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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 203)

a des Mundes angelegt. Die innere ornamentale 
zierung der Nimben besteht jeweils aus einem 
:hsel von einem sich aus kleinen. kreisrunden Pun- 
ringen zu einer Blüte formierenden und einem zwei- 
trigen Muster. 
1 Alter entsprechend in seiner Erhaltung reduziert, 
ientiert sich das Tälelchen dennoch in einem relativ 
in Zustand. Der Goldgrund der Bildseite ist stellen- 
ie bis auf das rote Poliment durchgerieben. in der 
'en rechten Hälfte samt Bolusgrundierung und 
tsoam linken RandunterhalbderMitlemiteinerimi- 
en Punzierung verkittet. Gelitten hat vor allem die 
toldung auf den Protllstaben der Rahmung. In der 
arei zeigt der dunkelrote Krapplack eine ausge- 
ite Rißbildung mit vielen kleinen bis größeren Farb- 
zrüchen vor allem bei den beiden Randfiguren. 
rall dort. wo der Goldauttrag die Umrißlinien der 
ren überlagerte, sind nahezu alle Konturen hausge- 
stu. Diese Farbausbrüche sind teils retuschiert wie 
echten Arm der mittleren Heiligen. Der Palmzweig 
er Hand der heiligen Katharina ist durch eine 
:hädigung zweigeteilt und die Ölvergoldung der 
telkragenverzierung in der Erhaltung reduziert. Die 
(Seite der Tafel weist Verkratzungen auf (Abb. 2). 
lem roten Bolusgrund zeigtdiebraunpatinierte Ver- 
lfUFlg insgesamt neun aufgemalte, dunkle. geome- 
he Ornamente: autder Tafelmitte ein achtzackiges 
nenmusfer und acht rahmende Vierpässe. von 
an vier, jeweils in den Tafelecken angeordnet, ohne 
einbeschriebene Quadrat und den entsprechenden 
lasen gebildet sindf 
r kaum einen anderen Meister im Umfeld Duccios 
ersten drei Jahrzehnte des Trecento sind vergleich- 
viele Informationen bekannt wie über Segna di 
aventuraF Allein vier eigenhändig signierten, 
ch undatierte Werke und ein dokumentiertes Kruzi- 
ilden ein relativ gut fundiertes Gerüst für weitere 
zhreibungen an den Künstler. Segnas festes Behar- 
auf Duccios Formenkanon aber ist überdas Fehlen 
zrter Werke hinaus nicht zuletzt auch ein Grund 
r, warum eine stimmige und allgemein akzeptierte 
inologie seines Oeuvres dennoch ein komplexes 
PIQITI bleibt? Seine Bedeutung als eine Schlüssel- 
'in derWerkstatt Duccios wurde von der Forschung 
nnt, zugleich aber auch stets seine essentiell kon- 
ative Einstellung als Maler herausgestellt." Im Ver- 
:h mit den bekannten und den ihm zugewiesenen 
kenzeigtsichdas,wie bereits erwähnt, Segnazuge- 
iebene Stuttgarter Täfelchen jedoch Neuerungen 
znüber, wie sie etwa von Simone Martini und vor 
n auch von den Lorenzettibrüdern ausgehen, 
erkenswert offen. An Simone Martini, in dessen 
iwerk bereits die französische Hochgotik integriert 
erinnern Rhythmik der Figuren und jene fließende, 
ich elegante Linienlyrik, welche Formen schafft, 
1 zugleich warmen und intensiven Farben gegeben 
. Von beträchtlichem Elnfluß auf die Duccio fol- 
le Malergeneration dürfte Pietro Lorenzettis 1329 
arte Pala del Carmine gewesen sein (Abb. 3). In ver- 
edenen Einzelmotiven, welche Pietros genaue 
Jachtungsgabe und Liebe zum Detail offenbaren. 
die von ihm ausgehende Wirkung auch in dem klei- 
Stuttgarter Bild spürbar. Eine für Pietro charakteri- 
he Art der Gesichtsmodellierung mit den parallel 
tufenden Rillen im Bereich von Nase und Mund, 
he die Wangenflachen als ein betonles Element 
heinen lassen, hat der Maler hier in bezeichnender 
:e adaptiert." Das Motiv des um den Hals gewun- 
H"! und von den Schultern fließenden Schleiers der 
nelitermadonna findet sich auch bei der heiligen 
yaretha des Stuttgarter Tatelchens wieder, anders 
etwa von vergleichbaren Vorbildern Duccios 
lnnt. Die in Siena lebenden Zeitgenossen Pietro 
nzettis dürften damals sicherlich auch ihr Augen- 
r auf ein uns heute unwesentlich erscheinendes 
iil gerichtet haben, nämlich auf jene genau beob- 
ete Wiedergabe der malerischen Qualitäten eines 
norierten Steinbodens. Von Gibttos Ogrtissanti- 
3 Pietro Lorenzetti, 
wPala del Carminew. 
Siena. Plnacoteca 
Nazionale 
4 Glotto. i-Ognlssanti- 
madonnau. Florenz, 
Uffizien
	        
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