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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 145)

siert Robert Delaunay (welcher bisher eine statt- 
liche Reihe von Porträts von Soupault, Breton, 
Aragon, Tzara, Chagall, Cocteau, Seuphor, Ba- 
roia, Maiakowsky, Madame Heim etc. wie die 
Serie „des Coureurs", „La femme et la Tour", 
die zweite Serie „Les Tours Eiffel" und die Serie 
„des Helices" geschaffen hat) mit Sonia das 
Dekor und die Kostüme des Somptier-Filmes 
„P'tit Parigot". S. D. entwarf außerdem für den 
Film von Marcel L'Herbier „Vertige" die Deko- 
rationsstoffe und einige Kostüme. Sie stellt auf 
der Großen Berliner Kunstausstellung und in 
Paris „Trente ans d'Art lndependant 1884-1914" 
im Grund Palais aus. Die Delaunays sind mit 
allen großen deutschen Architekten des Bauhau- 
ses: Grapius, Breuer, Mendelssohn, in Verbin- 
dung. Preissturz des Froncs. Entdeckung der Jose- 
phine Boker. Am 27. Jänner 1927 hält Sonia De- 
launay einen Vortrag auf der Sorbonne „Der 
Einfluß der Malerei auf die Bekleidungskunst". 
Infolge der Wirtschaftskrise schränkt sie ihr Un- 
ternehmen ein und konzentriert sich zunehmend 
auf Stoffentwürfe. Sie stellt in der Mannheimer 
Städtischen Kunsthalle aus. „Wege und Richtun- 
gen der abstrakten Malerei in Europa". 1928 führt 
Robert Delaunay seine Projekte für das Ballett- 
dekor „Le Triomphe de Paris" aus. Sonia D. 
zeichnete 1929 Straßenkleidung für die Damen 
Gloria Swanson, Stokovsky und Nancy Cunard. 
Szenenkleidung gestaltete sie für Gabrielle Dor- 
ziat, L. Bogaert, Paulette Pax etc. Wieder nimmt 
sie an zahlreichen Ausstellungen teil, u. a. am 
18. Solon der Dekorationskünstler von Paris. Ihr 
Mann malt „Les Amoureux de Paris", „Le Baiser". 
Thomas Mann erhält den Nobelpreis, Dali stellt 
das erstemal in Paris aus. 1930 kommt im Verlag 
Moreau ein Album heraus; Composition, Cou- 
leurs, ldees par S. D. Sie beteiligt sich an der 
ersten Ausstellung „L'Union des Artistes Moder- 
nes". Robert führt „Les Coureurs", „Joie de vivre" 
aus und beginnt mit seinen Reliefs. Doesburg lan- 
ciert „Art Concret". 
Nach 1930 konzentrierte sich S. D. wieder fast 
ausschließlich auf die abstrakte Malerei und die 
Veröffentlichung einiger kleinerer Schriften. Ro- 
bert D. hingegen beschäftigt sich mit der Bear- 
beitung seiner Reliefs in den verschiedensten 
Materialien: Kork, Gips, Zement etc. In den Jah- 
ren 1932 schließt das Bauhaus, und 1935 regiert 
der Surrealismus mit Dali und Max Ernst. Zwi- 
schen 1936137 erhalten R. und S. D. den Auftrag 
zur Gestaltung von 2500 Quadratmeter Wand- 
fläche für den Luftfahrts- und Eisenbahnpavillon 
der Pariser Weltausstellung. Die gesamte künst- 
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Sonia Delaunay im eigenen Ballkostüm 
Sonia Delaunay mit zwei Freundinnen in von 
ihr entworfenen Stoffen drapiert, in ihrem Ate- 
lier in der Rue des Grands-Augustins. Im Hinter- 
grund zwei Bilder von Robert Delaunay; links: 
„Helice", rechts: „Hommage a Bleriot" 
Kleider und Mäntel, kreiert von Sonia Delaunay, 
auch das Auto selbst bemalt von der Künstlerin 
lerische Konzeption für die Darstellung von Luft, 
Eisen, Wasser und rotem Stilleben stammt von 
Robert Delaunay. Sonia übernimmt neben ihrer 
administrativen Tätigkeit die Gestaltung von 
300 Quadratmetern. Sie malt „Les Voyages loin- 
tains", Portugal, und erhält die Goldmedaille. In- 
dessen entstehen andernorts die Foundation Gug- 
genheim und die Zeichenschule des Moholy-Nagy 
in Chikago. Zwischen 1938f39 schuf Sonia den 
Eingang der Ausstellung „Art Mural"; eine Mo- 
numentalpforte aus farbigem Zement. Die Delau- 
nays organisieren ihre Donnerstagempfönge, wo 
der bereits schwer erkrankte Robert seine Ge- 
danken zur Kunst an iunge Künstler weitergibt. 
Das Ehepaar organisiert auch die erste Ausstel- 
lung der „Realites Nouvelles" in der Galerie 
Charpentier mit Arp, Chauvin, R. D., S. D., Du- 
champ, Gleizes, Herbin, Valmier, Villon. R. D 
führt seine Rhythmen 1, 2 und 3 aus. Die Inter- 
nationale Surrealisten-Ausstellung findet statt. 
1940 erkrankt Robert Delaunay so schwer, dafi 
er operiert werden muß. Am 25. Dezember 1941 
erlischt sein genialer Geist iedoch viel zu früh 
Sonia verbringt die anschließenden Jahre be 
Arp und Sophie Taeuber in Grasse, wo sich aucl 
Magnelli befindet. Sie leitet ihre lange, berühmte 
Periode der Gouaches „Rythme Colore" in Klein 
format ein. Zusammen mit Arp und Magnell 
arbeitet sie an Lithographien. 1945 kehrt sie nacl 
Paris zurück und stellt im Juni mit der Group Ar 
Concret aus. Mit Louis Carre organisiert sie 1944 
die erste große Retrospektive ihres Mannes. Die 
berühmte Galerie Denise Rene stellt sie 1947 da: 
erste Mal mit Arp, Bill, Calder, Dewasne, Dey 
rolle, Gilioli, Hartung, Herbin, Kandinsky,Kupka 
Lardero, Lohse, Magnelli, Mondrian, Mortensen 
Pevsner, R. D., Poliakoff, Taeuber-Arp, Vasareli, 
aus. In den folgenden Jahren reihen sich für S. D 
Ausstellung an Ausstellung und immer wiede 
Gedenkausstellungen zu Ehren ihres Mannes R0 
bert Delaunay. 1950 erscheint das erste Buch übe 
ihn von Gilles de la Tourette. Aber Sonia über 
nimmt auch noch andere Aktivitäten im Geden 
ken an andere. Sie arbeitet an der Rekonstruk 
tion des Brancusi-Ateliers für das Musee Natio 
nal d'Art Moderne mit.1954 realisiert sie Mosaike 
1955 Vorhänge und Einrichtung für das Tunesien 
Haus in der Pariser Cite Universitaire. In Nev 
York findet ihre erste Einzelausstellung in de 
Rose Fried Gallery statt. Der große Preis voi 
Lissone, ltolien, wird ihr verliehen. Das Guggen 
heim-Museum in New York hat eine Retrospek 
tive für Robert Delaunay organisiert. Fernant 
Leger stirbt. 

	        
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