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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 189)

ria 
 
l Forrest Hayward 
lt. FSA 
Z. 1916 - 25.2.1983 
Kunstgeschichte hat einen hochbegabten Gelehrten. 
rreich einenwahren Freund verloren. Nach kurzem schwe- 
.eiden ist J. Haywardvor wenigen Wochen in London im68. 
nsjahr verschieden. 
e Beziehung zu Karnten (und in weiterem Verfolg zu Wien) 
nn 1 945. als er mit Kriegsende zum Kunstschutzoffizier für 
len in der britischen Besatzungszone Österreichs einge- 
wurde. Dies hatte dreiwichtige Ergebnisse. Zum ersten er- 
in österreichische Museumskoilegen unvergeßlich hilfrei- 
)bsorge. Eine ganze Bibliothek enteigneten jüdischen Be- 
s. gelagert auf Schloß (Kloster) Tanzenberg. war an die 
mäßigen Besitzer, mit vorausgehender Ausstellung und 
n Katalog über die kostbarsten Bucheinbande, zurückzu- 
in. (Die erste Bucherscheinung Haywards entstand in 
ten.) Schließlich überraschte er London mit einer Arbeit 
Karntner Rittergrabsteine. Sein Gedächtnis lebt fort in un- 
n südlichsten Bundesland. 
erfolgte in Zivil Haywards Uberstellung in die britische 
bllkommission zu Wien. Man erinnert sich noch des Klop- 
an derTür zu den Büros der Waffensammiung des Kunsthi- 
ichen Museums in der Neuen Burg und wie man einem jun- 
liann öffnete. der ganz bescheidentiich bat. hier einen Ar- 
olatz zu erhalten. Daraus entwickelte sich eine Freund- 
lt und Zusammenarbeit auf Lebensdauer. 
er alten Waffe allein blieb es nicht. obwohl der Knabe als 
s damit begonnen hatte. sich eine kleine historische Waf- 
immiung anzulegen. Mit großem Eifer stürzte er sich im 
'reichischen Museumfürangewandte KunstaufPorzeiian. 
war aufdas Wiener Porzellan der ältesten Ära. der von Du 
ier (1714-1744). Sechs Einzeiuntersuchungen und ein 
. veröffentlicht 1952. waren der Ertrag. 
gewohnt und selten diese Kombination von Waffe und Por- 
i erscheint (gibt es überhaupt einen zweiten Fail?). sie ist 
ine seinervieilaltigen seltenen Verknüpfungen. Das zeigte 
1949 unmittelbar nach Haywards glückhaft empfundener 
Ihme ins Victoria 8. Albert Museum, diesem gigantischen 
mal der sog. angewandten Kunst. Erst brachte ihn die Me- 
iteilung über Waffe und Rüstung hinaus mit Goldschmiede- 
. Kleinbronzen. Schmiedeeisen. Messerschmiedarbeiten 
Jhren in Verbindung. Als 1956 ernannter Abteilungsdirek- 
ng er auch noch zur Kunst des Mobeis und der Holzschnit- 
über. 
Hayward war kein Verkünder der Architektur. kein Auior 
lalerei. ganz selten Prophet von Großplastik. Jedoch: gab 
ien Zweig des sog. Kunstgewerbes. mit dem er (vielleicht 
sehenvon Glas) nicht vertrautwar. ausdem heraus er nicht 
"Id publizierte. wobei sich geistiger Einsatz und unermüdli- 
Fieiß bis ans Leidensbett die Waage hielten? Vorbildhafte 
er aus seiner Museumszeit (1949 - 1965) sind: Viennese 
zlain of the Du Paquier Period 1714- 1744 (1952) - Hu- 
at Silver in England 1688- 1727 (1959) - The Arl of the 
iaker.2Bde. (1962163) : Die Kunstderaiten Büchsenma- 
auch 2 Bde. (1968). 
war wohl das entscheidungsreichste Jahr im Leben Hay- 
s. Das Londonerfuhrende Auktionshaus Sotheby's bot ihm 
sehung seiner wissenschaftlichen Sonderstellung sowie 
iaftiichen Begabung eine Associate Direclorship an. 
rsich im klaren. daß Museum und Auktionshaus nicht ver- 
r waren. Er hatte zu wählen. und er wählte: Unterneh- 
isfreiheit. Selbständigkeit. relative Unabhängigkeit im Pri- 
iternehrnen. Er wollte mit Einsatz seiner erstaunlichen po- 
ten Begabung viel reisen, sammeln, was erreichbarwar. 
e machen. die niemandem vor ihm gelungen waren; die 
inschaftiich-publizistische Tätigkeit durfte dabei unter kei- 
Jmständen leiden. Alles das scheint geglückt zu sein. 
ir wieder trafen wir aufeinander. zuletzt etwa beide nach 
ourg oder Reggio Emilia zu Ausstellungs- bzw. Ordnungs- 
ten berufen. in London stand nach wie vor das Gästezim- 
on John und Helena zurVerfügung.jenes legendäre Refu- 
das Generationen von Kollegen dankbarst benützt haben 
issprache und Entspannung. 
20 Jahre arbeitet Hayward unermüdlich als Mann von 
iby's. Es entsteht sein Magnum opus: ivVirtuoso Gold- 
s and the Triumph ot Mannerism 1540- 1620: (London 
l. man möchte meinen: geplant unter dem Eindruck des 
vältigenden Reichtums der Wiener kaiserlichen Sammlun- 
etzte Gästebucheintragung lautet: v8. Xi. 1982 John Hay- 
-once again at home in Viennait, er hätte es nicht liebens- 
ger sagen können Sein Blick ging in die Weite. War seine 
Mohnte. in sich gekehrte Stille schon ein Anzeichen des- 
Mas auf ihn zukam! Bruno Thomas 
:el - Staatliche Kunstsammlung I Neue Galerie 
origen Sommer auf Schloß GrafenegglNiederosterreich 
gte Ausstellung -Zeichnungen und Druckgraphik aus Ant- 
ans goldener Zeilii lief hier im Frühsommer. 
400 Jahre Franziskaner in Salzburg 
Das Dommuseum zu Salzburg zeigt in einer Sonderschau noch 
bis 15. OktoberdieAusstellung R400 Jahre Franziskanerin Salz- 
burgii. Da die Franziskanerkirche. die alte ehemalige Stadt- 
pfarrkirche zu iiUnserer Lieben Fraua. während dieses Jahres 
wegen umfangreicher Arbeiten und instandsetzungsarbeiten 
gesperrt ist. können in dieser Ausstellung die bedeutenden 
Kunstwerke dieser Kirche wie der berühmten thronenden Ma- 
donna des Michael Pacher oderGemalden von Johann Michael 
Rottmayr ebenso betrachtet werden. wie zahlreiche andere 
Meisterwerke der Plastik und der Malerei oder quaiitatvoile Ob- 
jekte des Saizburger Kunsthandwerks und der Volkskunde. W 
Salzburg - Anton-Faistauer-Preis 1983 
Das Amt der Salzburger Landesregierung schreibt auch heuer 
den Anton-Faistauer-Preis für Malerei 1983 aus. Künstler. die 
sichbeteiiigenwoliemkünnenihreWerkeinaiienTechnikender 
Malerei. einschließlich Aquarell und Gouache. einreichen. Teil- 
nahmeberechtigt sind Künstler österreichischer Staatsbürger- 
schaft und alle in Österreich lebenden Maler. die das 40. Le- 
bensjahr nicht überschritten haben. Bewerbungen erfolgen 
durch Einsendung von geeigneten Unterlagen: Lebenslauf. 
künstlerischer Werdegang. Werkfotos. Dias. Kritiken. Katalog 
etc. zur Beurteilung des künstlerischen Schaffens. Die Höhe 
des Preises beträgt 
S 75.000.-. 
Dem Preistrager wird zusätzlich das in der Stadt Salzburg be- 
findliche Landesatelier mit Wohngelegenheit für einen mehrwö- 
chigen Studienaufenthalt zur Verfügung gestellt. 
Einsendungen von Bewerbern müssen bis spätestens 
30. September 1983 bei der 
Kulturabteilung der Salzburger Landesregierung 
Sebastian-Stief-Gasse 2 
5010 Salzburg 
eingelangt sein. 
imNovember19B3werdenjene10Teiinehmer.dievonderJury 
in einerEndauswahizusammengefaßtwurden. in einerAusstei- 
iung im Salzburger Künstlerhaus gezeigt werden. 
GEWISTA 60 Jahre - Die besten Plakate des Jahres 
1983 
DiewienerGEWiSTAfeiertheuerihren Süjährigen BestancLSie 
tragt den Hauptanteil der Affichierung der Bundeshauptstadt. 
Knapp nach dem Ersten Weltkrieg gegründet. prägt sie seither 
das Stadtbild mit dem Plakat als untrüglichem Spiegel des poli- 
tischen. wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. Eine Reihe 
großer Namen als Piakatkünstler. die auch bildende Künstler 
waren, stechen hervor, wie Klimt. Schiele. Kokoschka. Löffler. 
Binder. Haas. Siama. Wagula. Andri und andere. Das Wiener 
Plakat hatte einst große Tradition. Diese zu pflegen hat sich die 
GEWISTA zusammen mit dem Kulturamt der Stadt Wien seit 
Jahrzehnten verdientermaßen zur Aufgabe gestellt. 
Juryderbesten Plakate 1982.AnfangApril 1 983. imWienerRad- 
siadion. Schon bei der Vorwahl ergibt sich ein klares Überge- 
wicht der Werbung der Wirtschaft. vor allem in noch immer 
wachsenden Großformaten. Das angestrebte künstlerische 
Plakat hat sich auf kleinere Positionen des kulturellen Sektors 
beschrankt. im Zuge der Selektierung beginnen sich neuer- 
dings die Geister zu scheiden. dann die führenden Manager der 
Werbeagenturen können die sogenannte künstlerische Linie ei- 
nes Fiakates nur insoweit anerkennen. soweit diese Bildtrager 
Ihnen Erfolg beim Konsumenten versprechen. d. h. mit anderen 
Worten. sie revoltieren gegen eine reine künstlerische Linie. in 
der das Plakat als Übermittler von Ideen und nicht dem von ver- 
kaufbaren Bildinhalten hauptsächlich fungiert. 
Resümee: man wird sich in Zukunft neu zusammensetzen müs- 
sen. um den veränderten Verhältnissen in der Werbung Rech- 
nung zu tragen und nach Gesichtspunkten. die beide Seiten in 
einer gesunden Weise vereinen. suchen. 
Die Jury kam wie immer in den letzten Jahren erst nach einigen 
Mühen zu den besten Plakaten des Jahres. die auf Wirtschaft! 
GEWISTA und KunstlKuituramt der Stadt Wien gleichermaßen 
aufgeteiltwaren. Montag. 6.Juni 1983. Rathauspiatz, Preis- und 
Diplomverleihung der besten Plakate 1982. Bundesminister 
Dr. Ziiks Nachfolger. Stadtrat für Kultur Mrkwicka. bekannte 
sich zur Weiterführung der Aktion und sieht in einer nützlichen 
und befruchtenden Zusammenarbeit von Kunst und Wirtschaft 
alle Vorteile. Er verkündet mit einigem Stolz. daß das 1981 in 
Wien mit dem Hauptpreis bedachte GroBpiakat-Camparirr1982 
in Lissabon zum weltbesten Plakat gekürt wurde. 
Wir stehen nicht an. dies als gutes Zeichen zu werten. meinen 
aberfürdieJurysteiivertretend.daßwirzumguten internationa- 
ien Plakat leiderbeharrlich auf merklicher Distanz stehen. Jähr- 
lich verlaßtdie Kunstschulen eine engemesseneZahl von Dipltr 
manden. deren mühsam erarbeiteten Grundsätze vom breiten 
Strom des Werbemanagements aufgesogen werden. Das gute 
künstlerische Plakat sollte forciert werden. der Kampf um die- 
ses wird iautios ausgefochten. denn das Publikum weiß nichts 
davon. Daher gibt es auch keine wie immer geartete Reaktio 
nen. Schade. - i. netopil 
GALERIE ACADEMIA 
SALZBURG - REsIDENz 
ALFARO 
ARP 
AVRAMIDIS 
CALDER 
CARO 
CHILLIDA 
CROISSANT 
DUBUFFET 
MAX ERNST 
FISCHER 
C1 
AUGUST 1983 
INTERNATIONALE 
SKULPTUR 
1M 
xx. JAHRHUNDERT 
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GONZALEZ 
KIENHOLZ 
MOORE 
NAKAJIMA 
PENALBA 
PRANTI. 
REITER 
REUTERSWAERD 
SCHMETTAU 
SCHNEIDER-MANZELL 
SCHOENHOLTZ 
URTEIL 
WOTRUBA 
ZADKINE 
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