2 Mcndsee, Plarrkirche, Blick aus Richtung Orgelempore nacr
Osten
3 Mondsee, Flarrkirche, Mittelgruppe des Hochaltares
Auszuges, in dessen Mitte, umgeben von Putten und
(en. die Freifigur des Patrons der Stiftskirche, des
lichael, steht. Auf den Gebälkskröpfen des Aufsat-
sitzen Putti. die jeweils in der äußeren Hand einen
wzweig, in der inneren einen Schild mit dem Wappen
er Karls VI. beziehungsweise dem von dessen
tahlin Elisabeth von Braunschweig-Wcltenbüttel-
eburg tragen. Die Anbringung dieser Wappen er-
:e wohl im Zusammenhang mit der Errichtung des
gen Fieliquienschreines um den Tabernakel durch
Bernhard Lidl im Jahre 1734f Den ursprünglichen
land der Predellenzone muB ein bei Guby erwähn-
damals aber iischon sehr schadhaftesti Votivbild
aigt haben, welches früher im Pfarrhof von Mondsee
iewahrt wurde, heute aber verschollen ist.
on das Wappen Karls VI. erweist, daß Waldburgers
k im Laufe der Zeit einigen vRestaurierungenu und
inderungen unterworfen gewesen ist. An der Rück-
e des Altares sind lediglich zwei kurze lnschrilten zu
in: vRenoviert 187111 und wFlenovirt 177511, beide
ll zeitgenössischen Ursprungs} Hatte Fludolph Hin-
uber 1869 den Mondseer Hochaltar als "den ge-
macklosesten von allen Altären der Stiftskirche?
eichnet, so notierte Eduard von Sacken zehn Jahre
ter: vDer Hochaltar ist in edlen Renaissanceformen
geführt, alle Figuren tüchtig geschnitzt und bemalt;
ter, 1775, wurden noch häßliche Figuren hinzuge-
fügt. das Ganze 1871 renoviertß Abgesehen davon,
daß von Sacken keine Quellefürdie nHinzufügung häßli-
cher Figurenu angibt, nimmt Heinrich Decker, ebenfalls
ohne Quellennachweis und ohne Angabe von Gründen,
ndie Engel und Engelsköpfe im Aufsatz rund um die
Gestalt des hl. Michaels Waldburgersw für Arbeiten der
Werkstatt Meinrad Guggenbichlers in Anspruch und
datiert sie mit 1685} Gewiß kann genaues über das tat-
sächliche Alter dieser Figuren nur anläßlich einer
gesamten Einrüstung und entsprechenden Untersu-
chung des Altares ausgesagt werden. Jedenfalls ist die
Befestigung der beiden Putten neben der Hl.-Geist-
Taube mittels Drähten im obersten Teil des Mittelleldes
nicht die originale. Vor allem jedoch kann keine Rede
davon sein, daß, wie Wilfried Lipp noch 1981 festzustel-
len glaubte, Waldburgers Mondseerwerk die nur npar-
tiell übermalte Originalfassung-r" von 1626 trägt. Für
Leute, die archivalischen Nachrichten mehr vertrauen
als den eigenen Augen, sei überdie entstellende völlige
Neufassung des gesamten Mondseer Hochaltares im
Jahre 1937 aus den Akten des damaligen Landeskon-
servators für Oberösterreich folgendes zitiert: wDie in
Restaurierung befindlichen Statuen habe ich bei Faß-
maler Firlei besichtigt. Hiebei konnte ich mich davon
überzeugen, daß unter der Fassung, die vom Ende des
vorigen Jahrhunderts stammt, nur bei einer Statue eine
entweder barocke oder vielleicht sogar aus der Entste-