idee vor sich gegangen sein; darauf weisen die
hbruchsdffnung hinter dem Hochaltar und auch
nge Verzahnung von Unfer- und Oberkirche hin.'5
iusstattung von Kirche und Gruft zeigt nun. daß die
itekturgrundierung durch jene vervollkommnet
e, dieArchitekturwaraufdieseVollendung hinaus-
htet. oder: die Ausstattung war der Architektur
anent. Den inneren Zusammenhang deutet auch
ileiheurkunde an, indem sich hierin offenbar der
eweg des Bischofs wiederspiegelt": die Weihe
int mit dem Hochaltar zu Ehren des hl. Johannes
lmuk. wurde dann an der Nordseite fortgesetzt mit
Altaren zu Ehren des hl. Franziskus und des hl.
ph; anschließend stieg der Bischof in die Unterkir-
wo der vierte Altar wieder zu Ehren des hl. Johann
imuk geweihtwurde. begab sich dann indie Loreto-
lle(ii5tum in honorem Bmae Virginis Lauretanaew).
lann abschließend in die Kirche, in der an der Süd-
zuerst der Altar zum hl. Florian und dann der zu
n des hl. Antonius von Padua ihre Weihe erhielten.
Zusammenhang, besser die innere, notwendige
mmensicht von Architektur und Ausstattungsidee
lun beginnend mit der südwestlichen Eingangs-
hin zur Apsis und zur Unterkirche dargelegt
en.
neue Palrozinium war ein sehr modernes. es kam
auch aus ikonologischen Möglichkeiten, die klug
schätzt und ausgewähltwurden, den Anliegen des
er Konvents außerordentlich entgegen. Die finan-
in Unterstützungen von Wiener und ortsansässi-
gen Bürgern tanden u. a. ihre Begründung darin, daß die
Minoriten sehr geschätzte Beichtvater waren." Diese
praktisch-seelsorgerische Komponente wurde aus der
Vita des Heiligen sogleich herausgegriffen? Zuerst
jedoch einmal beginnt der Zyklus der Malereien in der
Turmhalle, an deren Platzelgewölbe zwei Engel vor
einem tiefblauen Himmel das lnschriftband: rtDominus
custodiat introitumtuum etexitumtuumit(Pst20. 8) hal-
ten. (Die Funktion der himmlischen Gestalten - schüt-
zend und verkündigend - ist durch das Bemühen, das
Schriftband nach unten sichtbar zu halten, sehr
geschickt kompositionell und räumlich inder Gegenbe-
wegung begründet worden).
Zwei Ovalmedaillons begleiten sodann die eigentlich
hierbeginnende Hauptszenerie: die Beichte der böhmi-
schen Königin Johanna bei dem damaligen General-
vikar des Prager Erzbischofs Johann von Jenzenstein.
Wie auch noch bei den folgenden Fresken zu zeigen
sein wird, kannte unserFreskantohne Zweifel Bildvorla-
gen und hier wieder besonders die Stichfolgen, die
Johann Andreas Pfeffel für die Vila B. Joannis Nepomu-
ceni Martyris von Bohuslav Balbino geschaffen hatte.
Diese sehr klugen und in sich überaus wohlüberlegten
Stiche sind sowohl in ihrer künstlerischen Qualität als
auch in ihrer inneren, sehr dichten Verflechtung der
Themen sicher ein Ergebnis engster Zusammenarbeit
von Autor und Illustrator; auch in dieser Hinsicht nicht
ohne Wirkung. Pfeffel hat in seinen Stichen einige Male
ilBild im Bildti verwendet, diese Bildzitate hatten grund-
sätzlich zum dargestellten Hauptinhalt einen Bezug.
3 Ehem. Minoritenkirche Tulln, lnnenansicht gegen We:
4 Ehem. Minoritenkirche Tulln, lnnenansicht gegen Ost
Anmerkungen 7 - 20 (Anm. 7 4 s. Text S. ii)
Die einzelnen Kapellen Nordseite Ost: wOrdinis minorurn luni
von Engelngehaitenes Bild deshl. Franziskus, llnksder hl. Judas
däus. mit dem ivVera efrigies Christi-i (man beachte den zusai
hang mit dem Bild des hl Franziskus, das ausdrucklich als W
Franziscl errlgies-r unterschrieben ist), rechts der hl. Mauritius.
nakeiltir hl. Paschalis Eaylon und sein Hund, das Altarsakr
anbetendwest vFiiiideinutrrtou;dasAitarbildzeigtdenhLJose
dem Jesuskiridkniend, rechts die hl Anna, liriksder hlJoachiml
nimmt durch den Blick direkt Bezug zum Altarbild). Nisch
hl. Franz Xaver aut dem Sterbelager, Biack. dem wir in der Bei
bung der Allarnischen gefolgt sind, meint. es wäre der hl. Franz
was sicher falsch ist (Zit, Anm. 1, 464). Südseite. Ost: wRerum p
rum inventor-i, Bild des hl. Antonius von Padua, von Engeln gel
links der hl. Erasmus, rechts der hl Eiasius; Tabernakeltur d!
des Harelikers kniet vordemAllerheiligsten. West. i-Aedium con
torl. Altarbild hl. Florian. Itnksderhl. Sebastian, rechisder hl Ri
inder Niscrtedie sterbende hl. Flosaliateilweisewurde also eini
tumliches: Programm verwirklicht.
Das Versehen der Kapellennischeri mit einem Titel, Vergleich:
einer Station. wurde schon im 17. Jh. in der Architektur angew
siehedazu elwasehrtreltenddieiiStationemin derGarstenerSi
ohe, um 1680; dort sind die Bezüge von Motto und Kapeiieni
nicht ohne weiiers zu durchschauen. Vielleicht hat dieses ElldC
einen Ursprung auch In der rrühbarocken. theologisch ausri
begründeten Andachlsliteratur. so etwa in den Bildseiien des v
Mariano-benedlctinus sive Saricti illustres ordinis D Benedicti,
gulos dies cum suis tccnibus, et vilae elogiis distributi . . . Sali
1668- 72 (Vert Josephus Mezger). Bei den Altären sehen wi
wieder - wie es auch bei den Fresken festzustellen sein wird
tür sich Eigenwert besitzendes Bild, das in einen größeren Bi
Gedankenkonnexeingeordnet wurde. S. dazu auch alseventueli
zel P. P Rubens, seine beiden Versionen des Gnadenbildes M!
della Valllcella In Rom und Grenoble.
' An den Fronttltichen Engelschore rriit Musikinstrumenten.
' Die uberaus zahlreichen Aspekte bezüglich Leben, Heillgsprei
Verbreitung im Kult, lkonographie, Beliebtheit des Heiligen in B4
und Österreich. seine kulturpolitische Rolle. der historische (
darüber kann sehr austuhrllch nachgelesen werden in den l
Katalogen: Johannes von Nepomuk. Ausstellung Katalog
Franz Matsche. - Passau 19712 250 Jahre hl. Johannes von
muk Katalog d. IV Sonderschau Dommuseum Salzburg, - Sa
1975
1" Balbinus. Bohuslaus. Vita B. Joannis Nepomuceni martyris. ..
denuo edita, et iconismis praecipua beati acta exhibentibus illu
Scalpro et sumptibus JoannlsAridreae Pfeffel. - Augustae Vini
ium 1725(hintorl als Vita zitiert). Herrn Dr A Hahnl von der Bib
des Stilles St. Peter in Salzburg sei herzlich gedankt für seine se
gegenkommende Haltungbei Benutzung derBibliothek,ein Dan
an Herrn Peter Pomper fur immer gleichbleibenoe Freundlich!
" DieLoretokapeIIe haltstchstreng undinallen Detailsanden Kan
Ser Bauten, s dazu Potzi. Walter, Santa-Casa-Kult in Lorelo
Bayern - in: Wallfahrt kennt keirieGrenzen. Themen zu einem
lung. Bayrisches Nationalrriuseum Münsohen, - München.
1984. 368 - 382.
" Uml74dI5o.elnHlriweis,daßdieKabelieiedenrallsinunsererA
zeit eine grundsätzliche Neueinschätzung erhielt,
" Die Raumgllederung der Unterkirche wurde von Beginn an aul l
tung angelegt: die Joche sind abwechselnd seichter (ca t,
1,58 m) und tleler (ca 2,54 m), in den seichteren Jochen wurde
die Kolumbarien der Ordensmitglieder eingeordnet, jeweils 6 ii
Einheit. Die tieferen Joche sind trel begehbar.
" Die frühesten Bestattungen laut Inschrift landen 1750 statt, i
auch Doppelbelegungeri, mit 1780 hören sie auf. Die lnschr
Name. Funktion im Orden und Alter an.
15 Durch die anläßlich der Restaurierung abgeschlagenen Maueri
möglich lolgendes zu sagen (was mehr aut eine vollständige
ricriiung hlndeutsti Ptelier und Mauern sind sorglaltig durchg
aus Ziegeln auigemauen (das Gewölbe lSt noch mtt Stuck bede
den vorderen Pletlern wurden teilweise schön bearbeitete San
quaoem wiederverwendet. In den Seitenwänden der fielen
schächle -die Unterkirchewirdvon Fenstern hinreichenderle
-,ebensusoweltsichtbaranderApsis undamStiegeriabgangt
Kirchelaßtsich alteresunregelmaßiges Bruchsteinmauerwerk
nen, Dies konnte man so deuten, daß der Barockbau in Tellenl
Zugeeineslforgangersbenullte(romanisoh?) derährillche oiir
nen hatte Uber die innere Gliederung der Unterkirche kann C
aber nichts gesagt werden. sie selbst bleibt auch im unsicheri
" s. Anm. 3
"' Eiack (Anm 1), 460 berichtet von einer Frau von Thaan. die
Beichtvater aus dem Minoritenorden sogar nach Tulln liiigie ur
Klosterein bedeutendes Vermbgen hinterließ. Sie durtte identlsl
mit der Frau von Ekhardt, von der Feil (Anm. 3), 159 berichtet.
" Gemeint ist vor allem die Beichte der Königin Vita (Anm, 10) n. 8
" Stiche 3, 4. 17, 19.
x" Rosenberg. Adoil. Rarlaei Des Meisters Gemälde iri 275 Abbild
4 A. hISQ. v. Georg Gronau. 7 Stuttgart, Leipzig 1909 (Klassil
Kunst. 1 iAou ButS 206, Anm dazu autS. 250. Das Vorbild!
wurde jedoch nichtwortgetreu uberriommen, Veränderungen g
nen ortenbar ELICÜ aus Grunden der Gesamtkomposition. Die
nahrne ist auch in dem Slnn zu verstehen, dar-l ollenbar ein
gruppe-i bevorzugt wurde. die diese klassischen. bert
Qualitäten autwelst, Es karne also auch die Version des Thema:
ArlvonCl-Jrlo Maralli in Frage. (Als Beispiel. Mariamitdem schla
Kind und Engeln, Paris, Louvre;Abb autS. 351 bei Voss, Hermai
Malerei des Barock in Rom, - Berlin 1924).