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Full text: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 194)

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Johann Staber: vOhne Überzeugung gibt es keine 
Architektur, Bezugspunkte für mich waren Camillo 
Sitte, Otto Wagner und Adolf Loos. Den Raum zu 
nutzen ist die Aufgabe - in der Stadttandschalt und 
im Gebäude. Der Stahlbeton ermöglicht eine neue 
Formen wett. Das entscheidende Moment ist das 
Gießen. Die Ausnützung der Gutiform ergibt die 
gefühlsmäßige Bewältigung des Stahlbetons und 
eröffnet neue funktionelle Mögtichkeitenrr 
Standort: riWien als Großstadt mit einer bedeutenden 
kulturellen Tradition war Zentrum der Monarchie und 
ist Mittelpunkt der Republik Österreich. Der 
historische Einfluß ist bestimmend für das Stadtbild. - 
Seinen sichtbaren Ausdruck findet dieser in den 
 
Barockbauten, in der Anlage und Bebauung der 
Ringstraße. Die Gliederung der Stadtbereiche in 
Verbindung und in Zusammenwirken mit Grünraumen 
ist ein besonderes Kennzeichen dieser Stadt, 
Die Einbindung der repräsentativen Bereiche in 
Grünanlagen vermenschlicht die Monumentalitat. 
Die repräsentative Wirkung ist in der Gesamtantage 
gegründet und nicht in der Monumentalitat der 
Einzelobjekte. v 
Carnillo Sitte hat um die Jahrhundertwende diese 
Situation festgehalten und seine städtebaulichen 
Grundsätze davon abgeleitet. Die heutige Stellung 
der Stadt Wien ist begründet als Bundeshauptstadt, 
als Zentrum der Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst. 
Johann Staber 
vvienna International Centerk 
Gesamtprojekt - 
Amtssitz internationaler 
Organisationen 
und österreichisches 
Konferenzzentrum Wien 
Carnillo Sitte Frage der Doiiaustadt rrEs ware durchaus 
nicht notig, an einer so hervorragenden Stelle, welche 
vielleicht berufen ist, dereinst eine Gtanzstelle des Wien.- 
Zukunft zu bilden. alles von vornherein zu verderbenii - 
Und in einem Vortrag "Das Wien der Zukunft", sagt er 
iiAm schwierigsten dtirfte sich noch die Losung der Frag 
der Donaustadtteile an der Reichsbrucke gestalten Abe 
auch hier liegt die Angelegenheit sehr gunstig, denn hieri- 
mit Gernutsruhe zuge wartet werden Wer nur einigermai 
in die Zukunft Wiens zu blicken versucht. der kann mit 
Zuversicht annehmen, daß diese Stelle an der regulierte 
Donau dereinst eine ganz andere Rolle spielen wird, als 
ihr derzeit zukommt Es ist 1a nur eine Frage der Zeit, bis 
die Regulierung der Donau am Eisernen Tor vollendet se 
wird und ebenso wird der Donau OdereKanal ein großer 
Donauhafen und manches andere, was geeignet ist. den 
Donauverkehr um ein Viellaches zu heben, zu den 
vollendeten Tatsachen gehoren rr 
Die Bewahrung der kulturellen Stellung innerhalb 
Europas, die historisch entwickelte Toleranz und 
der Stadtorganismus mit allen notwendigen 
Dienstleistungen gestatten die Ansiedlung von 
bedeutenden Weltorganisationen. Mit dem 
K onferenzzentrum Wien wird eine internationale 
Plattform geschaffen, die den kulturellen und 
völkerverbindenden Bestreben der Stadt entspric 
Die Lage im großen Grünbereich an der Donau, ii 
erweiterten Zentrumsbereich der Stadt, ermo lic 
die Entwicklung eines Projektes mit dem traditio- 
nellen Bestreben, bedeutende Objekte in das 
Stadtgelüge einzugliedern ohne die Charakteristi. 
Stadt zu verlieren. Die Lage im Grünbereich, d. h, 
Lage in der freien Landschaft, ist entscheidend. 
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ß . . 
 
t ViennalnternationalCenter(VlC)- Uberarbeitungsp 
1970. Lageplan 114000. Gesamtprojekt: Internationale 
- Osterreichiscnes Konlerenzzentrum - Erweiter 
bauten Internationaler Tell __ 
2 VIG - Axonometrle. Internationaler Teil - Osten 
sches Konrerenzzentrum 
3 VIC - Ansicht Wagramer Straße 
4 VlC - Schnitt Konferenzzentrum 112000 
5 Vienna IntemationalCenter - Modell, BllCK von der D 
Internationaler Teil - Österrenchisches Konferenzzer 
6 N_I_IC - Modell. Blick vorn Donaupark. Internationaler"! 
Osterreichisches Konferenzzentrum
	        
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