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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

tuelies KunstgeschehenlÖsterreich 
 
an 
arie auf der Stubenbastei - 5. Romerqueiie-Kunst- 
tbewerb 
1er wurden durch die Jury: Leonore Boecki. Gunter 
iisch (der Preisträger des Vorjahres). Jan Hoet aus Gent. 
rian Sotriffer, Dr, Dieter Ronte und Dir. Peter Baumaus 1800 
ereichten graphischen Arbeiten von 843 Künstlerinnen und 
stiern die preiswürdigsten ausgewählt. im Vorjahrwarauch 
sogenannter iwEntdeckungspreisk geschaffen worden, der 
ioch unbekanntes Talent durch dieses von einer Firma in 
izügigster Weise geübte Mäzenatentum bekanntmachen 
Bernhard Winkler. in Judenburg 1962 geboren. wurde mit 
em Preis bedacht, Es gelang ihm dadurch auch die Auf- 
ne in das Österreich vertretende Team der Triennale in 
iberg zu erreichen, Den 1. Preis erhielt Georg Salner (26), 
dem schon 1984 ein Werk angekauft wurde. Die Aussage 
er Arbeiten beschränkt sich auf den reinen Strich. der Fan- 
zdes Betrachters ist viel Spielraum gegeben, wobei immer 
ler gegenslandsbezogene Figurationen aufscheinen. Der 
eisgingan HubertRoithner(1957),MiklSchüleLderdurch- 
eigenständige Landschaften. Figuren, Stiileben zeichnet. 
m er Geschautes zerlegt und wieder mit einer sehr festen 
eigenwilligen Handschrift aufbaut. Den 3. Preis machte 
rHeuermann(l937). lhrThema ist der Mensch in der Bewe- 
;. Mit der Giasradlerung hat sie ein Medium gefunden. das 
ind ihren Aussagen besonders zu entsprechen scheint. 
ekauit wurden ferner Arbeiten von D. Brehm, C. Plischnig, 
teininger. K.-H. Ströhle. F. Autrieth, K, Matt. Der Homer- 
le-Fotopreis ging an Margot Pilz (1936), die mit ihren Fotos 
ilytischi. wie Peter Corsen sagt, arbeitet. Die Exponate der 
sträger und eine weitere Anzahl eingereichter Blätter 
en alle zur Ausstellung. (22. 5. - 15. 6. 1985)i (1,5. Ro- 
quelle-Kunstwettbewerb. 2. PreislHuberl Roithner. Land- 
zft, Kohle) 
erie Würthie - Esteiia Campavias 
zr dem "Fiel nReise in das Unbekannteu zeigte die in derTür- 
aufgewachsene, heute britische Staalsbürgerin Bronzepla- 
Hi. Von der Keramik kommend. arbeitet die Autodidaktin in 
' gefäliigen, fließenden Formen. Ihre Figuren, Torsi und 
traktionen menschlicher Gestalten haben etwas überaus 
tes, in dem wohl auch das Widerspiel des Lichtes eine funk- 
aile Rolle zugeteilt bekommt. Die Kühle, die von den Objek- 
ausgeht, findet in den elegant geschwungenen Formen 
e dementsprechenden Begründungen. Somit wird der 
achter auch kaum mehr als von einer Perfektion äußerli- 
' Erscheinungen angesprochen. (4. - 22. 6. 1985) - 
lhne Titel. 1981, Bronze) 
como Balla 
Künstler. 1871 in Turin geboren. 1958 in Rom gestorben. 
ärt zu den Vätern des Fulurismus. Er ist Unterzeichner des 
en futuristischen Manifestes 1910. Die 28 hier gezeigten 
anate entstammen dem für diese Entwicklung sehr wichti- 
Zeitraum zwischen 1912 und 1928. Am besten schien uns 
Bemühen des Künstlers mit dem ausgestellten Relief doku- 
itiert,dasmitseinemmetallenenGlanzdieDynamikderFor- 
iweitergibl. Es ist sicher ein ausgezeichnetes Beispiel die- 
(unstrichtung.undwirhättengernenochmehrundähnliche 
ke gesehen. Doch weiters wurden hauptsächlich Graphi- 
undeinige kieinformatigeÖlbilder(aufPapier)geboten. Hier 
ite man zwar verschiedene Phasen dieser Entwicklung 
achten, Bewegungsstudien vergleichen, die Auswahl war 
' eher dürftig; die Präsentation nicht gerade vorteilhaft. 
- 29. 6, 19B5)-(3. Fiori + spazio. 1914. ÖllPapierILein- 
d) 
erie Ariadne - Peter Rataitz 
5 in Woifsberg geboren, studierte der Künstler in Wien bei 
. Josef Mikl. in einer gewissen geometrischen Strukturie- 
i in den neuen. hier gezeigten Arbeiten macht sich der Ein- 
des Lehrers bemerkbar. Freilich sind die heftigen und 
arordentiich fest aufgetragenen Farben viel pluralistischer 
eurteiien als bei demjungen Mikl. Das Figuraie. anfangs in 
ältiger Gestalt vorherrschend, wird immer mehr zurückge- 
imen zu signalhalten Formationen. Ähnlich ist auch die Ent- 
ziung in der Farbe. Von einer reichen Abstufung wird eine 
iochromie angepeilt, vor der die angestrebten Zeichen, 
2h einem Sigel, kürzelhaft wirken. Collagen in verschiede- 
Materialien tragen zu einer starken Versachlichung bei. 
.. - 6.7.1985) 
nz von Zülow 
(abinett wurde die Mappe vDie Eiexiere des Teufels-i von 
istark durch den Jugendstil geprägten Künstler aufgelegt. 
andelt sich um Lithographien, die von Zülow in feiritonigen 
ien aquarelliert wurden. Das Thema wurde vom Künstler 
er besonders gerne aufgegriffen, gibt es ihm doch die Mog- 
reiten, seiner Fantasiefreien Laufzu lassen undeineVielfalt 
Figuren in des Szenarium zu placieren. Die köstlichen Blät- 
indeingünstigesAngeootfürSammlerdiesesheutewieder 
x gefragten Malers. (4. e. - s. 1. 1985) 
ie Galerie Wien - Klaus Liedl 
junge Bildhauer, das spricht für ihn, zeigt Skulpturen, die 
eisen. daßer es sich nicht leicht macht, Nachdem viele drei- 
ensional arbeitende Kollegen nur mehr Montagen. in Styro- 
porgüssen, in Konstruktionen aus Fäpen. Schnüren oder fixier- 
ten Anhaltspunkten dem Betrachter räumliche Gebilde sug- 
gerieren, kommt hier wieder einmal ein Künstler, der seine 
Ideen in hartem Stein manifestiert, im Verhältnis von Rauhem 
und Glattem. in den Verschiebungen der Ebenen, in Einkerbun- 
gen undAusbuchtungen werden Spannungen ausgedrückt. Mit 
sparsamen Eingriffen. aber feinen und sauberen Durchführun- 
gen. wird dem harten Material eine Schmiegsamkeit abgerun- 
gen, die da und dort haptische Erfahrungen herausfordert. Es 
scheint uns. daß wir es mit Klaus Liedl mit einer sehr eigenstän- 
digen Nachfolge und Weiterentwicklung einer Richtung zu tun 
haben. die von Karl Prantl einst angepeilt wurde und zu Unrecht 
in der letzten Zeit immer mehr vernachlässigt wurde. (7. 5. bis 
1. 6. 1985) - (4. i-Herrscher h, 1984. Schwarzer Porphyr) 
Franz Zadrazii 
Dieser einzigartige Realist. der uns mit seinen vielen großfor- 
matigen Bildern der Wiener Hauslasseden, Ausschnitten von 
Ansichten von Stadtbahnhaltestellen oder Geschäftslokalen 
die oft absurden Häßlichkeiten unserer Umgebung, über diewir 
hinwegsehen. da wir alle Tage an ihnen vorübergehen. nahe 
gebracht hat. kam in New York voll und ganz auf seine Rech- 
nung. in immer neuen Variationen findet er in dieser Überstadt 
immer aufs neue Anregungen. Mehr denn ie wird dern Betrach- 
ter dieser Bilder, Gouachen und Radierungen bewußt. dait hier 
geradedurch eine scheinbar fotografische Korrektheit mehr als 
das Gezeigte ausgesagt wird. Wieviel Zwielichtiges taucht da 
aus den Ansichten von Fabriken, wieviei unerfülltes Leben aus 
den Gesichtern von Menschen auf! Fragmentarische Schriften 
werden zu Trägern lragmentarischer Lebensbewäitigung. Puri- 
tanische Nüchternheit und Strenge neben einer extensiven 
Ökonomie. (4. - 29. 6. 1985) - (5, Pintchick OountrylAus- 
schnitt. ÖllNovopan) 
S 
Bundesministerium für Wissenschaft 
und Forschung 
Besucherstatistik der staatlichen 
Museen und Kunstsammlungen 
1985 
Das Bundesministerium für Wissenschaft 
und Forschung gibt bekannt. daß in den ihm 
unterstehenden staatlichen Museen und 
Kunstsammlungen in den Monaten 
April 244,094 
Mai 205.849 
Juni 241.074 
Besucher gezählt wurden. 
Ewaid Waiser 
Der Linzerzeigte Bilder in Öipastelikreide und Dispersionsfarbe 
ausden Jahren 1978 bis 1985. Es ist hauptsächlich der mensch- 
liche Körper, den Waiser in einer sehr expressiven Haltung mit 
sparsamsten farblichen Differenzierungen, aber doch mit einer 
zupackenden Art festhält. Breite Pinselstriche in nur geringen 
Abstufungen setzen Torsi. Wenige lineare Elemente geben 
Spannungen. die Bewegungen oder Haltungen suggerieren. 
Hier scheint uns manches weitergeführt. das in frühen Miklbil- 
dern angeschnitten aberauch vonAvramidis in sovielen graphi- 
schen Arbeiten vorgegebenwurde. Ein einzelner Pinselstrich ist 
da oft ausschlaggebend für Form und plastisches Empfinden, 
für die Krümmung des Körpers. den Ansatz eines Oberschen- 
keis oder eines Armes. Hier wird mit ganz wenigem Aufwand 
möglichst viel erreicht. (4. 6. - 29.6. 1965)- (6. Arbeit aus 
1985 in der Ausstellung) 
Kleine Galerie Wien - Franz Oskar Sebr 
Der Maler wurde 1933 in Wien geboren und studierte bei 
A.P. Gütersloh. S. Pauser und H. Boecki. Er ist Kunsterzieher 
und Lehrbeauftragter für Fachdidaktik an der Wiener Akade- 
mie. Er hat sich besonders auf didaktischem Gebiet einen 
Namen gemacht und Verdienste enuorben. Als Maler trat er. 
wohl zu Unrecht, bis ietzt wenig hervor. Die Hauptthemen sei- 
nes Schaffens sind der Mensch und die Natur. Die Acrylbiider 
sind von einer kräftigen Farbnuancierung gekennzeichnet, 
wobei oft starke Kontraste einkomponiert werden. iwln der Aus- 
schnitthaftigkeit mancher Bildmotive wird versucht, das Einge- 
bettetsein mit dem Umraum durch Verzahnung der Biidteiie 
oder durch harmonisches Ausbalancieren anzudeuten-i. 
erklärte der Künstler, Besonders stark scheinen uns die Akte. 
Graphiken mit sicheren Strichen, Ohne besondere Matzchen. 
beweisen einerseits das Konnen, andererseits die Schau- und 
Ausdruckskraft des Malers. Bei diesen Arbeiten wird uns 
bewußt. daß das Erbe seiner Lehrer verarbeitet der nächsten 
Generation weitergegeben wird. (5. e 25. 6. 1985) - 
(7_ ivMlCYllC, 1983. AcryilKarton) 
Walter Csuvala 
Auch der 1943 geborene Wiener ist besonders im Bereich der 
zwischenmenschlichen Beziehung tätig. Neben seiner künstle- 
rischen Arbeit widmet er sich als Trainer den Bereichen Grup- 
pendynamik. Organisationsdynamik u. ä. m. Wie in diesen Diszi- 
plinen sucht er auch in seinen Zeichnungen, es handelt sich 
durchwegs um Figurales, um eine Erkundung des Eigentlichen 
der personalen Begegung. Csuvala versucht das in einer vom 
Denken undder Überlieferung iosgeiostenfreien Art. Die so ent- 
standenen Graphiken sind Stenogramme von Empfindungen. 
die ungefiltert Csuvaias Eindrücke reflektieren. (5. - 27. 6. 
was) 
Laszio Nadier 
Nadier ist Ungar, 1945 in Keszthelyam Plattensee geboren. von 
der Volkskunst kommend, bildete er sich an der Budapester 
AkademiederKünste.SeineArbeltensindflächig undmeistvon 
einemstrengenAufbau,Durchsein Herkommenimmermitdem 
Bodenständigenverbunden.wurdeer auch zu Gobeiinarbeiten 
angeregt. Hier schuf er sehr wirkungsvolle Webereien. Ver- 
schachtelte Kompositionen von Stadtansichten mit reizvollen 
Überschneidungen, Linienführungen und Farbabstufungen 
sind Merkmale dieser Kreationen. (28. 6. - 1B. 7. 1985) 
Winfried Opgenoorth 
Der Düsseldorfer (1939) ist hauptsächlich Bilder- und Kinder- 
buchiliustrator. Seit 1972 in Wien, erschien sein erstes von ihm 
gestaltetes Buch 1979,Seine Bilder,eherkleinlormatig,platzen 
von agierenden Personen und anderen Objekten. Es ist neben 
dem erzählenden und fabulierenden Element auch ein starkes 
kritisches Engagement zu spüren. (2. 7. - 24. 7. 1985) 
Galerie Yppen - Willi Helfert 
Der 1922 geborene Autodidakt zeigte einige Ölbildar und Zeich- 
nungen. Besonders letztere beweisen eine sehr konzentrierte 
Arbeitsweise. Nicht nur in der Komposition des Bildausschnit- 
tes. auch in der Bewältigung des Räumlichen mit sparsamsten 
Mitteln gewinnen die Blätter an Qualität. Mit einfachen Suiets 
oder Aussparungen kann Helfert Atmosphäre erreichen. (21 . 5. 
bis 22, 6. 1985) - (8, Wald, Zeichnung) 
Österreichische Druckgraphik - Österreichische 
Kleinplastik ab 1945 
Diese sehr umfangreiche Schau botArbeiten fastaller Künstler. 
die sich nach dem Krieg in Österreich einen Namen gemacht 
haben. Beider Fülle können nur einige genannt werden. Neben 
den wichtigsten Malern der Wiener Schule des phantastischen 
Realismus sind u. a. Attersee, Bischof, Frohner. Hrdlicka. Mes- 
sensee, Schonwaid, Skricka, Steininger. Zechyr, Zens vertre- 
ten. Bei den Biidhauern kdnnen die Namen Avramidis. Bertoni. 
Bottoil, Fischer, Goeschi. Hietz, Hrdiicka, Moswitzer, Prantl. 
Schagerl. Schwaiger, Urteil und Wotruba genannt werden. Auf- 
fäilt. daß kein Vertreter des abstrakten Expressionismus. der 
Aktionsmalerei und des Tachismus aufschien. Jedenfalls eine 
sehr umfangreiche und sehenswerte Schau mit vielen günsti- 
gen Möglichkeiten für den kleinen Sammler. (26. 6. - 27. 7. 
1985) 
Atelier 2000 - Vatchko Vatchkov 
in der Werkstätte Klaus Kogelnigs in der Neubaugasse ist für 
einige Zeit der 1933 in Sofia geborene und in Paris lebende bul- 
garische Bildhauer eingezogen. Er ist schon in seiner Heimat 
mit großen Aufträgen bedacht worden, ehe er in die Kunstme- 
tropole an der Seine übersiedelte. wo er regelmäßig ausstellt. 
Hier konnte man Zeichnungen und Plastiken sehen. wobei 
besondersdieweich geformten Figuren ansprachen, Das Mate- 
rial. der geformte und geknetete Ton der Güsse ist überall spür- 
bar und wirkt in seiner beschränkten Konsistenz mit Sprüngen. 
Rissen und Glättungen je nach der Form der Körper stark. 
(12. 6. - 12. 9. 1985)?(9.Aurore, Plastik). Alois Vogel 
Salzburg 
SalzburglTraklhaus - Bernhard Barek 
Bernhard Barek. der 1951 in Holiabrunn geboren wurde, gehört 
zu jenen, deren tiefe Prägung der Auseinandersetzung mit 
jenem Kierlinger Künstierkreis. der im Niederösterreichischen 
Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie heimisch 
geworden war, zu verdanken ist. Das Rupertinum versammelte 
nun im Trakihaus Zeichnungen von eben diesen Anfängen um 
1970 bis zur Farblithographienmappe nSaizburger Suiteii. die 
1982183 in der Galeria Akademia vorgestellt wurde, und den 
Arbeiten danach. Diese jüngeren Blätter vor allem zeigen. daß 
Barek nicht bei der Symbolsprache der sogenannten wGeistes- 
kranken: stehengeblieben ist. Wo früher der Stift einer e 
folgte. die erst zu ziehen war, und sich paradoxerweise in 
undurchdringliches Gewirr hinein befreite. bricht sich heute 
eine ordnende Ökonomie der ihn führenden Hand die Bahn. Die 
am Grund des Betrachters rührenden Gestalten der Unbewuß- 
ten haben das spinnwebenartige Geknäuei um sich abgewor- 
fen. Masken- und fratzenhaft. mit saugenden Augen, als insek- 
tenartlge Kbrper. von denen man nicht wüßte, wo sie 
anzugreifen einem ohne Widerstand gelänge, machen sie 
durch des Lichtder Kühiheit. in dem sie stehen. nur noch mehr 
betroffen. (20. 3. - 21. 4. 1985). 
Neukirchen am Großvenediger - Andreas Herok 
Vom 7. bis 13. Juli 1985 fand In Neukirchen am Großvenediger 
zum zweiten Mal das Zukunftssymposion rKraftfeidri statt, Zum 

	        
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