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Iliesenfachverbande statt Schon 1984 feierte das Museum
jemeinsam mit den Wiener Hafnern deren 700-Jahr-Jubiläum.
Nie damals stellte auch heuer das Museum Ausstellungen vor:
Mittelalterliche KeramikIBodentunderr -
rKamine und Öfen in ornamentalen Vorlageblättern von der
Renaissance bis zum Historismusi -
rJugendstilkeramik der Fachschulen Teplitz, Bechyn und
Inaimw -
Auswahlder schönsten Fliesen: (für angemeldeteGruppen) -
Ausstellung der prämierten Arbeiten des Wettbewerbs
Moderne Keramikw (geöffnet bis 1. Juli).
m Rahmen eines Festaktes eröffnete Bundespräsident Dr.
ludolf Kirchschläger die Hafner-Festtage. OR Prof, akad.
testaurator Mag, Ludwig Neustifter begrüßte die Festver-
iammlung als derzeitiger Leiterdes Hauses und unterstrich die
Bedeutung des gemeinsamen Vorhabens von Institution und
nnung. Bundesminister für Unterricht und Kunst, Dr. Helmuth
iilk. überreichte den Siegern des Wettbewerbes r-Moderne
{eramiku die Preise. Ziel des Wettbewerbes war - er wurde
"on der Landesinnung Wien der Hafner ausgeschrieben -
ieue Kacheltormen und neue Kachelofenformen zu finden. 50
[eramikeraus ganz Österreich beteiligten sich mit 100 Entwür-
en (siehe abgebildete Arbeiten). Aus den Begründungen und
uryentschlüssen geht hervor. daß die jungen Hafner, unter
tnen die Preisträger, in Entwurf, Entwicklung wie auch in Aus-
ührung. im Technischen und Ästhetischen, bereit sind, unkon-
entionelle Wege zu gehen. Einfachheit der Kachel oder des
)fens in den Grundformen. Variabilität der Elemente und eine
terkbare Hinwendung zu architektonischen Formen ist spür-
rar. Assoziative Anklänge an Fremdformen oder vegetabili-
chen Formen, die zur lreien Kunst tendieren, scheinen gute
eue gestalterische Wege für die Zukunft zu eröffnen.
u den Ausstellungen des Museums:
Mittelalterliche KeramiklBodenfunderr - OR Prof. Mag, Lud-
iig Neustifter bezweckte mit der Auswahl aus Beständen des
luseums die Frühzeit des Wiener Halnerhandwerks umfas-
endzu dokumentieren. Die 1953aus derSammlung Karl Moss-
rrerworbenen ca. 250 Objekte, 100Gefaße und etwa 1 50 Frag-
iente umfassen 147 lntenvarnummern. Hauptanteil an den
undorten hat Wien, gefolgt von Niederösterreich, Oberöster-
zich, Kärnten, Burgenland sowie außer Landes die CSSFl und
elgien. 40 lnventarnummern sind ohne Fundort. Ein reiches
ormenrepertoire mit topferischen Meisterleistungen des
5. Jahrhunderts kennzeichnet diese Ausstellung, mit der ein
richtiger Beitrag zur Entwicklung des Wiener Hafnerhandwer-
es sichtbar gemacht werden sollte.
(amine und Öfen in ornamentalen Vorlageblättern von der
enaissance bis zum Historismusrx - OR Dr. Hanna Egger
estaltete aus den reichen Beständen der Ornamentstich-
ammlungderBibliothekdieseAusstellungimeigenen Bereich.
rsprünge weisen auf erste plangezeichnete Kachelöfen im
t. Gallener Kloster hin. Erste bildnerische Darstellungen von
achelöfen tauchen im 14. Jahrhundert auf, zugleich mit den
rsten dekorativen Kacheln. Die Erfindung der druckgraphi-
:hen Techniken im 15. und 16. Jahrhundert ermöglichte die
ichtige Herstellung künstlerischer Vorlagen. Holzschnitt.
upferstich - hier besonders vorbildhafte Blätter von Meister
. S. - und Radierung bewirkten die Verbreitung solcher Vorla-
en. Späterhin wichtigste Quellen waren die Vorlagenwerke.
erühmteStechenwie Pautre,Beraind.Ä.lParis.J.J.Schüblerl
ürnberg. G. B. PiranesilMestre. Flom. und J.B. Hagenauerl
traß. Wien. sind hier tragend. In einzelne Serien gegliedert,
ollen diese Vorlagewerke die Einheitlichkeit des alle Gegen-
ände beherrschenden Ornaments aufzeigen. Die Handwer-
zr, in unserem Fall die Hafner, aber auch das übrige Kunstge-
erbe waren ohne diese Vorlageblätter nicht denkbar. Dr. ln-
'id KastelsiehtinnerhalbdieserAusstellungvonVorlageniiDie
fenentwürle der Familie Erndt als Beispiel fürdie Wiener Haf-
arkunst im 19. Jahrhundertw an. Stellt diese für ihre Entwick-
ng vom Empire bis zum Historismus als bezeichnend heraus.
ranz Erndt sen. der Begründer, wirkte ab 1830 für das Öster-
iichische Kaiserhaus. Er führte zahlreiche Arbeiten aus und
erMonarchverliehihmt850denTiteleinesk.k.Hofhafnermei-
ers. War lange Zeit hindurch die Arbeit an Öfen und Ofenfor-
en künstlerisch ausgerichtet und inspiriert, so änderte sich
as dann, als man mit der industriellen Fabrikation von Öfen
zgann. Das Handwerk des Hafners verkümmerte. erreichte
it dem Jugendstil noch einmal eine Blütezeit, an dem hatte die
afnerfamilie Erndt jedoch keinen Anteil mehr,
lugendstilkeramik aus den Fachschulen Teplitz, Bechyn und
iaimu - OR Dr. Waltraud Neuwirth kann mit ihrem Beitrag
im 750-Jahr-Jubiläum der Wiener Hafner eine besonders
chte Auswahl des Bestandes österreichischer Keramik der
ihrhundertwendeausdemMuseumbeisteuern.AlsderenVor-
ufer kann die 1974 veranstaltete Ausstellung i-Österreichi-
:he Keramik des Jugendstilsii mit 312 Objekten gelten. Vom
iinerzeitigen Österreichischen Museum für Kunst und Indu-
vom Österreichischen Museum für Kunst und Industrie. brach-
ten vorbildhafte Keramiken des Auslandes in die Kronlander.
Vorlagenwerke. die gediegene künstlerischeAusbildung an den
Fachschulen, von hervorragenden Lehrern getragen. führten
eine Blüte der Jugendstllkeramik herbei.
Im Verlauf der Tagung konnte man immer wieder reges Inter-
esse für die Prunkstücke des Museums, die Kachelöfen, regi-
strieren. lhre handwerkliche Gediegenheit und ihr hoher künst-
lerischer Gestaltungsgrad erregten mit Recht das Staunen der
Hafner von heute. Senioren undJunioren sahen in ihnen vorzug-
liche Vorbilder einer Vergangenheit. die hier in Musterbeispie-
len allerersten Ranges von der traditionsreichen Zunft der Haf-
ner zeugten. (AlleAusstellungen noch bis 2.9.1984 zugänglich.)
Abbildung und Emotion - Österreichischer
Realismus 1914 -1944
Gemeinsam mit der Hochschule für angewandte Kunst
Diese Ausstellung kann, in anderer Form. an die seinerzeitigen
großen Ausstellungen des Kulturamtes anknüpfen, die den
Bahnbrechern der Moderne. wie Munch. Gauguin. Van Gogh.
Picasso. Toulouse Lautrec u. a., gewidmet war. Der Bogen die-
ser Ausstellung reicht von wKrieg zu Kriege, 1914 e 1944. und
umfaßl ca. 210 Werke von 100 Künstlern. Eines der stärksten
Kapitel österreichischer Kunstgeschichte entrotlt sich mit gro-
ßen und größten, bekannten und last vergessenen Namen
österreichischer Maler. Oswald Oberhuber, spiritus rector der
ansprechenden Schau.will mit ihr-derzeitlauftsie im Bregen-
zer Festspielbezirk - eine mögliche neue Definition des öster-
reichischen Realismus erarbeiten. Die konzentrierte Auswahl
steht ausnahmslos unter dem Aspekt der Gegenständlichkeit:
Porträts, Akte (Hauptanteil). Landschaften, Genre. Stilleben.
lnterieurs sowie religiöse. mythologische oder allegorische
Werke. Arbeitswelt und Technik, Gesellschaftskritisches, Ist
kaum spürbardaraus.Auch Nachkriegselend,Wirtschaftsnote.
Bürgerkrieg 1934, nicht. Man kann die Ausstellung als einen
sehr dichten, gemeinsamenAuftritt von vielen Künstlern sehen.
unter denen die großen wie Klimt. Schiele, Kokoschka. Boeckl
u. a. herausragen. Gerade letztere reussieren international
ungemein, in Verein mit den hier gezeigten bleiben sie im Kollek-
tiv verborgen. Denn große Ausstellungen in Berlin und Paris lie-
ßen dieses Kapitel österreichischer Malerei eher unbeachtet.
Oswald Oberhuber hat mit dieserAusstellung in einem äußerst
verdienstvollen Alleingang einen wichtigen Anfang gesetzt. Er
will, daß mit wAbbild und Emotion-i eine Lücke im Bereich dieses
Kapitels österreichischer Kunst geschlossen wird.
nZinn des Barocku
Außenstelle Schloßmuseum Riegersburg
WaldviertellNiederösterreich
Die Außenstellen aller Museen versuchen durch Aktivitäten zu
sog. wKunstfahrten ins Grüner zu animieren. Das Schloßmu-
seum Ftiegersburg, Außenstelle des Hauses. lädt heuer mit der
Ausstellung wZinn des Barockir besonders ein. Mancher Besu-
cher wird durch die Fassade des Schlosses Riegersburg viel-
leicht an die des Belvedere in Wien erinnert. Umjeglichen Zwei-
fel auszulbschen. sollte man darauf hinweisen, daß der bis in
jüngere Zeit vielfach Joseph Emanuel Fischer von Erlach zuge-
schriebene Bau heute eindeutig als das Werk des Architekten
Franz Anton Pilgram (1699 - 1761) erkannt wurde. Das präch-
tige Stiegenhaus führt zu den schonen Schloßräumen, die mit
den vom Museum eingerichteten lnterieurs aus der Zeit beste-
chen. Dr. Johannes Wieninger setzt als Neuheit iiZinn des
Barocku hinzu. Die Ausstellung ist nach typologischen
Gesichtspunkten geordnet in: Humpen - Kannen - KrügelFla-
schert (Schüsseln - Platten - TellerIZinn nach Silberanl Litur-
gischeGeräte und Kerzenleuchter. Kuplerstiche aus dem Buch
von F. Salmon wDie Zinngießerkunstn, Berlin 1795. veranschau-
lichen in einzelnen Phasen die Herstellung von Zinn. Zinn ist als
Material undvon der Form her von allen Bevölkerungsschichten
gerne verwendet worden und äußerst geschätzt, Somit steht
der Besucher vor einer ansprechenden Präsentation eines der
interessantesten Zweige des barocken Kunsthandwerkes. Im
nächsten Heftwird eine Miszelle das Kapitel i-Zinn nach Silber-
arta eingehend behandeln. l. netopil
1 Aus dem Wettbewerb moderne Keramik:
1. Preis Frank Geifke. Llnz
2 Sonderpreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, Martin
Rauch, Wien
a a. Preis Wolfgang Haipl und Gerhard Heumer, Wien
4 Anerkennung, Maria Pisa, lMen
5 Anerkennung, Elmar Fedl. Graz
6 Anerkennung, Helga Eschlbock, Linl
1 Anerkennung, Barbara Reisingsr, Salzburg
B Sergius Pauser. vBlldnis meiner FrautAnny Peuser)-, 1926
Q Otto Rudolf Schatz, rDie Mondfrauem, l925
10 Lols Pregartbeuer, Maroltingergasse. Wien. um 1930
11 Außenstelle Schloßmuseum Riegarsburg, i-Zlnn des Barocke. Ziertel-
lertKronungsteller). Nürnberg, um 1650. Meister HansSpatz ll. Kaiser
Ferdinand lll. und 6 Kurfürsten. Dm. 19 crn. ÖMAK lnv.-Nr. Zi 104
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