MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

 
 
 
tragen haben. Und auch lür sein Werk gilt. daß Zeichnungen zu 
den besonders faszinierenden Äußerungen der bildenden 
Kunst gehören. 
Die Graphische Sammlung Albertina hat es nals eine ihrer 
schönsten und drängendsten Aulgaben angesehenl, einen volle 
ständigen Katalog aller Zeichnungen Klimts vorzulegen: Alice 
Strobl hat die Früchte ihrer zehnjährigen Forschung einges 
bracht und damitein Werk geschaliemdemnur höchste Bewunß 
derung und ungetelltes Lob zuteil werden kann - gleiches gilt 
lür die Arbeit des Verlages der Galerie Welz und die Drucktech- 
nik der Firma Sochor." 
Um eine möglichst klare Überschaubarkeit des großen Mate- 
rials zu gewahrleisten, wurden die Kleinabbildungen der Stu- 
dien zusammen mit dem Katalogtexl und dem ausgelührten 
Werk einandergegenübergestelltundderdazugehörigeverbin- 
dende Text mit mehreren Taleln den einzelnen Abschnitten vor- 
angesetzt. Diese in sich geschlossenen Kapitel folgen einer 
zeitlichen Ordnung nach den Jahren der Entstehung. was die 
genaue Datierung jedes einzelnen Blattes zur Voraussetzung 
hatte. Es genügte auch nicht die Feststellung, für welches 
Gemälde die zeichnerischen Entwürle und Studien bestimmt 
waren. da Klimt die Gewohnheit hatte. mit solchen Blättern oft 
mehrere Jahre vor der Vollendung des Werks zu beginnen. 
Mit der Entfaltung seines neuen. Linie und Flache besonders 
betonenden Stils um 1896 wechselte Kliml ebenso wie knapp 
nach 1903 die Papierqualität. Von feinkörnigem, aul beiden Sei- 
ten mattem Papier - sogenannten Wickelpapieren in verschie- 
denen Farben i ging er zu Packpapier über, aul das er meist 
auf der rauhen Seite zeichnete. während er nach 1903 Japanv 
papiere zu benützen begann, die die Obertlächenwirkung noch 
steigerten. Des Ende des Jahres 1903 bedeutete für Klimt die 
Schwelle zu seinem ureigensten Zeichenstil, in dem der UmriB 
zum alleinigen Träger des künstlerischen Formwillens wird und 
der dem Künstlerden Rul eines der größtenZeichner seiner Zeit 
eingetragen hat. Die drei Bande von Alice Strobls Buch. selbst 
eine Meisterleislung österreichischer Kultur. erweisen. wie 
berechtigt dieser Flul ist. Franz Wagner 
 
 
ü . . 
:. . . 
 
Nawllvmvmumull m4:- 
i Gusiav Klimr, Srudie zum Bildnis Adele Blech-Bauer. Schwarze Kreide, 
458x310mm.AIber1lna. Wien. lnv. Nr. 30704 r Slrwl. Knr Nr. 1138. 
1903104 
2 Gusiav Kllmi, Liegendes Mädchen. Schwarze Kreide. gewischt. weiß 
genäht, 275 X424 mm. Älbenina, Wien, lnv. Nr. 27930 I Slrohl, KEL 
Nr. 142. 1586i88 
3 GusIav Klrmt. Sitzende alle Frau. Studie zum Fakultätsbild der Philosa 
Dhie. Schwarze Kreide, 453 X 355 mm. Alberrina, Wien. Inv. Nr. 34555 
4 0m Wagner. Postsparkasse. Zimmer das Direktors. das heutige Gou- 
vernenrszlmmer (Anfang 1907 renigges1ell1) 
5 0110 Wagner, Sehreibrisßh, 1906, 109X 107 X66 cm. grauoreun 
geballtes Buchenholz und Aluminium, Großraumbüro 
S Otto Wagner - Planzeiohnung nBAU.DES.K.K.POSTSFAHKASSEN- 
ÄMTSGEBÄUDESJNWIEN. INTEFIIEUFLMASSTAB 1:10. DERAKTEN- 
KASTEN-OBERBÄUHAT.OHO.WAGNER.I 
Anmerkungen 
' Paul Asenbaum. PeIerHaiko, HerbertLacnmayr und Reiner Zettl, 0110 
Wagner, Möbel und Innenräume. Salzburg 1984. Residenz-Verlag. 
312 Seilen mil 399 Abbildungen. 
"' Ailce Srrobl, Guslav Kllmi. Die Zeichnungen. 3 Bände: l. DieZeichnun- 
gen 1875-1903: Kür. Nr. 1 71171332 Selten. ll. Die Zeichnungen 
1904 715I2;Ka1. Nr. 1174 21881295 Sehen III, Dls Zeichnungen 
19127 191a, Kai. Nr. 2139- 3174162 Seilen. Salzburg. 198011982! 
1984, Verlag der Galerie Welz 
71
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.