aichzeitig auch rühmenden Art wiedergeben sollte. Es
lt für den Glasschneider, eine Komposition zu erfin-
n. wie sie bei den großen Schlachtenbildern dieser
fit auch üblich war, und diese mit kleinformatigen in-
mativen Details, wie sie bei den kartographischen
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5 Glaspokal (Abb. 2), die Oberseite der Fußscheibe mit Waffen-
trophaen dekoriert
Schlachtenplänen in Anwendung waren. zu vereinenf
Die Rundum-Darstellung, die der Glaskünstler wählte,
hat zwei Schwerpunkte. Dereinezeigt zwei sich gegen-
überstehende großfigurige Reiter, die deutlich als
Hauptdarsteller hervorgehoben sind, Der eine Fleiter ist
durch die europäische Kleidung, durch den Degen und
durch den Vlies-Orden sowie das große E : Eugenius
aufder Pistolentaschealsdieserzuerkennen, derzwei-
te Reiter mit Turban, Schwert, Bogen und Köcher als
osmanischer Feldherr gekennzeichnet. Während Prinz
Eugen mit gezogenem Degen und galoppierendem
Pferd (Levade) deutlich als Angreifer erscheint, hält der
Türke fast ängstlich das stehende Pferd am Zügel. Um
diese Mittelgruppe ordnete der Glasschneider die übli-
chen allegorischen Darstellungselemente an, so links
und rechts in Kopfhöhe Prinz Eugens Putti mit Posau-
nen, auf deren Wimpel die Buchstaben E : Eugenius
und CC : Caesar Carolus, d.h, Karl Vl., angeordnet
sind und die Palmenzweige : Friede und Lorbeerzweig
: Fiuhrn in Händen halten. AufderSeite des türkischen
Reiters sind es türkische Waffen wie Ftundschild, Bo-
gen, Pfeile im Köcher, die den freien Platz einnehmen.
Zwischen den beiden Reitern, gleichsam als Trennlinie,
setzte der Künstlerdie spitzen Zelte derTürken undwei-
ter nach unten hin. wo sich das Schiachtgeschehen ab-
spielt, eine Wolkenwand aus Pulverdampt, der aus den
Gewehren sich beschießender Infanteristen herrührt.
Dieser Szenerie gegenüber befindet sich der zweite
Schwerpunkt der Komposition. An höchster Stelle ist
ein kaiserlicher Adler mit einem Spruchband angeord-
net. Darauf stehen die Worte: iiSic Belgradum fit novus
gradus gloriaeu, das ist vSo (auf diese Weise) war Bel-
grad ein neuer (weiterer) Schritt (Stufe) zum Ruhme
(Glorieyi, Unter diesen das Thema bezeichnenden Wor-
ten, die das lateinischeZitat ugradus ad parnassurnii va-
riieren, wird in der Art eines Planes die Situation der Be-
lagerung und Schlacht angeordnet. Der Künstler zeigt
den Berg mit der Festung und an dessen Fuß die Zivil-
stadt mit ihren Häusern und Moscheen entlang eines