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Französische Louis-XV-Prunkpendule mit Kon-
sole. Gehäuse: carne verte und Goldbronze,
Werk signiert MontioyelParis ca. 1750. Im 18.
Jahrhundert wird in Frankreich der Gehäuse-
ausbildung der Uhren besonderes Interesse zu-
ewendet; die Uhren werden zu wesentlichen
estandteilen der Innenarchitektur. Bauformen
und neue kostbare Handwerkstechniken entste-
hen dort; die Pendule, wofür dieses Bild typisch
ist, dominiert in der 1. Hälfte des Jahrhunderts,
sie findet interessante Varianten auch noch im
3, Viertel, doch ist die ganze zweite Hälfte des
18. Jahrhunderts gekennzeichnet durch eine blü-
hende Phantasie in bezug auf andere Lösungen.
Lit. 10: La Pendule Francaise. M. Lengelle-
Tordy, Paris 1957.
Wiener Laterndeluhr [Johresregulator], sign.
„Sterl, Mauer b. Wien", H 1 145 cm. Diese in
Wien etwas vor 1800 aufgekommene Bauweise
hat sich mit leichten modischen Variationen des
Gehäuses durch ein Jahrhundert im Raum der
alten Donaumonarchie größter Beliebtheit er-
freut und hat auch einen beträchtlichen Export
erfahren. (Foto-, Uhren-Museum der Stadt Wien.)
Die Bauhöhen variieren von Minioturtypen von
ca. 30 cm bis zu Bodenstandformen mit 175 cm
und mehr. Die Werke sind teils einfache, aber
genaue Gehwerke, teils Schlagwerke und nicht
selten schwierige Äquations- oder Kalender-
systeme. lm allgemeinen sind die Werke be-
merkenswert gut gebaut und bieten auch für
heutige Ansprüche befriedigende Gangleistun-
gen. Die Wiener Laterndeluhren mit ihrer zar-
ten Holzumrahmung der Fenster und der so ge-
schaffenen Einsicht in den Pendel- und Ge-
wichtsablauf stellen ein interessantes Schmuck-
element auch für moderne lnterieurs dar.
Der erste wirkliche Seechronometer (Harrison 4),
der 1759 die 1708 vom englischen Parlament
aufgestellten Forderungen erfüllte (Lösung des
Longitudinalproblems] und damit die Grundlage
für die Vormachtstellung Englands zur See in
den folgenden 150 Jahren schuf. Modern anmu-
tendes Äußeres in Form einer Taschenuhr (Durch-
messer 13 cm). National Maritime Museum,
Greenwich.
Lit. 172: John Harrison, The Man who found
Longitude; Humphrey Quill. John Baker, Pu-
blishers Ltd., London 1966.
Quarzkontrolliertes elektronisches Chronometer
[Antrieb mit drei Taschenlampenbatterien für
ein Jahr], Fehlweisung i1,5 sec pro Monat, bei
Außentemperatur von 23 Grad. Patek-Philippe,
Genf 1974.
Lichtelektrische Tischuhr mit Cloisonne-Gehöuse.
ln der nach dem Lichteinfall drehbaren Kuppel
ist eine fotovoltaische Zelle eingebaut, die die
elektronische Aufzugsenergie für das Federwerk
der Uhr liefert (vier Stunden Belichtung pro Tag
reichen für einen ununterbrochenen Gang aus],
Fehlweisung ca. 1 sec pro Tag. Patek-Philippe,
Genf 1974.
Moderne Atomuhr (Caesium-Standard). Die
äußere Form hat alle künstlerischen Attribute
verloren; es ist ein elektronisches kastenförrni-
ges Gerät, wie alle anderen elektronischen
Geräte der modernen Technik sich als neutrale
Laborform darbielend: ein lackierter quader-
färmiger Block mit Knebeln, Knöpfen, Skalen
und Lampen.
Die Genauigkeit ist i7x10", was einer Fehl-
weisung von 1 sec in 4000 Jahren entspricht,
allerdings muß die Atomzelle alliöhrlich regene-
riert werden. Diese Atomuhren werden seit 1964
als fliegende Uhren (flying clocks) verwendet,
um auf der ganzen Welt die Observatorien und
den Flugdienst auf höchster Präzision zu halten.
Hewlett-Packard 1975.
Lit. 13: „Flying Clock" Comparison extended to
East Europa, Africa and Australia Hewlett-
Packard Journal; Dec. 1967, 1914, „Cesium Beam
Frequency, Standard" Model 50 61 A; Technical
data 1. Jänner 1975.