in oder gleichartige Obiektgruppen zu-
nzustellen. Daß die Kirche von Lilienfeld
leutendstes spätbabenbergisches Bauwerk
sonders Ausstellungsobiekt darstellt, ist
;enwert. Aus diesem Grund wird auch
ch Beschriftung der interessantesten Teile
ieAusstellung einbezogen und gleichzeitig
Jahre 1974 anläßlich einer Grabung ge-
ten Erkenntnisse dokumentiert. Den kunst-
chen Schwerpunkt der Ausstellung bildet
iienbriiderdormitorium. Dieses ist übri-
iit dem einzigen erhaltenen mittelalterli-
{iegelfußboden Österreichs ausgestattet.
nd lateinische Literatur und Wissenschaft
isnahme Ottos von Freising), die deutsche
lf, die Musik und die Buchmalerei mit
eren Handschriften dokumentiert. Als sel-
Obiekt sei der „Falkensteiner Codex"
inchen genannt, der für die Wirtschafts-
zialgeschichte besonders interessante lllu-
ien enthält und bisher nur in einer aus
)rigen Jahrhundert stammenden Publika-
kannt ist. Auch die Plastik ist durch wert-
Dbiekte vertreten, etwa die Freistädter
na aus Stuttgart oder das Kruzifix aus der
"iofkapelle in Wien. Die Einbeziehung
okumentation über Bischof Hartmann von
der durch sieben Jahre als Propst von
weuburg die Umwandlung des Kanoni-
es in ein Augustinercharherrenkloster
hrte, mag ebenfalls interessant erschei-
uch das Kunstgewerbe ist mit einigen
tücken vertreten, etwa dem Scheibenkreuz
amsmünster. Daß der Verduner Altar als
zndstes Kunstwerk der Periode nicht im
I1, sondern nur als Diapositiv ausgestellt
kann, ist wohl allgemein verständlich.
em Saal befinden sich auch die ersten
gruppen, die sich mit dem „Nachleben
ibenberger" beschäftigen. Es sind dies
tätmittelalterlichen Darstellungen, die in
ieuburg anläßlich der Heiligsprechung
fs lll. entstanden sind. Vor allem wäre
benberger-Stammbaum zu nennen. Von
durch die Publikation von Floridus Räh-
rorigen Jahr besonders bekannt geworde-
anumentalen Werk können die beiden
ügel, die weniger bekannt und auf denen
uen des babenbergischen Hauses darge-
wd, im Original gezeigt werden. Der Mit-
iingegen wird durch eine Fatomontage
inalgröße dokumentiert, so daß der Be-
einen Gesamteindruck des gewaltigen
erhält, Ergänzt werden diese Objekte
.wei Tafeln des Frueauf-Zyklus aus Klo-
aurg und durch den großen Fuchsmagen-
aus Heiligenkreuz.
eser Abteilung deutlich getrennt - auch
len andersgearteten Eindruck der Räum-
en - sind die späteren Abteilungen der
ung, die sich mit dem Nachleben der
erger seit der Frühbarockzeit beschäfti-
en Schwerpunkt bildet der Prälatursaal,
hochbarocken Obiekte konzentriert wur-
t voller Absicht wird nicht die Per-
ipolds des Heiligen in den Vordergrund
sondern durch Leihgaben aus Melk,
Seitenstetten, Heiligenkreuz oder Wiener
Jt die ieweiligen Traditionsströme der
an Klöster oder Städte dokumentiert. Daß
in der Barockzeit kostbare Denkmäler
xmmenhang mit den Babenbergern ent-
, möge das Reliquiar aus St. Paul in
andeuten. Das Bild wandelt sich sehr
16 Scheibenkreuz, 1170-1180. Stift Kremsmünsterl
Oberösterreich
17 Franz Luby, Leopold lll., 1976
ren an der Leitha seien nur als Beispiele her-
angezogen. Diese Werke, teils als Gemälde,
teils als Fresken ausgeführt, die hier in Ent-
würfen gezeigt werden, sind lange Zeit eher
gering geachtet worden. Sie sollen nun aber
erstmals der Öffentlichkeit wirklich näherge-
bracht werden. Ein zweiter Raum der „Galerie"
ist dem Fortleben des Nibelungenliedes gewid-
met, weil damit das bedeutendste Literaturdenk-
mal, das im 19. Jahrhundert besonders hervor-
gehoben wurde und im österreichischen Raum
entstanden ist, gewürdigt wird. Wenn kurz auch
auf das Fortleben in der österreichischen Wissen-
schaft, in der Literatur und im Schulunterricht
eingegangen wird, so deshalb, weil diese Zwei-
ge interessante Ergebnisse liefern können.
Daß die Babenberger auch in geistiger Hin-
sicht bedeutsame Leistungen hervorbrachten,
wird durch das Herausstellen der Person
Ottos von Freising besonders gewürdigt. Die-
sem Babenberger ist das Areal der barocken
Stiftsbibliothek gewidmet, die auch ein ba-
rockes Deckenfresko seiner Person aufweist.
Hier konnten die bedeutendsten Obiekte seines
Wirkens zusammengetragen werden, etwa Hand-
schriften seiner Werke, die älteste Handschrift
seiner Chronik, die in der Universitätsbibliothek
Jena liegt und in 14 Tafeln eine Illustration des
historischen Geschehens enthält. Von diesen ll-
lustrationen ist besonders bemerkenswert, daß
sie als erster Goethe im Jahre 1820 beschrieben
hat. Auch die früheste Darstellung Ottos im
Kopialbuch des Hochstiftes Freising kann aus-
gestellt werden. Den Ausklang der Ausstellung
bilden Darstellungen der Babenberger in der
Volkskultur und der Volkskunde, aber auch in
der Kunst des 20. Jahrhunderts. Denn auch in
unserer Zeit beschäftigen sich nach Künstler mit
historischen Darstellungen, nicht nur in einer Art
neuen Heimatkunst an Schulgebäuden, Sparkas-
sen und öffentlichen Bauten, sondern auch in Ge-
mälden, die Anspruch erheben können, als Kunst-
werk beachtet zu werden.
Im Rahmen der Ausstellung wird auch versucht,
als Abschluß und Zusammenfassung eine kurze,
etwa 15 Minuten dauernde Multidiaschau zu
bieten und dort die wichtigsten Objekte noch-
mals vorzuführen.
So soll diese niederästerreichische Landesaus-
stellung ein Versuch sein, die Erfahrungen frühe-
rer gleichartiger Veranstaltungen mit den spe-
ziellen Erfordernissen dieses historischen The-
mas zu vereinen. Die vorhandenen Objekte wer-
den vorwiegend nach kulturhistorischen Krite-
rien zugeordnet, durch Einbeziehung der Nach-
barwissenschaften wird ein Gesamtbild einer
wesentlichen Epoche der österreichischen Ge-
schichte zu bieten versucht. Es ist nicht nur ein
wissenschaftlich interessantes Vorhaben, Diszi-
plinen, die sich in zunehmendem Maße neben-
einander entfalten, zu einem Gesamtbild zu
vereinen, sondern auch eine selten gebotene
Aufgabe für eine Generation von Wissenschaft-
lern, sich und ihre Arbeit einer breiten Öffent-
lichkeit vorzustellen.
Unser Autor:
Univ.-Prof. Dr. Karl Gutkas,
Stadtarchiv- und Kulturamtsleiter
der Stadt St. Pälten,
Prandtauerstraße 2,
3100 St. PöltenlNÖ