Eine Bestandsaufnahme
rde dem Bauherrn des "Internationalen Amtssitz-
onferenzzentrums Wientt, eines der größten Bau-
ben derRepublik, bald klar.daß indiesem Rahmen
die österreichische Gegenwartskunst in einem
rechenden Umfang Platz finden müßte.
llte und konnte natürlich nur ein repräsentativer
ichnitt in Form von Beispielen sein. die hier gebo-
urden. Und das Gebotene sollte selbstverständ-
usschließlich österreichischen Charakter haben
ils Visitkarte des Landes gegenüberden Vereinten
wenn dienen.
itreffendeAuswahlwarkein leichtes Unterfangen.
iblick auf das große Interesse der Künstlerschaft,
zrmitmachen wollte, weil sie inden zurVergebung
genden Aufträgen große Vorteile für sich sah, so-
n Hinblick aufdie Prominenz des Platzes, als auch
e zu erwartenden finanziellen Gewinne. Schließ-
rerden nicht allzu viele Großaufträge vergeben.
rie sich nach AbschlußderArbeiten herausstellte.
ies doch rund 19 Millionen Schilling. die ausgege-
iurden, was 0,3"!" der Gesamtkosten des interna-
en Zentrums entspricht.
chtiges Problem. das sich neben derAuswahl der
:ler stellte. lag vor allem in der Auswahl der Platze.
rdie Aufstellung oder die Anbringung eines Kunst-
zs im Rahmen des Baukorpers in Frage kamen.
iler wie Auftraggeber standen vor der Aufgabe.
nit einer vorgegebenen Architektur auseinander-
n" zu müssen, was mitunter nicht einfach war. Es
iatürlich heute. im Hinblick auf den, auf die Funk-
itat des Bauens ausgerichteten Charakter der Ar-
rtur in der Natur derSache, daß von ihrer Seite auf
gen der Kunst im Grunde genommen kaum Rück-
genommen wird.
len sich also im vorhandenen Baukörpervon vorn-
1 nicht sogleich Plätze für Kunstwerke an. Natür-
allten es solche sein. wo sie auch gesehen werden
en, vonuiegend also in den Foyers und Eingangs-
"I.
iweiters keine Frage war. daß bei derAuswahl der
ller ausschließlich fachliche Gesichtspunkte zu
1 hatten, wurde eine Jury zusammengestellt, die
zhläge auszuarbeiten hatte. auch hinsichtlich der
rvahLsowiewas Gegenstand, Material undThema-
itraf. Dabei galt natürlich neben dem Prinzip der
gen Objektivität auch das Bestreben, jene öster-
ischen Künstler in den Vordergrund zu stellen. die
nit ihrem Werk bereits im ln- und Ausland bewährt
n. Und so war es auch von vornherein klar. daß un-
"inte Künstler nicht zum Zug kommen konnten. zu-
einerleiAbsichtbestand,Aktionen der Kunstförde-
ZU SETZEN.
elen gestellten Aufgaben mußten die Künstler also
auf die vorgegebene Architektur eingehen. Es
te aber auch eine Reihe bereits Iertiggestellter
.e angekauft werden. weil entsprechende Platze im
ich des Gebäudes, wo sie passend aufgestellt wer-
zonnten, zu finden waren. Der Aufgabe selbst ent-
:h es, daß beispielsweise Aktionskünstler, die in
zwar entschieden eine gewisse Rolle spielen, wie
oments, Multi-Media-Installationen, Aktionen und
ienings durch die Tatsache der vorhandenen Ar-
ktur von vornherein ausgeschlossen war.
ury. die aus o. Prof. Dr. PeterGorsen, o. Prof. Hel-
äsöllpointner. Obersenatsrat Dr. Walter Skopalik.
Arch. Dipl. Ing. Johann Staber, Hofrat Dr. Robert Wai-
ßenberger und Sektionschef Dr. Walter Waiz bestand.
trat am 23. Oktober 1978 zum ersten Mal zusammen.
Eine derersten Fragen, überdiezu entscheiden war, be-
trafdie Gestaltung der sogenannten vPlaza-i. des reprä-
sentativen Vorplatzes vordem Gebäude. Es war an eine
Plastikgedacht, die diesen Bereich beherrschen sollte.
Zur Erlangung eines Entwurfes wurde ein Wettbewerb
ausgeschrieben, an dem Joannis Avramidis. Franz An-
ton Coufal, die Gruppe Haus-Rucker, Gerhard Moswit-
zer und Erwin Reiter teilnahmen. Die nPlazaw ist ein
beachtlich großer Raum, der von sehr hohen Fenster-
wanden umschlossen wird. Die erste Frage, die sich er-
gab, war deshalb. ob es überhaupt möglich sein könne.
daß eine Plastik zu einem so großen architektonischen
1 Joannis Avramidis. iwPolisx. Plastik. Eronzeguß, 200 X
240 cm. Plaza des Vienna International Center - Blick auf
die U-Bahnstation
2 Wander Bertoni, iiConcordiau. Relief. Bronze, Messing.
350 X 700 cm (K! +1.TK6)
3 Plaza des Vienna International Center. Eine internationale
Veranstaltung unter der Flagge der UNO + UNICEF. Ver-
schiedene Volksgruppen aus aller Welt vor österreichi-
schem Publikum. Das neue Zentrum, eine Ställe der Kom-
munikation gemäß der Charta der UNO. im Sinne von
Freiheit. Gleichheit und Frieden
Raum in Konkurrenz tritt. Die eingereichten Ent
ließen diesen Zweifel bald als berechtigt erschi
Deshalb wurde dann auch der Plastik i-Polisu von
nis Avramidis von derJuryderVorrang vor den an
Entwürfen gegeben. Sie steht in ihrer klaren ur
fachen Gestaltung in keiner Beziehung zu den II
sionen des Baukorpers. und niemand kommt ai
Gedanken, daß hier etwa Zusammenhänge bes
könnten. Auch die iiAutonomieu des künstleri
Wollens bleibt auf solche Weise selbstverstä
gewahrt.
Ein weiterer beschränkter Wettbewerb wurde z
schrieben. der der Erlangung eines Entwurfes 1
Glasfenster im Meditationsraum zum Gegenstant
und den Mario Decleva gewann. Seine auf die W
von Farbübergängen bezogene Komposition aus
bruchstücken überzeugte.Weitersgingesumdie
gung eines Entwurfes für einen Gobelin im Bi
"Gemeinsame Einrichtungem, ein Wettbewert
Edda Seidl-Reiter gewann. Alle anderen künstleri
Auftrage wurden auf Grund von auf die Person bt
nen Einladungen eingereichten Entwürfen oderl:
vorliegender fertiggesteilter künstlerischer Ar
vergeben.
im Wesen der Kunstausübung heute liegt es, daß
verschiedenen künstlerischen Lösungen wenig
danken ausgedrückt werden, wie sie die Aufgat:
nuiert. als die persönliche Eigenart des Gestalter
Formbewußtsein im Vordergrund steht. Wenn r
mane Bezogenheit des Werkes eines Künstle
vornherein immanent erschien, war damit freili
Optimum erreicht. Und so ergibt sich oft die Frag
weit es sich hiebei nicht um nachträglich erfolgte
pretationen und Erklärungen handelt, oder ob ir
lichkeit für den Künstler bei seinen Gestaltungen
ausschließlich formale Probleme im Vordergruni
denSoerscheintzwarinJ0annisAvramidis Gest
vPolisii, womit die Zusammengehörigkeit von Bi
in einerStadtausgedrücktwird,einigermaßen üb
gend. wenngleich die Plastik natürlich durchau
sonst vom Künstler geübten Formprinzip entspr
Ähnliches wäre wohl auch im Falle des i-Medit.
steines: von Karl Prantl zu sagen. einer großen, 1
im Durchschnitt als Ring erscheinender Serper
stik. Hier ist die Erklärung insofern in besonderei
überzeugend, alsdasThemadernMeditationxbei
immer angestrebt. ja geradezu vorgegeben vt
überzeugt der humane Bezug, der im Bereich
vlnternationalen Zentrumsri natürlich besonde
fragt war.
Was gab es nun für Möglichkeiten der Unterbr
der Werke? Von der wPlazau und dem Meditation
wurde bereits gesprochen. Wände in den weitet
delgängen, auf den verschiedenen Ebenen de
stöckigen Gebäudes boten am ehesten Platz für:
hangung von Gemälden, die Anbringung von
oder auch die Aufstellung von Plastiken. Man br.
hier keine gesonderten Aufgaben mehr zu stell
Jury sah nun eigentlich in erster Linie ihre A
darin. vorwiegend in den Ateliers der Künstler l
die bereits vorhanden waren, und geeignet erscl
auszuwählen und zu prüfen. für welchen Platz
bäude sie am besten in Frage kommen würden
Am einfachstenwarnatürlich die KategoriederB
den Raurnen unterzubringen. Von Christian AI