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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Er hinterließ für die Vollendung der Domkirche 10.000 Gulden. Ihr Ausbau und 
ihre innere Ausschmückung wurden schließlich durch den Bischof Lucas (1500 bis 1510) zu 
Ende gebracht, was auch aus einem Briefe des Papstes Julius II. an den Bischof her 
vorgeht. Die vollständige Befestigung der Domkirche erfolgte aber erst durch den Cardinal- 
Erzbischof von Gran, Thomas Bakac-Erdödy, als er das Agramer Bisthum verwaltete 
(l510 bis 1518). Die Domkirche bildete nun eine starke Festung für sich, mit sieben 
breiten Thürmen von großer Mauerstärke, die sich bis heute erhalten haben; sie lehnte 
sich von Osten her an die befestigte Capitelstadt und ergänzte deren Befestigungswerke. 
So war nun nicht nur die Oberstadt, sondern auch die Capitelstadt befestigt. Die 
Türken erschienen aber niemals vor den Mauern Agrams, obgleich sie sich auf ihren 
Alt-Agram (XVIII. Jahrhundert). 
blutigen Streifzügen sehr oft in nächster Nähe der croatischen Hauptstadt befanden. 
Weder die Reichthümer der Domherren und Bürger, noch das Rachegelüste gegen die 
Bischöfe und Domherren, die sie an der Spitze ihrer Knechte und Vasallen so muthig 
bekämpften, konnten sie heranlocken. Agram rühmt sich mit Stolz, daß auf seinen Mauern 
der türkische Roßschweif niemals anfgepflanzt wurde. 
Weniger stolz ist Agram auf die inneren Fehden und blutigen Bürgerkriege, deren 
gräßlicher Schauplatz sein Gebiet nur zu oft gewesen. Die Ursache dieser wilden Zu 
sammenstöße lag in der Gewaltthätigkeit der Castellane von Medvedgrad, dann in dem 
Widerstreit verschiedener, zumeist kaufmännischer Interessen der Capitelstadt mit denen 
der Oberstadt, und endlich in den politischen Zerwürfnissen. 
Medvedgrad bedeutet Bärenburg und wurde nach dem Abzüge der Tataren in den 
Jahren 1250 bis 1254 mit Erlaubniß König Belas IV. vom Agramer Bischof Philipp 
als Bischofsburg im Agramer Gebirge, in dem es damals ohne Zweifel viele Bären gab,
	        
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