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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 198 und 199)

12 Landshut, S1. Martin. lnnenansicht nach Nordosten 
der Kirche als ihre Konventkirche benutzten, über 
nördlicheSeitensohiffdes Langhauses. Zugleich ist 
s das erste sichere Anzeichen. daß nicht mit dem 
iruch des spätromanisch-frühgotlschen Langhau- 
der Kirche gerechnet wurde - jedenfalls nicht in 
rie. Kontrovers beurteilt wird in der Literatur nach 
vor die Frage, ob ursprünglich ein Neubau der gan- 
Kirche geplant war oder nicht; der Nachweis einer 
isabweiohung der Choranlage auf Fußbodenniveau 
der Ost-West-Achse des Langhauses und die Kor- 
IUf der Chorabweichung auf Emporenhöhe gilt als 
z. daß man den durchaus geplanten vollständigen 
ibau um die Zeit der Emporenerrichtung und des 
mauerns des Obergadens aufgegeben habe. 
Gestalt des Gebäudesgeht. wasdieGrundrißdispc- 
)l'l anlangLaufHLGeist in LandshulzurückzeineHal- 
rirche mit drei Schiffen und Rundpfeilern. deren öst- 
erwieder in die Mittelachse gesetzt ist (Abb. 17). Die 
tierung der Pfeiler weicht von jenerder Landshuter 
xhe ab; sowohl im Zueinander als im Zuordnen zu 
Vorlagen der beträchtlich tiefen Wandpfeiler. die 
Ernporen unterteilte Kapellen von voller Raumhöhe 
einander trennen, sind die Bindungen durch Anord- 
ig oder Bauformen (etwa Gurtbogen) nicht mehr 
asbar (Abb. 17). Die Folge ist eine wesentliche Stei- 
ung des in der Landshuter Kirche schon angelegten 
rzips der Unabhängigkeit der Pfeiler von der 
schließendenWandObdie Emporen derChorkapel- 
len in jener Höhe liegen, die ihnen Hanns von Burghau- 
sen zugewiesen hatte oder ob sie erst in späterer Zeit 
(um 1 609?) auf das heutige Niveau gesetzt wurden. wi rd 
kontrovers beurteilt. 
Als Nachfolger des Meisters Hahns in der Bauführung 
giltStephan Krumenauer.derSalzburgerDom-undHof- 
baumeister: er ist indieser Funktion allerdings erst 1452 
nachgewiesen. als der Chor der Stadtpfarrkirche 
gestanden haben dürfte. Doch spricht die Übereinstim- 
mung des Fenstermaßwerks an den oberen Fenstern 
der Salzburger Kirche und denen der Seitenschiffe an 
der 1439 von Krumenauer begonnenen Pfarrkirche in 
Braunau für die Richtigkeit der Annahme. 
Die anderen drei Kirchen. deren Orte auf dem Epitaph 
an St. Martin autgezählt sind, haben bei weitem nicht 
das Interesse der Forschung gefunden. das den bisher 
genannten galt und gilt. nCze straubingß sind es zwei Kir- 
chen. als deren Baumeister Hanns von Burghausen in 
Frage kommt: die des 136711368 von Regensburg her 
verlegten Karmeliterklosters unddie Stadtkirohe St. Ja- 
kob. Was den erstgenannten Bau anlangt. ist die in der 
früheren Literatur geäußerte Meinung aufgegeben. es 
handle sich in toto um ein Frühwerk des Meisters, Mehr 
noch: inzwischen wurde. wegen der baulich weitge- 
hend St. Martin in Landshut entsprechenden Anlage. 
insbesondere der Chordisposition. als Architekt Hans 
Krumenauer genannt, der zeitweise in einem nicht 
genau faßbaren Dienstverhältnis zu der in Straubing
	        
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