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Johann Staber: vOhne Überzeugung gibt es keine
Architektur, Bezugspunkte für mich waren Camillo
Sitte, Otto Wagner und Adolf Loos. Den Raum zu
nutzen ist die Aufgabe - in der Stadttandschalt und
im Gebäude. Der Stahlbeton ermöglicht eine neue
Formen wett. Das entscheidende Moment ist das
Gießen. Die Ausnützung der Gutiform ergibt die
gefühlsmäßige Bewältigung des Stahlbetons und
eröffnet neue funktionelle Mögtichkeitenrr
Standort: riWien als Großstadt mit einer bedeutenden
kulturellen Tradition war Zentrum der Monarchie und
ist Mittelpunkt der Republik Österreich. Der
historische Einfluß ist bestimmend für das Stadtbild. -
Seinen sichtbaren Ausdruck findet dieser in den
Barockbauten, in der Anlage und Bebauung der
Ringstraße. Die Gliederung der Stadtbereiche in
Verbindung und in Zusammenwirken mit Grünraumen
ist ein besonderes Kennzeichen dieser Stadt,
Die Einbindung der repräsentativen Bereiche in
Grünanlagen vermenschlicht die Monumentalitat.
Die repräsentative Wirkung ist in der Gesamtantage
gegründet und nicht in der Monumentalitat der
Einzelobjekte. v
Carnillo Sitte hat um die Jahrhundertwende diese
Situation festgehalten und seine städtebaulichen
Grundsätze davon abgeleitet. Die heutige Stellung
der Stadt Wien ist begründet als Bundeshauptstadt,
als Zentrum der Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst.
Johann Staber
vvienna International Centerk
Gesamtprojekt -
Amtssitz internationaler
Organisationen
und österreichisches
Konferenzzentrum Wien
Carnillo Sitte Frage der Doiiaustadt rrEs ware durchaus
nicht notig, an einer so hervorragenden Stelle, welche
vielleicht berufen ist, dereinst eine Gtanzstelle des Wien.-
Zukunft zu bilden. alles von vornherein zu verderbenii -
Und in einem Vortrag "Das Wien der Zukunft", sagt er
iiAm schwierigsten dtirfte sich noch die Losung der Frag
der Donaustadtteile an der Reichsbrucke gestalten Abe
auch hier liegt die Angelegenheit sehr gunstig, denn hieri-
mit Gernutsruhe zuge wartet werden Wer nur einigermai
in die Zukunft Wiens zu blicken versucht. der kann mit
Zuversicht annehmen, daß diese Stelle an der regulierte
Donau dereinst eine ganz andere Rolle spielen wird, als
ihr derzeit zukommt Es ist 1a nur eine Frage der Zeit, bis
die Regulierung der Donau am Eisernen Tor vollendet se
wird und ebenso wird der Donau OdereKanal ein großer
Donauhafen und manches andere, was geeignet ist. den
Donauverkehr um ein Viellaches zu heben, zu den
vollendeten Tatsachen gehoren rr
Die Bewahrung der kulturellen Stellung innerhalb
Europas, die historisch entwickelte Toleranz und
der Stadtorganismus mit allen notwendigen
Dienstleistungen gestatten die Ansiedlung von
bedeutenden Weltorganisationen. Mit dem
K onferenzzentrum Wien wird eine internationale
Plattform geschaffen, die den kulturellen und
völkerverbindenden Bestreben der Stadt entspric
Die Lage im großen Grünbereich an der Donau, ii
erweiterten Zentrumsbereich der Stadt, ermo lic
die Entwicklung eines Projektes mit dem traditio-
nellen Bestreben, bedeutende Objekte in das
Stadtgelüge einzugliedern ohne die Charakteristi.
Stadt zu verlieren. Die Lage im Grünbereich, d. h,
Lage in der freien Landschaft, ist entscheidend.
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ß . .
t ViennalnternationalCenter(VlC)- Uberarbeitungsp
1970. Lageplan 114000. Gesamtprojekt: Internationale
- Osterreichiscnes Konlerenzzentrum - Erweiter
bauten Internationaler Tell __
2 VIG - Axonometrle. Internationaler Teil - Osten
sches Konrerenzzentrum
3 VIC - Ansicht Wagramer Straße
4 VlC - Schnitt Konferenzzentrum 112000
5 Vienna IntemationalCenter - Modell, BllCK von der D
Internationaler Teil - Österrenchisches Konferenzzer
6 N_I_IC - Modell. Blick vorn Donaupark. Internationaler"!
Osterreichisches Konferenzzentrum