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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 195)

 
 
  
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I," nur (Tarnusel des Eltmcns. - rulqqum. 
 
usstellung wBarock und Klassik - Kunstzentren 
iJahrhundertsinderDüRii, dievom 5. Mai bis 14. 
ter 1984 in der Schallaburg gezeigt wird, beginnt 
er Darstellung des Dresdener Spatbarock. Unter 
norddeutschen Territorialkulturen des Jahrhun- 
der Aufklärung, die diese Schau präsentiert - 
len, Potsdam, Dessau-Wörlitz und Weimar - ist 
ht nurdiezeitlich früheste, sondern ihreAusstrah- 
wirkte auch auf die anderen ein. 
Üsterreich und Rußland unterstützt, hatte sich 
:ens junger Kurfürst, Friedrich August der l., als 
von Polen August ll.. späterhin genannt der 
z, 1697 zum Konig von Polen emporgeschwun- 
iiese Verbindung gedieh trotz des langandauern- 
ordischen Krieges gegen Schweden schließlich 
iirtschaftlichen Erfolg, denn Polens Märkte öffne- 
en sächsischen lndustrieprodukten die Zugänge 
iem Osten, und über die Leipziger Messe gingen 
s Agrarerzeugnisse gen Westen. Diese wirt- 
lichen Gesichtspunkte waren von Anfang an von 
August ll. in Betracht gezogen worden. Sein Land 
zu den städtereichsten und industriell entwickelt- 
les Kontinents, und er setzte alles daran, den 
auftretenden ungeheuren Geldbedarf der neuen 
durch Ankurbelung derWinschaft und des Han- 
u decken, und dies schloß die Entwicklung der 
e und Wissenschaften mit ein. 
ltem Strom brach damals die Aufklärung in das 
ein. Leipzig wurde zum Zentrum des deutschen 
iandels, seine Universität zu einer der führenden 
aiches. Neue Industriezweige wurden gegründet 
er ihnen der des Porzellans - und das alte kur- 
zhe Dresden wurde zu einer modernen konig- 
Residenz ausgebaut, um den Anspruch der 
Großmacht sinnfällig zu machen. Rauschende 
wurden gefeiert, die den Charakter von Staats- 
en hatten und Europas Aristokratie in ihren Bann 
yen, und ganze Schiffs- und Wagenladungen von 
Merken aller Art strömten jahrzehntelang aus 
limmelsrichtungen nach Dresden. Jedoch auch 
3 OH. Jacob Fehling, wLa Fouls - Carousel des Elemens. 
15. Figuren. uDas Reiterballett des Karussells der Vier Ele- 
mente im Zwingerhofam 1 5. September 1719. 1 731a. Feder, 
Pinsel in Grau, 56.5 x 86,7 cm. Dresden, Kuplerstich-Kabi- 
nett, lnv. Nr. Ca 200, 26 (59) 
4 Schatlaburg, Arkadenhof 
 
diese Investitionen hatten eine rationale Funktion im 
augusteischen Merkantilsyslem. Die Hoffeste wie die 
Schloßbautembeidemit höchstem Aufwand ausgestal- 
tet, dienten auch zur Ankurbelung der Wirtschaft; und 
die neuen Museen boten den einheimischen Künstlern 
Vorbilder und Anregungen in Fülle. Die Sammlung anti- 
kerSkulpturen, die erstegroße nördlich derAlpen, hatte 
eine unmittelbare Wirkung auf die Dresdener Barock- 
plastik und das Porzellan, und viele Motive aus Gemal- 
den der Galerie und aus Kupferstichen des Kabinetts 
und der Bibliothek erscheinen, umgewandelt in zier- 
liche Chinoiserien, auf Meißner Porzellangefäßen. 
Der augusteische Barock war vielzügig. Künstler aus 
den nördlichen und südlichen Teilen des Reiches, aus 
derSchweizund aus Dänemark, aus Frankreich und ita- 
lien, arbeiteten hier zusammen. Ihre Traditionen waren 
unterschiedlich, hinzukamen die Wirkungen der im- 
portierten Kunstwerke. Neben Einflüssen aus der rö- 
mischen Antike, aus Ostasien und dem alten Ägypten, 
stehen englische und französische, böhmische, öster- 
reichische und italienische. Mit Vorliebe benutzt 
wurden aber auch Kupferstiche von Meistern der deut- 
schen Renaissance und des italienischen Manieris- 
mus. Diese heterogenen Züge ergeben ein komplizier- 
tes Gewebe des Stils. der aber dennoch einheitlich 
wirkt. 
Der Bezugspunkt war die Persönlichkeit des Königs, 
zweifellos einerdergroßen KunstkennerderEpoche. Er 
reglementierte die Künste nicht, aber seine Anregun- 
gen,die in allen Künsten verbürgtsind, zielten aufklassi- 
zistische Klarheit, in Kontrast gesetzt zu feinem, zierli- 
chem Dekor, derwie ein Schleier über der Konstruktion 
liegt. Paradigmatisch sind die frühen Gefäße aus Meiß- 
ner Porzellan mit ihren geometrischen Umrissen, die 
umspielt werden vorn Goldspitzendekor und belebt 
durch verspielte Chinesenszenen. Zierlichkeit scheint 
die ästhetische Hauptforderung gewesen zu sein. Das 
Wort taucht in den schriftlichen Bekundungen der Dres- 
dener Künstler und des Königs auf. Der Erfinder Böttger 
benutzte es als Administrator der Mei Bener Manufaktur 
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