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Hiwi 11.11
12 Giselbert Hoke. vGesang der Jünglinge im Feuerolenk,
1966. Hinterglasmalerei, Liebfrauenkirche Oberursell
Frankfurt am Main
13 Clarisse Schrack-Praun, eines aus drei Glasfenster, 4,5 x
2,6 rn f Pfarrkirche Hochneukirchen
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14 Heinrich TahedLApsisgestaftung HPYIHQSKEHK. 130 mlgroße
Glasfensterwand Wildendurnbach (Weinviertel)
15 Peterßischof. wDie Verwandlung des Lichtsii. Glasfenster in
der Kryptaapsis Stift Göttweig - Entwurf und Ausführung
1982
X- Q v.
undschufschon1953inLa Motte-Chalancon,Südfrank-
reich, sechs Fenster figural in dieser Technik, von
denen Dr. Franz Eppel sagt, daß sie iiwie aus romani-
schen Figurerinischen herausleuchten,diestrenge Pro-
portion der ehrwürdigen Architektur annehmen und
sich, wie diese selbst, symbolisch verdichtenri. In der
Kirche von Schondorf bei Stuttgart wurdedann von Flo-
rian Jakowrtsch1954 das erste Mal im deutschsprachi-
gen Gebiet die Technik des Glasbetonfensters einge-
setzt, und ein Jahr später finden wir den Künstler in
Haubersbronn (Bundesrepublik Deutschland) in eben-
dieser Technik das Bonifatiusfenster gestalten. 1957
merkte man endlich auch in der Heimat, daß hier ein
Künstler am Werk ist, der Beachtung verdient, und er
wird 1957 mit der Apsisgestaltung der Herzmarienkir-
che in Wiener Neustadt betraut. Hier ist keine figurale
Darstellung mehrdurchgefuhrt, Wir sehen ein strahlen-
förmiges Ausgehen von Energiebündeln aus einem
kreisrunden, hostienförmigen Zentrum. Es folgten 1958
zwei große Wandgestaltungen in Vandans. Vorarlberg,
wo Jakowitsch ieweils die Oberlichttührung in das Kir-
chenschiff mit geometrischen Anordnungen, rhyth-
misch derSonnenbestrahlung aber auch dem sakralen
Geschehen entsprechend gestaltet.
Hier muß noch eines wichtigen großen Malers gedacht
werden, der in den frühen sechzigerJahren eineAnzahl
schöner Glasfenster schuf: Alfred Wickenburg. Der
1885 in Bad Gleichenberg geborene, immer mit den
Bestrebungen der Jugend verbundene Künstler, schuf
fast achtzigjährig für die Sankt-Michaels-Kapelle des
bischöflichen Schlosses Seggau bei Leibnitz 1960 figu-
rale, symbolträchtige Fenster aus Betonglas. Walter
Koschatzky schreibt dazu: n. .. Emanzipation zur Frei-
heitbiszurErkenntnisderGrenzezu neuerBindung.So
entstand schließlich das Seggauer Glasfenster aus
einer solchen, aus der visionären Unfaßbarkeit in der
Synthese, ausderBegnadungß Es folgen Fensterin der
Dreifaltigkeitskirche auf der Tauplitzalm 1963, Maria
SchutzinKalkleitenbeiGraz1963undimCaritas-Alters-
heim St. Martin in Straßgang bei Graz 1964. Wir sehen
auch hier reine Farbflächenzu liguralen Formen geord-
net.
riAus der visionären Unfaßbarkeit in der Synthese, aus
der Begnadungii werden solche Fenster geschaffen.
Dieser Satz scheint uns auf viele der Fenster zuzutref-
fen,dienun in dieserZeitvondenverschiedenen Künst-
lern gemacht wurden. Die Visionäre Unfaßbarkeit redu-
ziertediefiguralen FormenaufsymbolischeKürzeloder
auf reine Kompositionen in Licht und Farbe, Eine Syn-
these jenes Glaubens und jener Gnade aus der die
Schau des Künstlers gespeist wird und in der er Unfaß-
bares, Unvorstellbares. wie es der Religion gemäß ist,
auszudrücken imstande sein soll.
Ein besonders schönes Beispiel finden wir für diese Art
des Ausdrucks in Wildendürnbach im Weinviertel, wo
dieApsisderKirchevonH.TahedlzumThemaPfingsten
gestaltet wurde. Die 130 Quadratmeter große Glas-
wandbringtdieAusgießung des HLGeistesalleindurch
Farben und Formen zum Ausdruck. Das strahlende
Hellebricht ins Dunkle. dievollendete Form des Kreises
wiederholt sich im Zentrum, während in den dunklen
Randzonen die viereckigen (weltlichen) Glaselernente
vorherrschen.
Eine noch größereund ebenfallsaliein aufdie Farb- und
Formwirkung aufgebaute Gestaltung sehen wir bei den
Fenstern der Pfarrkirche St. Florian in Wien 4, die von
dem 1927 in Warnsdort (Böhmen) geborenen und in
Kärnten lebenden Giselbert Hoke 1962 geschaffen
wurde. Hoke schuf schon 1953 für das Krematorium in
Villach Fenster, und wir sehen bereits bei diesen eine
symbolhafte Verkürzung dertiguralen Formen zu neuen
Ausdrucksmöglichkeiten. Der überaus fleißige und
erfolgreiche Maler, Universitätsprofessor auf der tech-
nischen Universität in Graz, führte inzwischen etwa
SDGIasaufIräge durch, Als Beispiel der letztgenannten
Gestaltungsweise seien die Tafeln der Liebfrauenkir-
che Oberursel-FrankfurtlM. genannt, denen der Ge-
sang der Jünglinge im Feueroten thematisch zugrunde