lueiles KunstgeschehenIÖsterreich
1a war eine Ausstellung mit zehn jüngsten Arbeiten des
mrger Künstlers Andreas Herok zu sehen, der damit
tals an die Öffentlichkeit trat. 1962 geboren. definiert er
selbst als nexpressiven Romantikerx, meint freilich nicht
rückwärtsgewandte, ewigkeitsschwangere Pseudoro-
ik. die ihre Utopien im goldenen Zeitalter sucht, sondern
Romantik der Modernlt Ausdruckssuche in weithin aus-
rsloserZeiLdoch in leidenschaftlicherOffenheitlürallihre
ücke. Bewußt lenkt Herok die Wucht des Ausdrucks dabei
l kontrollierten Bahnen der Gegenständlichkeit: sein und
Betrachters Blick treffen sich brennpunktartig am Körper
"auenkörper. in Posen. sitzend, hockend. kauernd; monu-
al und frontal, dem Zuschauer zugewandt und ihm seine
lngnahme abzwingend. Auf eine erste Begegnung mit
litt derStadtSalzburg darf man gespannt sein. (7. - 13. 7.
)-(10. wFrauenkörper-r von Andreas Herok in derAusslel-
nKraftfeldtt)
burg l Künstlerhaus - Hermann Ober
fünfundseohzigsten Geburtstag des Malers war im Künst-
us 7 wo er auch seit 1961 sein Atelier hat - eine Werk-
u von Hermann Ober zu sehen. Sie zeigt Arbeiten von 1950
eute. Nicht um eine Bestandsaufnahme eines xWEQSSc
elt es sich. jedem Werk, dessen Entstehung weit zurück-
eine bloß Verweischarakter tragende Bedeutung zubilli-
, die es zum Dokument einer nEntwicklungu reduziert; viel-
bffenbart jedes der vielen Ölbilder eine Kraft und Eigen-
tigkeit, die esauch außerhaibseiner Schwestern undunab-
ig vom Wissen um Familienähnlichkeiten ulesbaru
ten. immer geht Hermann Ober aus von elementaren
rfahrungen - Berg, Himmel, Körper. Doch sind sie ihm
aß für virtuose Formen. die Eigenleben gewinnen, so auch
ahinterstehende persönliche Erfahrung vermitteln undden
hauer in ein Gespräch zu ziehen vermögen. (4. - 30.6.
)- (11. iFigurenv)
burg I Ftomanischer Keller in der Hypo-Bank -
man von Huene
Kiangskulpturem-Kunst.diedietechnisierteWelt.inder
ntsteht. weder verleugnen kann noch will - bietet der
anische Keller in der Hypo-Bank ein höchst interessantes,
scharfe Kontraste setzendes Ambiente. Doch wie Stephan
Huenes Objekte Verbindungswege zwischen visuellen.
lischen und körperlichen Wahrnehmungen schaffen sol-
to findet man an ihnen in dieser Umgebung die Zeitüber-
(t: eine andere Verbindung. die zwischen Sinnen und
lchtnis. eine Verbindung, die zu schaffen auch zum Wesen
lusik gehört. Denn ausgelöst von ihrer Umgebung enthal-
liese vier Objekte ebenfalls, und zwar im wahrsten Sinne
lVortes, eine Verbindung zur Musik: der Titel i-Die Zauber-
r ist keine leere Anbiederung an den sommerlichen Fest-
betrieb, er benennt das Programm, das hier verwirklicht
e. Auf welche Weise er sich auf Schikaneders Libretto
thl. wirdvom Künstler in einem Beihefterläutert, das zu die-
nregenden Ausstellung erfreulicherweise auflag. (12. bis
. 1985) - (12. St. v. Huene vor einem Objekt)
Simon Wagner
arlberg
ienz l Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis -
er und Römer
Stich des 2000-Jahr-Jubiläums von Bregenz wurde diese
e und einmalig zusammenfassende Ausstellung organi-
15v.Chr.wurdeunterTiberiusBrigantinumamBodensee-
gegründet. Damit ist eine solche Rückschau durchaus
indet und wird, wegen der Reichhaltigkeit und Vielfalt der
igten Objekte. die weit über die lokale Geschichte hinaus-
an. sicher auch viele Interessenten finden. Antike Stücke
n denGrundstock. römische Wandmalereien, Reliefs. Sta-
Bronzen. Münzen und Gebrauchsgegenstände. Leihga-
zus den bekanntesten Museen der Welt. Aber auch Dar-
mgen der römischen Geschichte und Mythologie vom
lalter bis ln die Moderne (hier reicht der Bogen der Darstel-
lfl von der Graphik, dem Gemälde. der Skulptur, der Tapis-
biszumKunstgewerbe)werdengezeigt.VonMantegnabis
ssinddieWerkesehrvielerMeisterallerGenerationenver-
n. so daß ein hochinteressanter kulturhistorischer Über-
geboten wird. Deutlich sieht man, wie die einzelnen Epo-
die römische Welt und die römischen Gdtter gesehen
n. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter kommen aus den
en und wichtigsten Museen. Es ist eine Schau, die. um sie
g ausschöpfen zu können, öfters besucht werden sollte.
i. - 29. 9. 1985) - (13. Giorgio de Ohirico. Piazza d'Italia.
. Privatsammlung)
IlS I Galerie Haemmerle - Helmut Schnetzer und
iert Mueiier
934 geborene Schnetzer ist ein sehr leinfühilger Kerami-
ler fern aller modischen Experimente bei seinen Gefäßen
und ansprechende Formen erzielt. Allein die Maße und die
an der werkgerechten Werdu ng sprechen für die Qualität.
ler meint. durch bewußten Verzicht auf oberflächliche
te zur größtmöglichen Einfachheit zu gelangen, um damit
ssende Komplexität darstellen zu können. (l1. 5. - 9. G.
l
Malerei und Graphik der Schüler der Hochschule für
Gestaltung, Linz
Eswarsicherein WagnisundeineGenugtuung zugleich,daßes
diese Privatgalerie riskierte. noch unbekannten Schülern ihre
Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und ihnen somit den
Schritt in die Öffentlichkeitzu erleichtern. Daß sich dieses Wag-
nis geiohnt hat. wird wohl nicht zuletzt auch dem Leiter der Mei-
sterkiasse für Malerei und Graphik, Eric Ess. zu danken sein.
(29. 6. - 4.8. 1985) - (14. xWaldn - Zeichnung der Meister-
klasse)
Dornbirn I Kaplanhaus - llse Konrad
Die 1940 geborene Künstlerin ist zwar in Wien zur Welt gekom-
men, übersiedelte aber schon mit 1OJahren nach Bregenz, wo
sie zur Schuleging. ihrStudium absolvierte sie in Paris. Zahlrei-
che Ausstellungen in Vorarlberg machten sie in ihrem Land
bekannt. Hier zeigte sie Aquarelle, Gouachen und Zeichnun-
gen. Der Malerin gelingt es allein mit einigen wenigen Farb-
fiecken. verschieden getönten Flächen, einzelnen Absetzun-
gen und Aussparungen Tiefe und Atmosphäre zu schaffen. Es
ist auch das Flimmern und Fließen der im Sonnenglast brüten-
den Städte des Orients. das der Arbeitsweise dieser wirklich
exzellenten Aouarellistin entgegenkommi. (S. - 19. 5. 1985)-
(15. Sadah-Jemen, Aquarell)
Tirol
innsbruckI Landesmuseum Ferdinandeum - Neuer-
Öffnung der Schausammiungen
Die chronologische Abfolge und die Darstellung von regionalen
Kunstkreisen stehen im Vordergrunddes Programms. im ersten
Geschoß sind der Altar von Schloß Tirol und die Madonna von
Pfons besonders zu erwähnen, im zweiten Geschoß ist Barock
und das 19. Jahrhundert dokumentiert. Mit den Werken von
Aibin Egger-Lienz beginnt die Darstellung der Kunst des
20. Jahrhunderts, In deren Mittelpunkt die Aspekte neuen Sach-
lichkeit stehen.
Die Moderne Galerie vermittelt im ersten Teil Werke von
Schiele, Kokoschka, Wacker. Kolig, Faistauer und Wotruba. im
zweiten Teil wird die österreichische Kunstszene mit jener
Tirols vereint. Gerade in der Präsentation des 20. Jahrhunderts
wurde dem Wunsch Rechnung getragen. wieder die große
Breite des Bestandes vorzulegen. Eröffnung Juni 1985.
Kärnten
Klagenfurt I Kärntner Landesgaierie - Moderne spani-
sche Malerei
Werke von 14 Künstlern gaben Einblick in die klassische
Moderne und das Gegenwartsschaffen des Landes. Erfreulich,
daß auch solch wesentliche Vertreter wie Mirö, Dali und Tapies
zu sehen waren. (20. 3. - 28, 4. 1985)
Fteintried Wagner
Seit seiner ersten Ausstellung 1971 hat Wagner immer wieder
für Überraschungen gesorgt. diesmal zeigteer acht großforma-
tige Bilder der im vergangenen Jahr entstandenen nSt-Necn-
Serien, deren vollständiger Titel nVerzückt erkannte St. Neon
Jana und Nanaw lautete. Durch das Malen mit dem ganzen Kör-
per ergibt sich eine zeitgenössische Form der Selbstdarstel-
lung. behaupten die Veranstalter. (22. 5. - 23. 6. 1985)
Die Ftyu-Gruppe aus Japan
Es handelt sich hier um junge Künstler auf der Suche nach
neuen Formen. Sie gehören einer Kunstgruppe der industrie-
stadtSakaidaan undhabensicheineErneuerungderzeitgenös-
sischen japanischen Kunst zum Ziel gesteckt. Auch die Kunst
des lkebana wurde demonstriert, (22, 5, - 23. 6. 1985)
Viiiach IGalerie an der Stadtmauer - Christine de Pauli
Die gezeigten Gouachen haben ausschließlich den Menschen
als gepeinigten, geschundenen und gequälten zum Inhalt.
Diese Figuren sind gesichtslose reine Schemen in einer ver-
gasten Um- oder Unweit, die ihren Schmerz gestisch dem Be-
schauer entgegenschreien. Eine bildgewordene Mahnung vor
einer schrecklichen Zukunft. (14. 5, - 5. S. 1985)
Moderne Graphik in Bosnien und Herzegowina
Diese in Zusammenarbeit mit der Österreichisch-Jugosla-
wischen Gesellschaft zustandegekommene Ausstellung setzt
die schon seit längerer Zeit gepflogene Austauscharbeit der
Galerie erfolgreich fort. Die Zusammenstellung besorgte
die Kunstgalerle von Bosnien und Herzegowina in Sarajevo.
18 Künstler präsentierten Arbeiten von hohem technischen
Standard. Auch wurde ersichtlich, daß selbst die letzten Stil-
aspekte der europäischen Kunstszene hier verfolgtwerden und
ihren Niederschlag finden, ( 11. - 22.6. 1985)
Oberösterreich
Linz I Neue Galerie - Rolf lseli
Die großen Malereien und graphischen Arbeiten. die seit 1971
von dem 1934 geborenen Berner geschaffen wurden. konnten
in Zusammenarbeit mit dem Sprengel-Museum Hannover und
dem Wilheim-Hack-Museum Ludwigshafen gezeigt werden. Sie
vermittelten einen umfassenden Einblick in ein Oeuvre, das
innerhalb der europäischen Kunstszene einen eigenwilligen
Rang einnimmt. (18. 4. r 25. 5. 1985)
Kunst nach '45 aus dem Ulmer Museum
Die ausgewählten Gemälde und Objekte stammen aus de
tung Kurt Fried, Sie gaben dem Besucher einen kleine
druck von wesentlichen Entwicklungsiaufen der bild:
Kunst nach 1945. Schwerpunkte bilden die Zero-Bewe
lnformel und abstrakter Expressionismus. konstruktive
und amerikanische Pop-Art. Die Namen der Prominente
chen von Arman. Antes. Bill. Ohristo. Fontana. Francis. lnr
Kelly. Klein. Lichtenstein. Mathieu, Prachensky. Rainer
lock, Piene, Rauschenberg bis Tapies und Warhol. (4.
27. 7, 1985)
Weis I Galerie der Stadt Weis - Wilhelm Traunw
DerAutodidaktwurde1916in Michelbeuern geboren undi
langem als Rechtsanwalt in Salzburg tätig. Seine Arbeit
zeigte hauptsächlich Landschafts- und Stadtbilder, sii
Anton Faistauers Vorbild orientiert und verraten viel Sil
Bildaufbau, was sich besonders in der Graphik beme
mach1.(13.6. - 7.7.1985)
Niederösterreich
Pöchlarn I Oskar-Kokoschka-Dokumentation - i
stlftakte
in der alljährlichen Sommerausstellung dieser Institution
denheuer28Aktzeichnungen,diederMeisterausschließ
den Jahren 1946 bis 1953 schuf, gezeigt. Die 1946 in Lr
entstandenenweiblichenAktesind bishersogutwieunbe
geblieben und konnten nun zum ersten Mal in Österreil:
sehen werden. Es handelt sich um frei ausschwingende,
kräftlgakzentuierte Blätter mit einer Bekannten ausdem F
deskreis als Modell. Jene von 1953 entstanden in Salzbt
Rahmen der l-Schule des Sehensw. Dargestellt sind steh
vcrnübergebeugte. sitzende oder zurückgeneigte Beru
delle. Oft sind nur Ausschnitte festgehalten. oft werden i
Perspektiven mitwenigen Strichen zu einem für den Besc
zu ergänzenden Ganzen vereint. Es ist imponierend, micl
chem Elan der nicht mehr junge Kokoschka diesen Fz
BewegungundLebengibLEinausgezeichnetergroßform
Katalog bringt alle ausgestellten Blätter in Farbwiederg
(5. 6. - 15. 9. 1985) - (16. Aktzeichnung, sign. wC
Salzburgx)
St. Pollen I NÖ. Dokumentationszentrum für moc
Kunst - Hubert Aratym
Der 1936m Gutenstein, NÖ..geborene Ktlnstlerhatgemei
mit der Dichterin Friederike Mayröcker ein Euch mit dem
ganz neuen Titel iwConfigurationena (siehe die Jahrbüchr
1965 - 1972) gestaltet. Aratyms Arbeiten, zum größten Tl
den Philippinen entstanden. wollen seine Suche nach D:
lung der menschlichen Figur in ihren inneren Gegebenh
die Not, Verdammung und Sehnsucht zu Bilde bringen. Wi
das mit seinen von ihm in immer neuen Variationen pUppE
gesichtslosen Figurinen möglich ist. bleibt freilich eine F
(l 5. 6. - 7. 7. 1985) - (17. Bild aus der Ausstellung)
Ernst Hölfinger
Der heute 75jährige Maler, lange Zeit im Vorstand der be
ten Ktinstlervereinigung nDST Kreisu tätig. wurde schon
von Otto Benasch, dem damaligen Dlrektorder "Albertine
Teilnahme an der Blennale in Säo Pauio eingeladen. Stl
bescheiden wie er ist, wurde er von lauteren und mit der
strömungen schwimmenden Kollegen ins Abseits gedl
Doch was Qualität. saubere Gestaltung und durchda
Inhalt eines Bildes betrifft. wird gerade in dieser Aussti
sehr deutlich. Die feinen Abstufungen, Lichter. verhal
Farbakkorde beweisen den Könner. Wichtigste Requisite
ner von Symbolik geprägten Malerei sind die Eisenbahn u:
Uhr. Bewegung und Zeit und alles was mit diesen zusarr
hängt. Ein philosophisches Bekenntnis spricht aus diese
dern. (13. 7. - 4. 8. 1985)? (18. Lokomotiven llllAussz
1974. Eitempera und Öl)
Buchberg I Schioß - Exakte Tendenzen
Zur heurigen Sommerausstellung wurden wieder Raum.
ten von verschiedenen Künstlern gezeigt. Hartmut Böhm,
führte eine sogenannte i-Quadratteilungu durch. Der Öst
cher Hellmut Bruch schuf eine i-Krelsbogendiagonalei,
Modell des Amerikaners Beverly Piersol ist vor allem auf
und Schattenwirkungen aufgebaut. lnge Dick setzt sparsz
Fotoinslallationen. Eva Bortnyik und Csaba Tubak haber
ein Licht-Raum-Objekt für den Bergfried in Buchberg a
dacht. dessen Realisierung aber sicher inweiter Ferne lleg
im ersten Jahr von Dora Maurer(Ungarn)geschaffene Ver
dung eines Raumes wurde aber nicht mehr erreicht. (22.
4. B. 1985) Alois