Marie Louise, auf die Taufe des
Königs von Rom und anderes.
Die Signatur dieser, aus dem
Besitze Marie Louisens stam-
menden kostbaren Arbeit,
welche heute dem FürstenAlfred
von Montenuovo gehört, besagt:
„Martin Guillaume Biennais,
orfevre de la Majeste Paris".
Biennais machte alles, was man
vor IO0 Jahren von einem Gold-
schmiede begehrte, Gefässe,
Geräte, Vasen, Aufsätze, Giran-
dolen, mit besonderer Vorliebe
Necessaires und Kasetten, wie
jene vorerwähnte Lützowsche.
Laurette de Permon-Junot, die
in alle Ateliers kam und alles
Kanne eines Waschbeckens, buntbemalt (Katalog Nr. 132) Interessante der Zeit interessant
zu schildern weiss, hat schon
vor der Schlacht von Marengo, 1800, in Biennais" Laden „au singe violet"
in der Rue St. Honore ein herrliches, für Jeröme Bonaparte bestimmtes
Reiseservice gesehen, das ihre Bewunderung und wohl auch ihre nach Kost-
barkeiten ewig rege Sehnsucht weckte. Was
Luxus und Eleganz erfinden kann, war,
schreibt sie, in dieser Wunderkassette ent-
halten, alles aus Gold, Silber, Perlmutter und
Elfenbein. Reich mit Edelmetall-, Holz-, Elfen-
bein- und Perlmuttereinlagen versehene Kunst-
schreinerarbeiten liebte die Zeit und wollte sie
vom Goldschmied haben. Wir ersehen das
auch aus dem Verzeichnis der Entwürfe des
Biennais; ein Auktionskatalog vom Jahre 1827
enthält sogar ein mit Biennais signiertes
Schreibpult aus Acajouholz mit Skulpturen und
Ebenholz- und Elfenbeineinlagen. Madame
Debande will viele ähnliche Stücke in Biennais'
Laden gesehen haben. Die kaiserlichen Insi-
gnien, deren Napoleon sich bei festlichen An-
lässen bediente, liess er bei Biennais herstellen;
1806, nachdem der Meister sich mit mehreren
trefflichen Arbeiten an der Industrieausstellung
beteiligt und dafür die Goldene Medaille erlangt
_ _ Teebüchse mit bunten Malereien und
hatte, wurde er I-Iofgoldschmied. Bediente Gomon-mmumn (Kamm m, 29,)