tragen haben. Und auch lür sein Werk gilt. daß Zeichnungen zu
den besonders faszinierenden Äußerungen der bildenden
Kunst gehören.
Die Graphische Sammlung Albertina hat es nals eine ihrer
schönsten und drängendsten Aulgaben angesehenl, einen volle
ständigen Katalog aller Zeichnungen Klimts vorzulegen: Alice
Strobl hat die Früchte ihrer zehnjährigen Forschung einges
bracht und damitein Werk geschaliemdemnur höchste Bewunß
derung und ungetelltes Lob zuteil werden kann - gleiches gilt
lür die Arbeit des Verlages der Galerie Welz und die Drucktech-
nik der Firma Sochor."
Um eine möglichst klare Überschaubarkeit des großen Mate-
rials zu gewahrleisten, wurden die Kleinabbildungen der Stu-
dien zusammen mit dem Katalogtexl und dem ausgelührten
Werk einandergegenübergestelltundderdazugehörigeverbin-
dende Text mit mehreren Taleln den einzelnen Abschnitten vor-
angesetzt. Diese in sich geschlossenen Kapitel folgen einer
zeitlichen Ordnung nach den Jahren der Entstehung. was die
genaue Datierung jedes einzelnen Blattes zur Voraussetzung
hatte. Es genügte auch nicht die Feststellung, für welches
Gemälde die zeichnerischen Entwürle und Studien bestimmt
waren. da Klimt die Gewohnheit hatte. mit solchen Blättern oft
mehrere Jahre vor der Vollendung des Werks zu beginnen.
Mit der Entfaltung seines neuen. Linie und Flache besonders
betonenden Stils um 1896 wechselte Kliml ebenso wie knapp
nach 1903 die Papierqualität. Von feinkörnigem, aul beiden Sei-
ten mattem Papier - sogenannten Wickelpapieren in verschie-
denen Farben i ging er zu Packpapier über, aul das er meist
auf der rauhen Seite zeichnete. während er nach 1903 Japanv
papiere zu benützen begann, die die Obertlächenwirkung noch
steigerten. Des Ende des Jahres 1903 bedeutete für Klimt die
Schwelle zu seinem ureigensten Zeichenstil, in dem der UmriB
zum alleinigen Träger des künstlerischen Formwillens wird und
der dem Künstlerden Rul eines der größtenZeichner seiner Zeit
eingetragen hat. Die drei Bande von Alice Strobls Buch. selbst
eine Meisterleislung österreichischer Kultur. erweisen. wie
berechtigt dieser Flul ist. Franz Wagner
ü . .
:. . .
Nawllvmvmumull m4:-
i Gusiav Klimr, Srudie zum Bildnis Adele Blech-Bauer. Schwarze Kreide,
458x310mm.AIber1lna. Wien. lnv. Nr. 30704 r Slrwl. Knr Nr. 1138.
1903104
2 Gusiav Kllmi, Liegendes Mädchen. Schwarze Kreide. gewischt. weiß
genäht, 275 X424 mm. Älbenina, Wien, lnv. Nr. 27930 I Slrohl, KEL
Nr. 142. 1586i88
3 GusIav Klrmt. Sitzende alle Frau. Studie zum Fakultätsbild der Philosa
Dhie. Schwarze Kreide, 453 X 355 mm. Alberrina, Wien. Inv. Nr. 34555
4 0m Wagner. Postsparkasse. Zimmer das Direktors. das heutige Gou-
vernenrszlmmer (Anfang 1907 renigges1ell1)
5 0110 Wagner, Sehreibrisßh, 1906, 109X 107 X66 cm. grauoreun
geballtes Buchenholz und Aluminium, Großraumbüro
S Otto Wagner - Planzeiohnung nBAU.DES.K.K.POSTSFAHKASSEN-
ÄMTSGEBÄUDESJNWIEN. INTEFIIEUFLMASSTAB 1:10. DERAKTEN-
KASTEN-OBERBÄUHAT.OHO.WAGNER.I
Anmerkungen
' Paul Asenbaum. PeIerHaiko, HerbertLacnmayr und Reiner Zettl, 0110
Wagner, Möbel und Innenräume. Salzburg 1984. Residenz-Verlag.
312 Seilen mil 399 Abbildungen.
"' Ailce Srrobl, Guslav Kllmi. Die Zeichnungen. 3 Bände: l. DieZeichnun-
gen 1875-1903: Kür. Nr. 1 71171332 Selten. ll. Die Zeichnungen
1904 715I2;Ka1. Nr. 1174 21881295 Sehen III, Dls Zeichnungen
19127 191a, Kai. Nr. 2139- 3174162 Seilen. Salzburg. 198011982!
1984, Verlag der Galerie Welz
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