S Ramisch
e kleine Altartafel
a Meisters von Liefering
:der Kirche in Nonn
Reichenhall
lkircne in Nonn bei Reichenhall. Tafelgemalde mit den
atellungen der Geburt Christi. des zwölfjährigen Jesus im
pel und des auferstandenen Christus mit Maria Magda-
; nMeister von Lieleringii, um 1470
kungen 1 - 3
mal Galiary Catalogues, The Gerrnan Schooi, by Michael Levey.
on 1959. S. 7. - Abbildung bei: Martin Davies, Pairttings and
rings on the Backs cl National Gallery Ftctures, Lundon 1946,
36.
a Ramlsch in: Diözesanmuseum für christliche Kunst des Erz-
ms München und Freising, Kataloge und Schriften Band 2, Christ-
KtlnSt aus Salzburg. Bayern und Tirol. 12. bis 18. Jahrhundert,
. S. 53.
zurger Museum carcline Augusteum. Ausstellung Spätgotik lr1
lufg. Die Malerei 140041530. Salzburg 1972, s es im. 47 irrt
In deroberen Sakristei der Filialkirche in Nonn fand sich
ein kleines gotisches Tafelbild. Herr Pfarrer Helmut
Eisele von St. Nikolaus in Reichenhali bat das Erzbi-
schöfliche Ordinariat in München um Begutachtung
und um Beratung der anstehenden Instandsetzung. Die
Konservierungsarbeiten wurden von Herrn Restaurator
Peter Pracher in Würzburg ausgeführt. Der Verfasser
dankt den Genannten für freundliche Hinweise und die
folgenden technischen Daten:
DasBildmiBtimLichtenohneRahmen71 X 65cm. Dem
Foto nach könnte der Eindruck entstehen, daß es sich
durch die T-förmige Leiste über dem Bild um drei selb-
ständige Tafeln. also eventuell um ein Predellenbild und
die zwei zugehörigen Flügel handeln könnte. Dies ist
jedoch sicher nicht der Fall, da der gesamte Bildträger
aus fünf senkrecht verleimten Brettern besteht, die bei-
derseitsbemaltsindund in einenursprünglichzugehöri-
gen Rahmen von 7 cm Breiteie Holm eingenutet waren.
Die Verbindung der Brettfugen der Maltafel hatte sich
gelöst. Deshalb mußte der Rahmen geöffnet werden.
um die Werkstücke wieder fugengleich verleimen zu
können. Nach der Verleimung zeigte sich eine starke
Verwülbung der Tafel nach vorn, so daß ein Wiederein-
fügen in die alte Nut nicht mehr möglich war. Sie wurde
daher rückseitig aufgestemmt, und das Täfelchen lose,
von Klammern gehalten, in den verbleibenden Falz ein-
gelegt. Am Rahmen wurde die neugotische Überma-
lung abgenommen und die Originalvergoldung bzw.
deren Grundierung freigelegt. Aut den Maltlachen war
lediglich eine leichte Reinigung und die Ausbesserung
kleinerer Fehlstellen nötig. Der Rahmen zeigt beidseits
Sassen von Flügeischarnieren, die später einmal mit
Holzstückchen ausgeleimtworden sind. Es handeltsich
also um das Mittelstück eines Triptychons.
Die Vorderseite derTafelteill eine rot-dunkelrot marmo-
rierte. mit Licht und Schatten plastisch illusionierte. T-
förmige i-Leisteu in ein querrechteckiges oberes und
zwei hochrechteckige untere Felder.
Das obere Bild zeigt die Geburt Christi mitderAnbetung
der Hirten, das heraldisch rechte untere den zwölfjähri-
gen Jesus im Tempel bei der Diskussion mitden Schrift-
gelehrten, das linke untere den Aulerstandenen mit
Maria Magdalena. Die Thematik ist christologisch und
umfaßt zentrale Glaubensaussagen, wie Menschwer-
dung, Epiphanie und Auferstehung. Für die heute feh-
lenden Flügeibilder bleiben als Themen heraldisch
rechts die Verkündigung und evtl. die Heimsuchung,
links die Himmelfahrt und die Aufnahme Mariens in den
Himmel denkbar.
Die Rückseite der kleinen Tafel ist auf heiterem Grund
mit dunkelgrünen Ranken bemalt. Derartige Verdüren-
malerei findet sich schon zu Beginn des 15. Jahrhun-
derts an analoger Stelle auf einem kleinen Triptychon
eines österreichischen Malers. dem sogenannten wLon-
doner Gnadenstuhlß. ln der Salzburger Malerei gibt es
sie auf der Rückseite einer Geburt Christi von Konrad
Laib, um 1440. im Freisinger Diözesanmuseumz, und
analog zu unserem Altarchen aufder Rückseite der Mit-
teltafel des kleinen HalleinerAltars. ebenfalls um 1440,
im Salzburger Museum Carolino Augusteuma. Ein spä-
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