MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 195)

 
3 Hans Makan, Die modernen Amorelten,1868.ÖllLeinwand, 
149 x 236 cm. Rechter Flügel eines Tryptichons. Wien. Zen- 
tralsparkasse der Gemeinde Wien. 
-'orm undGroße Balkon-und Fenstergitter, Hand- 
(andelaber u. a. m. 
vfalerei hat Leopold Kupelwieser mit dem ersten 
ndischen Freskenzyklus im Marmorsaal des 
andhauses, im Revoluticnsjahr 1 848 entstanden. 
Jptwerk des Historismus geschaffen. sowohl als 
lfiSChe Leistung, wie er auch damit einem geisti- 
ftrag entsprochen hat. Kupelwiesers Nachfolger 
fessor für Historienmalerei war der als Altarma- 
Porträtist geschätzte Carl Heinrich Ftahl. Durch 
reundschaft mit Theophil Hansen kam er mit der 
tentalen Architekturin Beziehungund malte Sze- 
Kirchen und Palais! Hans Canon bekannte sich 
ocken Malerei, was er durch Verwendung kräf- 
irben undeiner plastisch schweren Komposition 
e, wobei er immer mehr in den historistischen Stil 
vuchs. Besonders hoch ist der Anteil der Land- 
imalerei am Gesamtumfang der Malwerke. Es 
i, daß die Landschaftsmalerei kein einheitliches, 
geschlossenes Bild ergibt, stehen doch reine 
Landschaft und phantasievolles Genrestück neben- 
einander. 
Den Bruch mit dem Althergebrachten imSinne der idea- 
lisierten Landschaften eines Friedrich Gauermann voll- 
zogen Emil Jakob Schindler, Eugen Jettel und Robert 
Ruß. Sie öffneten sich zu den modernen Tendenzen 
Frankreichs, wobei Albert Zimmermann es war, der 
eine Anzahl von Landschaftsmalern herangebildet hat, 
die durch ihn zur Malerei in der freien Natur gekommen 
sind. Anton Romako darf für sich in Anspruch nehmen, 
dem Impressionismus am nächsten gekommen zu sein. 
Der gebürtige Salzburger Hans Makart stellt gleichsam 
den Kulminationspunkt dar. Er hatte sich in Europa 
einen bedeutenden Namen gemacht und ist durch Kai- 
ser FranzJoseph nach Wien berufen worden. Seinegro- 
ßen Vorbilder waren Veronese und Rubens. Sein Stil 
zeigt die souveräne Beherrschung naturalistischer 
Details. Figurales und Abstraktes, der Phantasie unter- 
tan, verbanden sich mit den Farben zu bezwingender 
Wirkung und Sinnlichkeit. Dervon ihm inszenierte wHul- 
digungsfestzug zur Silbernen Hochzeit des Kaiserpaa- 
rest im Jahre 1879 brachte ihm den Höhepunkt seiner 
künstlerischen Triumphe. 
ln Übereinstimmung mit den kunsthandwerklichen 
Erzeugnissen des Historismus waren in der Damen- 
mode Schöpfer am Werk, die auf die hohe Perfektion 
der handwerklichen Tradition vertrauten. vDie Damen- 
mode folgte denselben hochgesteckten Vorstellungen, 
denen auch die Gestaltung und Dekoration der Innen- 
räume verpflichtet waren. Die modische Erscheinung 
einer eleganten Dame bildete mit dem sie umgebenden 
lnterieur eine ästhetische Einheit von unverkennbarer 
Eigenart-t (D. Heinz). Von Paris. das in der Mode tonan- 
gebend war, wurde die Krinoline übernommen, die um 
1860 mit Durchmessern bis zu drei Metern ihre größte 
Ausdehnung erreichte. Reiche Dekoration, unglaubli- 
che Fülle des Stoffes und kostbarer Schmuck charakte- 
risierten das Erscheinungsbild einer Dame. Es bedurfte 
großen Geschicks. sich miteiner Krinoline natürlich und 
ungezwungen zu bewegen. Um 1870 wurde die Krino- 
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