12 Landshut, S1. Martin. lnnenansicht nach Nordosten
der Kirche als ihre Konventkirche benutzten, über
nördlicheSeitensohiffdes Langhauses. Zugleich ist
s das erste sichere Anzeichen. daß nicht mit dem
iruch des spätromanisch-frühgotlschen Langhau-
der Kirche gerechnet wurde - jedenfalls nicht in
rie. Kontrovers beurteilt wird in der Literatur nach
vor die Frage, ob ursprünglich ein Neubau der gan-
Kirche geplant war oder nicht; der Nachweis einer
isabweiohung der Choranlage auf Fußbodenniveau
der Ost-West-Achse des Langhauses und die Kor-
IUf der Chorabweichung auf Emporenhöhe gilt als
z. daß man den durchaus geplanten vollständigen
ibau um die Zeit der Emporenerrichtung und des
mauerns des Obergadens aufgegeben habe.
Gestalt des Gebäudesgeht. wasdieGrundrißdispc-
)l'l anlangLaufHLGeist in LandshulzurückzeineHal-
rirche mit drei Schiffen und Rundpfeilern. deren öst-
erwieder in die Mittelachse gesetzt ist (Abb. 17). Die
tierung der Pfeiler weicht von jenerder Landshuter
xhe ab; sowohl im Zueinander als im Zuordnen zu
Vorlagen der beträchtlich tiefen Wandpfeiler. die
Ernporen unterteilte Kapellen von voller Raumhöhe
einander trennen, sind die Bindungen durch Anord-
ig oder Bauformen (etwa Gurtbogen) nicht mehr
asbar (Abb. 17). Die Folge ist eine wesentliche Stei-
ung des in der Landshuter Kirche schon angelegten
rzips der Unabhängigkeit der Pfeiler von der
schließendenWandObdie Emporen derChorkapel-
len in jener Höhe liegen, die ihnen Hanns von Burghau-
sen zugewiesen hatte oder ob sie erst in späterer Zeit
(um 1 609?) auf das heutige Niveau gesetzt wurden. wi rd
kontrovers beurteilt.
Als Nachfolger des Meisters Hahns in der Bauführung
giltStephan Krumenauer.derSalzburgerDom-undHof-
baumeister: er ist indieser Funktion allerdings erst 1452
nachgewiesen. als der Chor der Stadtpfarrkirche
gestanden haben dürfte. Doch spricht die Übereinstim-
mung des Fenstermaßwerks an den oberen Fenstern
der Salzburger Kirche und denen der Seitenschiffe an
der 1439 von Krumenauer begonnenen Pfarrkirche in
Braunau für die Richtigkeit der Annahme.
Die anderen drei Kirchen. deren Orte auf dem Epitaph
an St. Martin autgezählt sind, haben bei weitem nicht
das Interesse der Forschung gefunden. das den bisher
genannten galt und gilt. nCze straubingß sind es zwei Kir-
chen. als deren Baumeister Hanns von Burghausen in
Frage kommt: die des 136711368 von Regensburg her
verlegten Karmeliterklosters unddie Stadtkirohe St. Ja-
kob. Was den erstgenannten Bau anlangt. ist die in der
früheren Literatur geäußerte Meinung aufgegeben. es
handle sich in toto um ein Frühwerk des Meisters, Mehr
noch: inzwischen wurde. wegen der baulich weitge-
hend St. Martin in Landshut entsprechenden Anlage.
insbesondere der Chordisposition. als Architekt Hans
Krumenauer genannt, der zeitweise in einem nicht
genau faßbaren Dienstverhältnis zu der in Straubing