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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

derallerneueste undaccuratesten Mesure-ierläua 
' Ferner fehlen alle Detailpläne sowie der von 
le der Akademie präsentierte Gesamtplan, aus 
auch der vorn Planer dem zweifelnden Abt bis zur 
agserfüllung vorenthaltene iiMaßstabK ersichtlich 
esen sein rnuß", der je nach Projekt frei gewählt 
len mußte (vgl Goldmann-Sturm 1696. Anm 4). 
ialb laßt sich die Maßstabfrage für das erhaltene 
nalmodell Hefeles unddiegraphischeAusführung 
ndirekt erschließen. Das plastische Modell mißt 
(54 cm bei 60 cm Tiefe gegenüber etwa 20 m 
a, 8.05 m Breite und 7.9 m Tiefe (samt Altarstufen 
gemessen). Daran läßt sich ein Größenverhältnis des 
Planungsmaßstabes von 1:15 ableiten, wobei die 
ursprüngliche Aufmessung nach dem Fußmaß in Rela- 
tion zum Flaumquerschnittzu setzen wäre. 'rdie Über 
lieferung einer ursprünglich geplanten Aufstellung 
unterderVierungskuppel liefertdas Modell leiderkeine 
exakten Anhaltspunkte. Seine Rückseite ist, mit Aus- 
nahmedesAufsatzes,vonAnfang an nichtvollausgear- 
beitet gewesen und ist nun durch eine materialmäßig 
eindeutig spätere Rückwand verschlossen. Jedoch ist 
nicht auszuschließen,daßbereitszuvoreineRückwand 
bestanden hat, mit der das vorliegende Modell gegen- 
übereiner ursprünglich freiräumlichen Planung berl 
modifiziert werden ist. Denn selbstdiefür alle Beieu 
tungseffekte sowichlige Durchlichtung des Aufsatzt 
dachins ist nur mehr am Modell wirksam, während 
gebaute Altar vor der Kirchenapsis trotz Oberfen: 
heute kein Rücklichterhält und nurmit Hilfe künstlic 
Beleuchtung in seiner räumlichen Selbständigl 
erkennbar wird, 
Das vorwiegend alttestamentarische Figuren; 
grammmitdenSkulpturenvon M0ses,Aaron, Melch 
dech und Ezechiel, 2 Engeln und 4 Genien sowie (nu 
ReliefsOrnamentenundiit2Schildervorstellenddit 
Stamme lsraelsk (im Gebälk über den l2 kanneliei 
Rundsäulen) sollte Hefele laut dem Hauptkontrakt v 
14. Jänner l75l herstellen vgegossen von Blau(B 
Zünn und gloisten (gelösten) Beysatzir. Auf dem M0 
sindjedoch nuralleGirlandenundEierstabedie Kar 
lurenstäbe an den Säulenschäften und die 12 Schil 
gegossen (aus ca. 60W: Zinn und 40m Blei. der n 
rigstschmelzenden Blei-Zinnlegierung. auch als l 
zinn bekannt, während Goldmann-Sturm 1696 
Bleiguß erwahnen (Anm. 4). Die Figuren und Übfli 
Zierate des Modells sind holzgeschnitzt und ebenso 
Blattgold bzw. Blattsilbergefaßt. In derAusführung: 
die 5 Reliefs an Sockel und Mensa aus feuervergo 
tenn Bronzeguß,alleübrigenOrnamente(mitAusnar 
deram holzernenAufsatz geschnitztemausölvergo 
tem Bleiguß. Die großen Strahlenkränze von Gnac 
bild und bekrönender Weltkugel sowie Tabernakelt 
bestehen dort aus feuervergoldetem Kupferblech, 
Gnadenbildrahmen selbst aus getriebenem Sill 
blech. Des weiteren bestehen der Altarsockel, 
monolithen Säulen und der Architrav aus rötlichen 
rosafarbenen Salzburger Marmorsorten (Adneterl 
scheck und Untersberger Forellenmarmor), währ 
der Aufsatz mit seiner innen kassettierten Kuppel 
marmormiertem Holz diesen optisch angeglichen 
Auch alleAufsatzfigurenunddievordenSäulenpos 
ten sind entgegen dem Vertragstext (aber gleich wil 
Modell) aus Lindenholz geschnitzt und blattvergol 
ebenso wie der erst 1968 aus vorhandenen Resten i 
derhergestellte siebenarmige Leuchter vor dem ( 
denbild. 
Der formale Vergleich von plastischem Modell, ger 
terVariante und ietzigem Zustand derAusführung z 
in mehreren Details verschiedene Verluste, I 
gesamten Schmuck zeigt nur die Bildansichtn", d 
läßtsichausderGegenüberstellungmitderAusführ 
erschließen. daß beide iiModelleii (mit Ausnahme 
unten noch zu erörternden Farbigkeit) formal dem i 
chen, abschließenden Planungsstadium angehö 
Am plastischen Modell fehlen an den Sockeln die s: 
chen Konsoltischchen und ist die Monstranz fälscr 
von der Expositur in dieTabernakelnischeversetzti 
den, deren Kreuz wiederum fehlt, Ferner fehlt der 
benarmige Leuchtervollständigundmußtediefehle 
obere Hälfte der Gloriole des bekrönenden Glc 
ergänzt werden. Am Sonntagberger Hochaltar ist 
der Restaurierung 1963 - 66 die Reduzierung der i 
rioledesGnadenbildrahmensbelassenwcrden(reit 
Besatz mit silbernen Engelsköpfchen und Wol 
sowohl auf gemalter Darstellung und Modell). Die 
lenden Bleigußorriamente wurden dagegen ergä 
Leiderwaren zur materiellen Bestandsaufnahme kl 
genauen Materialanalysen möglich ie gußtechnis 
Vergleiche ermöglicht hätten. 
Die auffälligsten Materialunterschiede zwischen 
tragstext, Modellen und Ausführung betreffen nur 
beiden knienden Engel mit dem Tabernakel-Ziboi 
und das Engelpaar zuseiten des Gnadenbildes, i 
Vertrag sollten diese Genien aus Zinngußgemachti 
den, auf dem plastischen Modell sind sie wie die l 
kenengel der Gnadenbildglcriole rnattversilbert (In 
nate) und glanzversilbert (Gewänder, Flügel 
Wolken) und ebenso der Tabernakelbaldachin (Sa 
Glanz-, Bekrönung Mattsilber). Der Vertragstext f 
als Variante aber auch ausdrücklich Tiroler Marmc 
die Figuren an, die gemalte Ansicht stellt die gleic
	        
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