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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Nr. 9 
Weihe der Reimser Kathedrale verwandte man einen 
geringen Teil des Oels, das keine Könige mehr sal 
ben soll, zur Konsekration der Steine... 
Der Domschatz von Reims Ist unermeßlich reich 
an anderen Reliquaren, an heiligen Gefäßen, Kreuzen, 
Monstranzen, Leuchtern, Lampen, vor allem auch an 
alten Prachtgewändern aus vielen Jahrhunderten. Ein 
Meßgewand aus dem 17. Jahrhundert wiegt nicht 
weniger als 18 Kilogramm. Das Gewebe aus Gold- 
und Silberstoffen, ein Meisterwerk der prachtlieben 
den Barockzeit, zeigt in wundervoller Nadelarbeit aul 
der Rückseite den heiligen Remigius, wie er die Salb- 
f.lasche vom Himmel empfängt. Zu den Kostbarkei 
ten des Domschatzes gesellen sich in der Pariser 
Ausstellung noch die wundervollen Gobelins, soweit 
sie In der Revolutionszeit nicht verbrannt wurden; 
gerade die älteren Stücke, das Marienleben dar 
stellend, konnten vor den Barbaren gerettet werden. 
Die vornehmste der großen Kathedralen Frankreichs, 
die selbst Notre-Dame in Paris weit in den Schat 
ten stellt, erzählt durch ihre Schätze aus erlesenem 
Material und edelstem Kunstschaffen, wie sie andert 
halb Jahrtausende lang an den Geschicken des Lan 
des teilnahm, und wie treu sie ihre Zeichen und Er 
innerungen bewahrt. 
Großer GemäldediebstahL 
Aus London wird uns gemeldet: 
Ein aufsehenerregender Einbruchsdiebstahl wurde 
in dem dem Sir Edmund Daves gehörigen Schloß 
Chilham in Canterbury verübt. Aus dem Schloß 
wurden des Nachts vier berühmte Gemälde gestohlen, 
die einen Gesamtwert von über 100.000 Pfund haben. 
Es handelt sich um Rembrandts Bild „Saskia 
vor dem Spiegel“, das allein einen Wert von 50.000 
Pfund repräsentiert, um van Dycks „Mann mit 
Hengst“ und um zwei Gemälde von Th. G a i n s - 
borough, von denen das eine den jüngeren Pitt 
darstellt. 
Die Bilder wurden aus den kostbaren Rahmen 
geschnitten. 
Ergänzend wird uns noch gemeldet: Das zweite 
gestohlene Bild von Gainsborough ist ein Porträt 
der „Lady Clarges“. Es wurde aber auch noch ein 
Gemälde von Reynolds gestohlen, und zwar „Der 
Graf von Suffoise in seiner Bibliothek.“ 
Durch ein Interview mit Sir Davis erfährt man 
auch, daß die Einbrecher sich nicht mit den fünf 
kostbaren Bildern begnügten. „Außer diesen fünf 
Meisterwerken, dem Stolz meiner Sammlung“, sagte 
Sir Davis, „haben sich die Räuber einer Münzen 
sammlung bemächtigt, die mir unlängst angebo- 
ten wurde. Sic haben auch eine Götterstatue aus Ko 
lumbien genau untersucht. Aber sie haben sie anschei 
nend nicht der Beachtung würdig befunden, da sie 
annahmen, der Götze sei aus Messing. „Aber“ und da 
glänzten die Augen des Sachverständigen voll Scha 
denfreude und Verachtung, „sie hatten unrecht. Die 
Statue ist nämlich aus purem Gold und hat einen 
unschätzbaren Wer-tA 
Der Sonderstempel am 20. April. 
Zum Geburtstag Adolf Hitlers hat die Deutsche Reichspost, 
wie wir schon berichteten, ein neues Postwertzeichen mit dein 
Bilde des Führers herausgegeben. Das neue Wertzeichen wird 
seit dem 13. April bei allen Postämtern des alten Reichsgebietes 
und seit dem 19. April auch bei den Postämtern im Lande 
Oesterreich abgegeben. 
Am Geburtstag des Führers, 20. April, wurde auch in 
diesem Jahre wieder eine Reihe von Sonderpostämtern ein 
gerichtet und fahrbare Postämter eingesetzt. Zu den bereits 
im Vorjahr verwendeten Stempeln für Berlin (mit einer Ab 
bildung der Reichskanzlei), München (Feldherrnhalle), 
Nürnberg (Burg) und Berchtesgaden (Berchtesgaden 
mit Watzmann) treten in diesem Jahre weitere Sonderstempel. 
Ein Sonderstempel für Pa se walk zeigt eine Darstellung 
des zur Weihestätte ausgestalteten Kriegslazaretts, in das der 
Führer am 21. Oktober 1918 fast erblindet eingeliefert wurde, 
und trägt die Inschrift: „Ich aber beschloß, Politiker zu 
werden.“ 
Vier andere Sonderstempel zum Geburtstag des Führers 
von Wien, Linz, Graz und Braunau versinnbildlichen die Ein- 
g Federung der Heimat des Führers in das Großdeutsche Reich. 
»er Linzer Stempel enthält das Bild des Rathauses, von dessen 
Balkon der Führer am 12. März seine befreite Heimat begrüßt. 
Der Sonderstempel von Wien hat die Inschrift: „Wien, des 
Führers Geburtstag, 20. April 1938“, und bringt ein Bild vom 
Heldendenkmal auf dem Heldenplatz. Der Grazer Stempel 
zeigt den Uhrturm vom Schloßberg, und der Stempel von 
Braunau mit der Inschrift: „Braunau am Inn, des Führers Ge 
burtstag, 20. April 1938", das Geburtshaus des Führers. 
Sonder- und Gefälligkeitsstempelungen mit diesen Son 
derstempelungen wurden nur ausgeführt: a) bei den Sonder 
postämtern in Berlin, München, Nürnberg, I3erchtesgaden und 
Pasewalk für Sonderwertzeichen zum Geburtstag des Führers 
zu 12 plus 38 Rpf. für die Führermarken der Ausgabe 1937 
und für die Sondermarken zum 30. Jänner 1938, und b) bei 
den Sonderpostämtern in Wien, Linz, Graz und Braunau für 
die Sonderwertzeichen zum Geburtstag des Führers zu 12 
plus 38 Rpf., für die Führermarken der Ausgabe 1937 und 
für die Abstimmungsmarken zu 6 Rpf. Im übrigen führten alle 
Postämter im Reich am 20. April mit ihren Tagesstempeln Ge- 
fälligkeitsstempelungen der Führermarke aus. 
* 
Beim Postamt Hamburg 1 wurden während der Austra 
gung des Reichskampfs im Reichsberufswettkampf vom 22. bis 
29. April ein Sonderstempel und ein Werbeeinsatz für eine 
Halbstempelmaschine verwendet. Der Sonderstempel trug neben 
der Orts- und Zeitangabe die Inschrift „Berufswettkampf aller 
schaffenden Deutschen — Reichskampf 22. bis 29. April" und 
das DAF.-Zahnrad. 
Hutten in seiner Heimat. 
Aus Frankfurt a. M., wird uns geschrieben: 
Anläßlich des 450. Geburtstages Ulrichs von 
Hutten, der am 21. April 1488 auf dem Stamm 
sitz seiner Familie, der Burg Steckelberg bei Schlüch 
tern das Licht der Welt erblickte, wurde vom Gau 
leiter und Reichsstatthalter Sprenger in Schlüch 
tern die Ausstellung „Hutten in seiner Heimat“ er 
öffnet. 
Zum erstenrnale wird da Leben und Werk des 
deutschen Freiheitskämpfers vorgeführt. Alle Hutten- 
Gedächtnisstätten, die bisher kaum jemand kannte, 
sind hier in guten Abbildungen zusammengestellt. 
Auch Briefe und Urkunden mit der eigenhändigen 
LTnterschrift Huttens, sowie die Gegenstände, die 
hei den Grabungen auf der Burg Steckelberg gefun 
den wurden, werden gezeigt. Die Schriften * Huttens
	        
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