4 Ja dsessel aus dem UnterpinzgaulEingang Rauriser Tal
5,6 agdsessel aus dem Unterpinzgau, 1798
7,8 Blocktruherl aus dem Lungau mit Sechsstern, Wirbelrad
und Tierdarstellungen. L 26 cm, H 11,5 cm
Die Sitzflöche (Abb. 3) ist mit einer dreireihigen
Punkteinfassung umgeben. In den Ecken ist wieder
ie ein Sechsstern angebracht. Um das Zentrum
schlingen sich dreireihige Wellenbänder, die einen
neunzackigen Stern bilden. Die Motive der
Unterseite des Sitzes leiten mit ihren verschlungenen
Wellenböndern zu jenen des nächsten Sessels
(Abb. 4) über.
Dieser ist heute noch in böuerlichem Besitz, im
Unterpinzgau, am Eingang ins Rauriser Tal. Wieder
findet sich an ihm das freibewegliche Rückenbrett.
Diesmal trägt es den Sechsstern an der Vorderseite.
lhn begleitet rechts und links ein Zweig. Auch auf
der Sitzflöche schmückt er den Mittelpunkt. Ihn
umgeben doppelreihige, verschlungene Kreise. In
den oberen Segmenten findet man die Jahreszahl
1798, weiter „CM B" (Caspar, Melchior und Baltha-
sar) und das „lNRl". In den vier Ecken sehen wir
oben zwei Gemsen, unlen ie einen Löwen und einen
Hirsch.
Die Unterseite der Sitzflüche eines weiteren Jagd-
sessels (Abb. 5, 6) zeigt dieselbe verflochtene
Wellenbandornamentik wie iene des Mooshamer
Sessels (Abb. 2). Umgeben wird hier die Sternrosette
von zwei Steinböcken und Hirschen, die von einem
Hund verfolgt werden. Steinbockiagd deutet an sich
schon auf salzburgische Herkunft, denn sie war das
exklusive Vergnügen des Landesherrn von Salzburg,
der die Steinböcke zuerst im Zillertal und in den
Hohen Tauern, später im Tennengebirge hegte.
Als Beispiel für gleiche Motivwahl sei aus der
großen Zahl van eindeutig aus dem Lungau
stammenden Blocktrüherln (Griffelschachteln) nur
eines angeführt (Abb. 7 und 8). Auch hier besteht
der Dekor aus dem Sechsstern, dem Wirbelrad
und weiters sind Hirsche, Gemsen und der Doppel-
adler eingeschnitten. Nora Watteck
Dieser Beitrag erscheint auf Anregung der Firma:
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