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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

1 Venedig, 1 Hallte 18. Jahrhundert, "Apotheoseii OllLein- 
wand, 64,5 X515 cm Salzburger Barockmuseum 
2 Johannwolfgang Baumgartner(Kufstein.1712- t761Augs- 
burg), iiLegende des Papstes Stephanusr. OlILeinwand, 
31,2 x 21,6 cm Salzburger Barockmuseum 
auf, hervorragendstes Beispiel das Grabmal von König 
Kasimir IV. von Polen in Krakau von Veit Stoß. 
Die Verpackung und Verhüllung wird auch als moder- 
nes Kunstmittel des NORDISMO durch den Amerikaner 
Cristo ausgeübt. 
Die Formzertrümmerung als Erneuerungsmittel des 
NORDISMO wird bei der Erneuerung des internationa- 
len Stiles ab 1440 durch Hans Mutscher und Jakob 
Kaschauer eingesetzt. 
Es wird die Frage nach Architekturnordismo gestellt. 
Die Frage, ob der gotische Barock Giovanni Santinis in 
Böhmen NORDISMO sein könne, wurde verneint. 
In derArchitekturdes Benedikt Ftied wurdefür das frühe 
16. Jahrhundert ein bedeutendes Beispiel des NOR- 
DISMO festgestellt. 
Es wurde festgehalten, daß die großen Auftraggeber in 
Staat und Kirche die Meisterdes Klassischen und Form- 
voliendeten bevorzugten, während die Vertreter des 
Expressivismus-NOFIDISMO ihre Aufträge vom mittle- 
ren Klerus, vor allem von den Klöstern in den Provinzen 
erhielten. 
Die Abgrenzung zwischen NORDISMO und Manieris- 
mus wurde dahingehend geklärt. daB letzterer im 
Gegensatz zum NORDISMO keinen extremen Polarbe- 
griff der Spannungskunst darstellt. Es wurden aller- 
dings für das späte 16. Jahrhundert Affinitäten zwi- 
schen NOBDISMO und dem expressiven Manierismus 
festgestellt. 
Historischer Teil 
DieSituation um 1 500wurdeaufgrund derbedeutenden 
kulturhistorischen Wende als Ausgangspunkt gewählt. 
Hier bot sich der sogenannte Donaustil als typischer 
breiter Ausbruch des Nordismo an. Er trägt sämtliche 
genannte Kriterien. Es wurde jedoch allgemein festge- 
stellt, daß mit dem Begriff Donaustil alleine das Phäno- 
men nicht hinreichend umschrieben werden kann, son- 
derndaßdieWirkungenviel weiterreichen. Hinweisauf 
die grundsätzliche Bedeutung des Maximiliansgrabes 
in Innsbruck. 
Im zweiten Viertel des 1 7. Jahrhunderts sind in Gesamt- 
europa Einzelphänomene des NOBDISMO sichtbar, 
während in Deutschland angesichts des 30jährigen 
Krieges die künstlerische Produktion sinkt, ist dort an 
bedeutenden Werken des NORDISMO rnit Ausnahme 
der Skulpturen der Familie Zürn und dem Epos des 
Grimmelshausen wenig in dieser Richtung zu verzeich- 
nen. Inder Lombardei hingegen kornmteszu einem Auf- 
glühen des Expressivismus in der Kunst des Moraz- 
zone, des Cerano und des Tanzio da Varallo, Zur selben 
Zeit tritt das Phänomen des NORDISMO in Spanien bei 
el Greco auf. Als Symbolbild wird das große Porträt des 
GroßinquisitorsvonGrecogenanntAls kulturhistorisch 
bedeutende Motivation für diese Phänomene mag die 
Inquisition gelten, weiche als Gegenwaffe gegen die 
neuen heliozentrischen Weltgesetze des Kepler und 
Galilei eingesetzt wurde. 
Es wurde festgestellt. claß in Deutschland nach dem 
Ende des Krieges um 1660 eine Welle des NOFtDISMO 
einsetzt. deren Hauptvertreter der späte Johann 
Heinrich Schönfeld, Hendrik Scheits und Michael 
Wiilmann sowie die Bildhauer Andreas Thamasch und 
Michael d. J. Zürn bis hin zu Matthias Braun sind. 
Ca. um 1740 beginnt in Zentraleuropa eine Periode des 
breitgestreuteh NOFIDISMO. Unter Zentraleuropa 
wäre Österreich, Süddeutschland bis zur Mainlinie, 
Böhmen und Mähren. Ungarn und die Lombardei und 
Venezien zu verstehen. Als frühestes Beispiel dieser 
Nordismowelle gelten die Pandurenszenen des Joseph 
lgnaz Mildorfer. 
Das Barockmuseum plant für 1985 eine Ausstellung 
unter dem Titel NORDISMO. der Expressivismus des 
Barock in Zentraleuropa. In dieser Ausstellung sollen 
Künstler des NOFIDISMO, Maler und Bildhauer zwi- 
schen 1740 und 1770 zusammengefaßt werden. Außer 
Mildorfersollen Paul Troger, FranzAnt0n Maulbertsch. 
Franz Sigrist d. Ä., die Brüder Winck. Johann Christopf 
Liska sowie die Bildhauer lgnaz Günther, Johann Bap- 
tist Straub, Ferdinand Dietz, Josef Anton Feuohtmayer 
und Matthias Braun zusammengefaßt werden. Die 
Frage, ob gleichzeitig als Kontrast Werke der Klassik 
gezeigt werden könnten, mußte aus Raumgründen ver- 
neint werden. 
Die aus den Gesprächen hervorgegangenen Meinun- 
gen der einzelnen Teilnehmer werden als wertvolle 
Anregungen bei der Bearbeitung des Ausstellungskata- 
loges Berücksichtigung finden. 
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